Gartentipps für Oktober 2025

In diesem Monat geht es um die Fra­ge, welche Inhaltsstoffe für die ge­sundheitsfördernde Wirkung von Ge­mü­­se verantwortlich sind. Neben den of­­fensichtlichen Kandidaten – Vi­ta­mi­ne, Mineralien und Ballaststoffe –  sind dies in erster Linie die soge­nann­ten se­­­­kun­­dären Pflanzenstoffe. Sekundär deshalb, weil sie nur in bestimmten Zelltypen produziert werden und zu­dem für die Pflanze selbst nicht le­bens­­not­wen­dig sind. Ihre Funktion liegt zum einen im Schutz vor schäd­lichen äußeren Einflüssen wie Bak­teri­en, Pilzen oder anderen Fraß­feinden, zum anderen dienen sie als Lock­stoffe, mit denen pollen- oder sa­men­verbreitende Tiere an­ge­zogen wer­den sollen. Nützlich für die men­schliche Er­­­nährung sind haupt­sächlich Farb- und Aroma­stof­­fe, also diejenigen Kom­po­nen­ten, mit denen Pflanzen ih­re Attrak­tivität er­höhen. Wichtige Farb­stoffe sind die vi­oletten Antho­cyane, die gel­ben Ka­ro­­tinoide, das ro­te Lyco­pin und die haupt­sächlich als Blüten­­farb­stoffe die­nenden Flavo­noi­de. Sie wir­ken anti­oxi­dativ und stärken das Immun­sys­tem, Beta-Karotin dient zu­dem als Vorstufe des für die Seh­kraft wichtigen Vita­mins A. All­gemein kann man sa­gen, dass besonders in­tensiv ge­färbte Gemü­sesorten auch den höchsten Gehalt an Farbstoffen auf­weisen. Moderne Züchtungen le­gen häufig Wert auf die­sen Aspekt, das zeigen zum Beispiel vio­lette oder gel­be Blu­men­­kohlsorten oder beson­ders inten­siv gefärbte Möhren wie die violette Purple Haze oder die fast schon rote Sorte Juwarot. Auch Kar­tof­feln gibt es nicht nur in weiß, son­dern auch in blau oder rot. Dabei han­delt es sich nicht um etwas künst­lich „Hinein­ge­züch­te­tes“ oder wo­mög­lich sogar „Gen­technik“, son­dern um Aus­lesen von ohnehin in der Natur vor­kom­­men­den Farbvarianten. Die der Abwehr die­nen­­­den sekundären Pflan­zen­stoffe sind dagegen der men­sch­li­chen Ge­sundheit nicht unbedingt zu­träglich, da es sich hier meist um Gifte wie zum Beispiel Alkaloide handelt. Hier stellt sich der Nutzen erst ver­mittelt über eine häufig mögliche medi­zinische Ver­­wen­dung her. Bekannte aus Pflanzen gewonnene Wirkstoffe sind zum Beispiel Co­dein, Salicin oder Atropin. Für den ty­pi­schen Kohl­ge­schmack sind Senföl-Gly­co­si­de ver­ant­wortlich. Sie sind schwe­fel- und stick­stoffhaltig und wir­ken stark an­ti­bak­­­teriell. Ein be­währtes Haus­mit­tel ist ein aus Ret­tich und Zucker her­ge­stellter Husten­sirup. Dazu höhlt man einen Rettich aus, füllt zwei bis drei Esslöffel Zucker hinein, schneidet die Spitze ab und setzt ihn auf ein Glas, um den heraus­trop­fen­den Saft aufzu­fangen. Das funktioniert auch mit Zwie­beln (Zwie­beln hacken und zum Saftziehen mit Zucker in ein Schraub­glas schichten), bloß sind es hier die Sulfite, die für die anti­bak­te­ri­elle Wir­kung und den zwiebeligen Ge­schmack sorgen.

Rhabarber kann zwar bis zu zehn Jahre an der gleichen Stelle blei­ben, bildet aber im Laufe der Zeit immer dün­nere Stiele aus. Wenn die Blätter gelb werden und ein­ziehen, kann die Stau­de geteilt werden. Dabei sollte je­des Teil­stück ein bis zwei Knospen auf­weisen. Auch für Neu­pflanzungen ist jetzt eine gute Zeit. Rhabarber wächst am besten auf humosem und nährstoffreichem Boden in der vollen Sonne, aber auch leichter Schatten wird toleriert. Wegen seiner großen Blätter hat er einen hohen Wasser­be­darf, verträgt allerdings kei­ne Stau­nässe oder verdichteten Boden. Eine Pflanze braucht etwa einen Quadrat­meter Platz, wobei zwei Pflanzen nor­malerweise für einen Haushalt ausrei­chen. Vor der Pflan­zung sollte der Bo­den tief­grün­dig ge­lockert werden. Als Stark­zeh­rer be­nötigt der Rha­bar­ber eine jähr­liche Kompost­gabe zur Deckung des Phosphor- und Kali­be­darfs. Stick­stoff wird am besten in organischer Form zuge­führt. Damit sich kräftige Stau­den ent­wickeln, soll­ten sie im er­sten Jahr noch un­gestört bleiben und im zweiten Jahr nur sehr zurückhaltend beerntet werden.

Auch im Oktober ist es noch nicht zu spät für eine Gründüngung. So ver­mei­det man nackte Beete im Winter und schützt den Boden vor Aus­wa­schung. Am Monatsanfang kann noch Phacelia gesät werden, spä­­ter ist Win­terroggen möglich. Fürs Umgraben –auf unseren oft sandigen Böden ohne­hin kom­plett unnötig – ist es jetzt noch viel zu warm, so dass jegliche Boden­be­­ar­beitung nur zur nicht gewün­schten Frei­­set­zung von Stick­stoff aus Pflan­zen­resten und Hu­mus und damit zum Nährstoffabbau führen würde.

Knoblauch und Steck­zwiebeln ins­be­sondere winterharter Sor­ten wie ‚Senshyu Yellow‘ oder ‚Snow­ball‘ kön­nen jetzt gepflanzt werden. Knob­lauch hilft gegen Pilzerkran­kungen, da­her bie­tet sich eine Misch­kultur mit Erd­bee­ren an. Beim Kauf soll­­te auf ein­hei­mische Herkunft ge­ach­tet werden, aus wär­meren Län­dern importierter Knob­­lauch ist oft nicht ausreichend win­ter­hart und bil­det dann keine zu­frie­denstellende Knolle.

Möhren, Rote Bete, Rettiche, Sel­le­rie, Wurzelpetersilie und Pasti­naken sollten nicht zu früh geerntet werden. Solange das Laub noch grün und le­ben­dig ist, nehmen auch die Wur­zeln noch an Größe zu. Ist Frost an­ge­kündigt, kann mit einem Vlies abge­deckt werden, das man bei stei­gen­den Temperaturen wieder ent­fernt. Kom­plett frosthart sind Pasti­na­ken, die da­her (sehr praktisch) auch den ganzen Winter im Beet verbleiben können. Pa­s­tinakensamen verlieren sehr schnell an Keimfähigkeit und sä­en sich am besten selbst aus. Man lässt also einfach ein bis zwei Pflan­zen über Win­ter stehen und zur Sa­men­reife kom­men. So hat man immer ge­nü­gend Nachkommen, allerdings dann nicht mehr in einer geraden Reihe.


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