Der Rückschnitt von Stauden kann in den meisten Fällen bis zum Frühjahr warten. Über den Winter stehenbleibende Stängel und Blätter halten den Schnee fest und dienen so als Frostschutz. Zudem bieten sie Unterschlupf und Nahrung für viele Tierarten. Bei einigen Pflanzen, wie zum Beispiel der Staudenpfingstrose, sollte man allerdings doch schon im Herbst zur Schere greifen. Hier beugt der bodennahe Rückschnitt einem Befall mit Grauschimmel vor, der am absterbenden Laub überwintert und sowohl Blüten als auch Blätter und Triebe schädigt. Gräser und nässeempfindliche Stauden, wie zum Beispiel Chrysanthemen, sollten generell immer erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden, ansonsten drohen Feuchtigkeitsschäden und im schlimmsten Fall der Verlust der Pflanze.

Mit dem Umgraben der Gemüsebeete – für viele der unverzichtbare Abschluss des Gartenjahres – sollte zumindest so lange gewartet werden, bis sich der Boden auf eine Temperatur nahe dem Gefrierpunkt abgekühlt hat. Dann arbeiten nämlich die Mikroorganismen nicht mehr, die ansonsten für die Zersetzung von Pflanzenresten und Humus sorgen. Das ist im Prinzip sehr nützlich, da die durch diesen Prozess freigesetzten Nährstoffe der Düngung der Pflanzen dienen, allerdings wenig hilfreich, wenn besagte Pflanzen überhaupt nicht vorhanden sind und die gesamten Nährstoffe ungenutzt ins Grundwasser gespült werden.
Kalkmangel beheben: Der Spätherbst ist die günstigste Zeit, um den pH-Wert des Bodens zu überprüfen und wenn nötig zu korrigieren. Die Prüfung kann mit einem handelsüblichen Test-Set durchgeführt werden, für eine umfassendere Bodenanalyse kann eine Mischprobe von verschiedenen Standorten im Garten an ein spezialisiertes Labor gesendet werden. Je nach Bodenart ist ein pH-Wert zwischen 5,5 (Sand) bis 7 (Lehm) optimal, da in diesem schwach sauren bis neutralen Bereich Pflanzen und Bodenleben am besten gedeihen. Liegt der pH-Wert unterhalb dieser Grenze, kann er durch Aufkalkung erhöht werden.Befindet er sich bereits im gewünschten Bereich sollte trotzdem vonZeit zu Zeit (circa alle drei Jahre) eine Erhaltungskalkung durchgeführt werden, um der natürlichen Versäuerung entgegenzuwirken. Das im Kalk enthaltene Kalzium dient zusätzlich der Verbesserung der Bodenbeschaffenheit: Indem es kleinste Bodenbestandteile zu sogenannten Kalk-Ton-Humusteilchen bindet, sorgt es für eine gute Krümelstruktur. Zudem ist Kalzium ein wichtiger Bestandteil der pflanzlichen Zellwände. Ein Mangel kann daher zu Wachstumsstörungen und einer verminderten Widerstandskraft führen.
Nach dem Laubfall können die meisten Obstgehölze geschnitten werden. Ein Schnitt zum Beginn der Vegetationsruhe regt dabei das Wachstum in der folgenden Saison an. Diesen Effekt sollte man sich beim Schnitt der Beerensträucher zunutze machen. Da die schönsten Beeren am jungen Holz wachsen, ist hier ein kräftiges Wachstum und hohe Vitalität für die Qualität der Früchte von Vorteil. Während Schwarze Johannisbeeren schon an den einjährigen Bodentrieben fruchten bilden sich bei Roten Johannis- und Stachelbeeren die Früchte erst an den seitlichen Verzweigungen der Haupttriebe. Um die Bildung junger Triebe anzuregen, muss das ältere Holz regelmäßig bodennah entfernt werden. Ein frisch geschnittener Strauch besteht idealerweise aus sechs bis zehn Trieben, die bei der Schwarzen Johannisbeere nicht älter als zwei und bei der Roten Johannisbeere höchstens drei Jahre alt sind. Aronia und Heidelbeeren fruchten an Kurztrieben und seitlichen Verzweigungen der zwei- bis fünfjährigen Haupttriebe. Diese sollten daher nach fünf Jahren entweder entfernt oder auf bodennahe Seitentriebe abgeleitet werden. Etwas empfindlicher gegenüber Frost und ohnehin sehr stark wachsend sind Kiwis und Weintrauben, die daher ihren jährlichen Schnitt erst im Frühjahr erhalten.
Johannisbeeren können auch durch Teilung vermehrt, beziehungswiese verjüngt werden. Dafür gräbt man den Busch aus und spült die Erde mit Wasser aus den Wurzeln. Anschließend wird der Wurzelballen an geeigneter Stelle mit einem scharfen Beil geteilt und die so entstandenen Teilstücke an einem neuen Platz wieder eingepflanzt. Dabei werden die Triebe eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten, um einen möglichst buschigen Neuaustrieb anzuregen.
Frostschutz bei Rosen. Um Rosen vor Frost zu schützen, sollten sie angehäufelt werden, indem man Kompost- oder Pflanzerde etwa 15 cm hoch locker um die Basis schüttet. Diese Maßnahme schützt die Rose vor Kälte und Austrocknung und ermöglicht im schlimmsten Fall den Wiederaufbau der Rose aus den unter der Erde befindlichen Knospen. Bei Neupflanzung wurzelnackter Rosen – auch dafür ist jetzt die richtige Zeit, zudem sind sie wesentlich günstiger als Containerpflanzen – sollte vorsorglich darauf geachtet werden, die Veredelungsstelle mindestens fünf Zentimeter tief unter die Erde zu bringen. Als besonders frosthart gelten neben Wildrosen und den aus ihnen gezüchteten Hybriden auch die einmalblühenden historischen Sorten, also alle Rosen, die bereits vor 1867 gezüchtet wurden.
