Gartentipp für Juni 2023

Eine heutzutage relativ unbekannte Heilpflanze ist der Kriechende Günsel (Ajuga reptans). Mit seinen schönen blauen Blüten, die seine Zugehörigkeit zur Familie der Lippenblütler verraten, ist er auch eine attraktive Zier­pflanze, die als Bodendecker in lichtschattigen Be­reichen eingesetzt werden kann. Es gibt mehrere Zuchtsorten, die sich durch besonders dunkles rötliches Laub auszeichnen und so das ganze Jahr über für Interesse sorgen. Für einen Teeaufguss oder zur Her­stel­lung einer Tinktur sammelt man die oberirdischen Pflanzenteile. Sie kön­nen frisch oder getrocknet ver­wendet wer­den und eignen sich sowohl zur in­ner­lichen als auch zur äußerlichen An­wendung. Kriechender Günsel wirkt an­tibakteriell und entzündungs­hem­mend und eignet sich daher zur un­terstützenden Behandlung bei Er­käl­tungen und Verdauungsbeschwerden.

Langtagspflanzen, wie Spinat, Fen­chel, Radicchio, Endivie, Pak Choi, Feldsalat und Chinakohl können erst gegen Ende des Monats nach der Som­mersonnenwende oh­ne Schoss­gefahr ausge­sät wer­den. Als Nach­kultur oder zum Auf­fül­len von Lücken eignen sich auch Kopf- und Pflück­sa­late, Kohl­ra­bi, Herbst- und Winter­ret­tiche, Ra­dies­chen, sowie Teltower Rüb­chen. Auf bereits abgeräumte Beete kann man jetzt vor­gezogenen Porree, Blu­­­men­­kohl, Brokkoli oder Grün­­­­kohl pflan­­zen. Hier gibt es sehr deko­ra­ti­ve Sorten, wie die neue Hybri­de Red­­­bor F1, deren weinrote Far­be schon im Herbst auffällt, sich bei sin­kenden Temperaturen aber noch ver­stärkt. Auch der Toskanische Palm­­­­kohl, Ne­ro precoce di Toscana, ver­schönert mit seinen schwarzgrün be­reiften Blättern das Beet bis weit in den Winter hinein.

Mais, Gurken und Zucchini kön­nen mit einer guten Aussicht auf eine erfolgreiche Ernte noch bis circa 10. Juni direkt ins Frei­land gesät werden. Pro Pflanz­stel­­le werden drei Samen ungefähr zwei Zentimeter tief aus­gesät und nach dem Aufgehen der kräftigste Keim­ling stehen­ge­las­sen. Mais bie­­tet übri­gens einen gu­ten Wind­schutz für die wär­me­bedürftigen und wind­emp­find­lichen Kürbisge­wäch­se. An seinen starken Stielen kön­nen Boh­nen emporranken, die wie­derum den Stickstoffbedarf des Maises sichern.

Richtiges Gießen ist vor allem im Som­­­mer wichtig. Dabei muss man wis­­­sen, dass ein Liter Wasser pro Qua­­dratmeter eine Bodenschicht von etwa ei­nem Zentimeter Stärke durch­feuch­tet. Da sich die Haupt­wurzelzone der meisten Kultur­pflanzen in einer Tiefe von zehn bis dreißig Zentimetern befindet, sollte eine Wassergabe zwi­schen zehn und zwanzig Litern be­tragen. Nach einer solchen Gabe soll­te ei­ne an die jeweiligen Boden­ver­hält­nisse angepasste Gießpause einge­halten werden. Auch ein san­diger Bo­den ist in der Lage, 20 l Wasser pro Qua­dratmeter und zwanzig Zenti­me­ter Schichthöhe zu spei­chern. Davon ausgehend muss auch bei sommer­licher Wärme nur alle vier bis sieben Tage gegossen wer­den. Bei zu ge­rin­ger Gießmenge, bezie­hungs­­wei­se häu­­figem, aber nur ober­fläch­li­chem Wäs­sern mit dem Gar­ten­­schlauch, ver­­dunstet das mei­s­te Was­ser an der Boden­ober­flä­che. Da der Boden nicht ausreichend tief durchfeuch­tet wird, können auch die Wurzeln nicht in die Tiefe wachsen, mit der Folge, dass die Pflanzen schon kurze Trocken­pe­rio­den nicht mehr ohne Schädigungen über­stehen können.

Was beim Gemüse alles schief­ge­hen kann: Beinige Möhren entste­hen häufig auf steinigen oder ver­dichteten Böden. Auch stark wech­sel­nde Bo­den­feuchtig­keit führt zu Wachs­tums­­stö­rungen. Eine wei­tere Ur­sache kann der Befall mit Wur­zelne­ma­toden sein. Hier hilft eine Grün­düngung mit Ta­ge­tes oder spe­ziellen Mischungen. Häu­fig platzen Tomaten kurz vor der Ernte auf. Ur­sache ist eine unre­gel­mä­ßige Wasser­ver­sor­gung. Zur Ver­meidung ist es wichtig, die Pflanzen gleich­mäßig feucht zu halten. Wenn Gur­ken nur wenige Früch­te an­set­zen, kann es am küh­len Wetter lie­gen. Vor allem äl­te­re Sorten, wie Vor­ge­birgs­trauben oder Riesen­schäl, bil­den bei Regenwetter zu wenig weibliche Blü­ten aus. Ab­hilfe schafft hier die Ver­wen­dung mo­derner rein weiblich blü­hender Sor­ten. Werden Radies­chen zu tief oder zu dicht gesät, leidet die Form, sie werden länglich oder kegel­förmig. Da­gegen hilft eine flache Saat von höch­stens einem Zentimeter Bo­den­­tiefe und ein ausreichender Ab­stand zwi­schen den Pflanzen.Bohnen dür­fen während der Blüte nicht unter Was­ser­ma­n­gel lei­den, das schmälert den Er­­­trag und führt zu verkrümmten und zu kurzen Hülsen. Auch eine leichte Dün­gung vor der Blüte fördert den Frucht­ansatz, wäh­rend ausrei­chen­des Gie­ßen für bes­seres Wachs­tum und gu­te Aus­bildung der Hül­sen sorgt.


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