Gartentipps für August 2025

Aprikosen sind sehr lecker, aber auch sehr anstrengend. Sie vertra­gen zwar so­wohl gro­­ße Wärme als auch stren­gen Frost, reagieren aber emp­­find­lich auf Tempe­ra­tur­schwan­kun­­gen. Größ­tes Prob­lem beim Anbau in hie­sigen Brei­ten ist ihre sehr frühe Blü­tezeit und da­raus resultie­rend die Ge­fahr, dass Spätfröste die gesamte Ern­te schon in der Blüte zu­nichte ma­chen. Regen in der Blütezeit führt fast immer zu einer Moni­lia­in­fek­tion. Die Spo­ren dring­en über die geöffneten Blü­ten in die Pflan­­ze ein und führen zu einem Ab­­­sterben der Trieb­spit­zen. Dann müs­sen die be­troffenen Zweige weit bis ins ge­­sun­de Holz zurückge­schnit­ten wer­­­den, um ein weiteres Ausbrei­ten der Krank­heit zu ver­hindern. Zur Risikominimierung sollte man bei uns eher spätblühende Sorten wäh­len. Wich­­tig ist auch die sorgfältige Aus­wahl des Standorts: Er soll­­te regen- und windgeschützt so­wie mög­lichst son­­­nig sein. Ideal ist ein Platz im Re­gen­schatten einer Wand. Der Bo­den sollte humusreich sein und einen gu­ten Wasserabzug gewähr­lei­sten, da Apri­­kosen keine Stau­näs­se mögen. Günstig ist eine Er­ziehung am Spalier, da so die op­ti­male Besonnung der reifenden Früch­te gewährleistet ist. Der Schnitt erfolgt am besten direkt nach der Ernte und nicht im Winter, da dann eine schnelle Wund­­heilung nicht gewährleistet ist. Als Fol­ge wird der Baum anfällig und krank. Apri­kosen verkahlen nicht so leicht wie Pfir­siche und be­nö­ti­gen da­her keinen strengen Frucht­holzschnitt. Erst wenn die Vita­lität des Baumes nach­lässt, kann es nötig sein, durch einen Rück­schnitt ins alte Holz die Bil­dung neuer Langtriebe anzuregen.

Nematodenbefall äußert sich meist als Minderwuchs, beziehungsweise als sogenannte Bodenmüdigkeit. Ne­ma­toden sind Fadenwürmer, die in die Wurzeln der Pflanzen ein­dringen und diese aussaugen. Häu­fig betrof­fen sind Wurzel­ge­müse, aber auch Erd­beeren, Boh­nen und Erbsen so­wie Zwiebel­ge­wächse re­a­gieren auf ei­nen Befall mit Küm­merwuchs. Als wirk­same Bekämp­fungsmaß­nahme bie­tet sich eine Aussaat von Sommer­blu­­men wie Rud­bec­kia, Stu­den­ten­blu­­me und Ko­kar­­den­blume an. Sie locken die Schäd­linge an und veran­las­sen die Lar­­ven zu vor­zei­ti­gem Schlüpfen, wo­raufhin sie dann eingehen. Es kön­nen aber auch nur Tagetes aus­ge­sät wer­den. Wichtig ist dabei eine Stand­zeit von min­destens hun­dert Ta­gen, damit die Schädlinge nach­hal­tig ab­getötet wer­den können. Die­se Bo­den­kur soll­te regelmäßig alle fünf bis sechs Jah­re durchge­führt wer­den.

Wie viele andere wertvolle Garten­pflan­zen (Bohnen, Toma­ten, Kürbisse und unzählige Zier­pflan­zen) kommt auch die Son­nen­blume aus Amerika, wo sie bereits etwa 2500 vor un­serer Zeit kul­tiviert wurde. Sowohl für die Inkas wie auch die Az­te­ken sym­bo­lisierte sie deren jeweilige Son­nen­gottheit. Sie gelangte schnell nach Eu­ro­pa und wurde in Deutsch­land be­reits im 16. Jahr­hun­dert als Zier­­pflanze an­ge­baut. So­lan­ge sich die Blüte noch nicht ge­öffnet hat, be­wegt sich die Pflanze mit dem Son­nen­lauf, das heißt die Kno­spe dreht sich im Laufe des Tages von Osten nach Westen und in der Nacht wieder zu­­rück. Dieses Phä­no­­men nennt man He­liotropismus. Blü­hende Sonnen­blu­­men zeigen aller­dings in der Re­gel nach Osten, da sich der Stengel kurz vor dem Aufblühen verhärtet und so ein weiteres Drehen ver­hin­dert.

Auch im August kann noch eine gan­ze Reihe von Gemüsen mit Erfolg an­gebaut werden. Das sind zum ei­nen ge­nerell schnellwachsende Arten und zum an­deren die sogenannten Lang­tag­pflanzen, die bei einer zu frühen Aussaat sofort zu schossen beginnen. Da die Tage jetzt schon recht schnell wieder kürzer wer­den, ist für eine rei­che Ernte zügiges Handeln angesagt. Die folgenden Ar­ten können für eine Ernte im Herbst bis Anfang August noch gepflanzt wer­den: Kopf- und Eich­blattsalat, Zuckerhut und andere En­di­­­vi­en, Spitz­kohl, Wir­sing, Koh­l­rabi, Ra­dic­chio und Knol­len­fen­chel. Zur Aussaat eignen sich Anfang Au­gust noch Pak Choi, Chi­nakohl, an­dere Blattsenfe wie Mizuna oder Tat­soi, Ret­­tiche, von denen es spezi­elle Herbst- und Win­ter­sorten gibt,  so­wie Pflück­salat. Bis Mitte Au­gust können trotz des Na­mens noch Mairübchen und Tel­to­wer Rüb­chen ge­­sät werden. Auch für erste Aus­­saa­ten von Spinat und Feldsalat ist jetzt die richtige Zeit, wobei man gegen den Falschen Mehl­tau re­sis­tente Sorten wählen sollte. Bis Mit­te Sep­tember kön­nen noch Ra­dies­chen und andere sehr schnell­wach­sende Kul­turen wie Schnittsalat und Rauke ge­­sät werden. Zudem ist jetzt der rich­tige Zeitpunkt, um Ge­müse für die er­ste Ernte im Frühjahr aus­zusäen. Da­zu eig­nen sich insbe­sondere Spinat, Feldsalat und Scheer­kohl. Ei­nen Ver­such wert sind Win­tersalate, Puffboh­nen und Spros­sen­brok­­koli, so­wie die spe­zi­ell für den Über­winterungs­anbau aus­ge­­wie­­se­nen Kohlsor­ten „Wal­che­ren Winter“ (Blu­menkohl) und „Winter­fürst“ (Wir­sing).


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.