Winterzeit ist Erkältungszeit: Gut, dass uns der Garten viele Heilpflanzen zur Verfügung stellt, die Erkältungssymptome lindern oder deren Auftreten verhindern können. Eine immunstärkende Wirkung wird hier vor allem dem als Zierpflanze sehr populären Sonnenhut (Echinacea) zugeschrieben. Die in der Wildform dunkelrosafarbenen Sonnenhüte gibt es mittlerweile in allen möglichen Form- und Farbvarianten; sie sind zudem nicht nur bei Gärtnern, sondern auch bei Insekten sehr beliebt. Ein weiteres Plus sind die stacheligen, auch im Winter noch attraktiven Samenstände. Die in der Wurzel enthaltenen Wirkstoffe besitzen das Immunsystem stimulierende Eigenschaften und wirken zudem antibakeriell. Echinacea kann äußerlich als Salbe sowie innerlich in Form von Tropfen oder auch Teeaufgüssen eingesetzt werden. Im Vordergrund steht dabei die prophylaktische Wirkung, zum Beispiel bei einer erhöhten Anfälligkeit für Erkältungen oder Harnwegsinfekten. Ist die Erkältung trotz aller Vorbeugung nicht mehr zu vermeiden, sollte man vor allem viel trinken: Hier empfehlen sich Teemischungen, die neben schleimlösenden Komponenten auch Holunderblüten oder -beeren enthalten. Die ätherischen Öle des Holunders wirken schweißtreibend, fiebersenkend und entzündungshemmend. Teeaufgüsse von Salbei oder Thymian sind gleichermaßen zum Gurgeln wie zum Inhalieren geeignet. Beide Kräuter wirken sowohl antibakteriell als auch antiviral, zudem lässt der warme Dampf die Schleimhäute abschwellen und befeuchtet die Atemwege. Die im Thymian enthaltenen ätherischen Öle entspannen die Bronchialmuskulatur und lösen festsitzenden Schleim, sodass das Abhusten leichter fällt. Bei einem Reizhusten, der häufig auch nach dem Abklingen der eigentlichen Erkältung noch anhält, ist es dagegen wichtig, die gereizten Schleimhäute zu beruhigen und so den lästigen Hustenreiz zu lindern. Hier nützt man am besten Pflanzen, die einen hohen Anteil an Schleimstoffen aufweisen. In fast allen Gärten findet man den Spitzwegerich, dessen Blätter als Tee oder in Honig eingelegt als Sirup verwendet werden können. Neben den Schleimstoffen, die sich wie ein schützender Film über die angegriffenen Schleimhäute legen, enthält der Spitzwegerich entzündungshemmende, die Wundheilung befördernde Gerbstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe mit antibakteriellen Eigenschaften. Ein Tee aus den getrockneten Blütenblättern der Königskerze enthält zum einen Saponine, die schleimlösend wirken und so dass Abhusten erleichtern. Zum anderen beruhigen die ebenfalls vorhandenen Schleimstoffe die durch das Husten gereizten Schleimhäute. Die Wurzel des Echten Eibischs, einer Malvenart mit sehr hübschen weißen Blüten, besteht neben Zucker und Stärke zu einem Viertel aus Schleimstoffen. Zubereitungen aus Eibisch werden sowohl bei trockenem Husten als auch bei leichten Entzündungen im Verdauungstrakt empfohlen.

Der Garten dient im Winter vielen Tieren als Rückzugsraum. Um möglichst viele potentielle Überwinterungsmöglichkeiten zu erhalten, sollte man sich als tierfreundlicher Gärtner beim Aufräumen etwas zurückhalten. Ein Garten ist kein Wohnzimmer und das von vielen als zentral angesehene „winterfest machen“ kann sich auch darauf beschränken, den Wasserhahn nach Abstellen des Wassers aufzudrehen. Igel freuen sich über einen locker geschichteten Holz- oder Laubhaufen, Molche und Kröten ziehen sich gerne unter Steine oder ein auf den Boden gelegtes Holzbrett zurück. Viele Wildbienenarten überwintern als Puppe in hohlen oder markhaltigen Stängeln, zum Beispiel von Herzgespann, Disteln oder Königskerzen. Zudem ernähren sich auch ansonsten insektenfressende Vögel im Winter ausschließlich von Beeren und Sämereien und freuen sich, wenn sie im Garten ein reichliches Angebot vorfinden.
Frisches Gemüse im Winter: Am einfachsten machen es uns in dieser Hinsicht all jene Gemüsearten, die sich von Minusgraden nicht beeindrucken lassen. Grün- und Rosenkohl, Spinat, Porree, Wurzelpetersilie, Pastinaken und Mangold können (fast) den ganzen Winter über im Beet bleiben und nach Bedarf bei frostfreiem Wetter geerntet werden. Sellerie, Rote Bete, Möhren, Rettiche sowie alle Kopfkohlsorten können ohne Qualitätsverlust mit ein wenig Aufwand eingelagert werden. Für diesen Zweck muss das Gemüse gesund, voll ausgereift und unbeschädigt sein. Spät- und Lagersorten weisen gegenüber Frühsorten eine höhere Lagerfähigkeit auf und sollten daher bevorzugt gewählt werden. Vor dem Einlagern lässt man das Gemüse ein paar Tage an einem kühlen Ort abtrocknen (nicht waschen!) und streift anschließend die anhaftende Erde ab. Die Lagerung erfolgt am besten bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und einer Luftfeuchtigkeit von circa 80 Prozent. Daher bieten sich bei nicht allzu starkem Frost die Laube oder ein unbeheiztes Gewächshaus zur Aufbewahrung an. Wurzel- und Knollengemüse lagert man in Kisten in feuchtem Sand, Kohl schlägt man am besten in Packpapier ein. Fein heraus sind natürlich die glücklichen Besitzer einer Erdmiete. Dort kann man das Gemüse in feuchten Sand geschichtet einlagern. Genauso kann eine ausgediente Waschmaschinentrommel oder ein alter Einmachtopf (mit Ventilationslöchern) genutzt werden. Eine regelmäßige Kontrolle des Gemüsevorrats verhindert das Auftreten von Krankheiten.
