Eine heutzutage relativ unbekannte Heilpflanze ist der Kriechende Günsel (Ajuga reptans). Mit seinen schönen blauen Blüten, die seine Zugehörigkeit zur Familie der Lippenblütler verraten, ist er auch eine attraktive Zierpflanze, die als Bodendecker in lichtschattigen Bereichen eingesetzt werden kann. Es gibt mehrere Zuchtsorten, die sich durch besonders dunkles rötliches Laub auszeichnen und so das ganze Jahr über für Interesse sorgen. Für einen Teeaufguss oder zur Herstellung einer Tinktur sammelt man die oberirdischen Pflanzenteile. Sie können frisch oder getrocknet verwendet werden und eignen sich sowohl zur innerlichen als auch zur äußerlichen Anwendung. Kriechender Günsel wirkt antibakteriell und entzündungshemmend und eignet sich daher zur unterstützenden Behandlung bei Erkältungen und Verdauungsbeschwerden.

Langtagspflanzen, wie Spinat, Fenchel, Radicchio, Endivie, Pak Choi, Feldsalat und Chinakohl können erst gegen Ende des Monats nach der Sommersonnenwende ohne Schossgefahr ausgesät werden. Als Nachkultur oder zum Auffüllen von Lücken eignen sich auch Kopf- und Pflücksalate, Kohlrabi, Herbst- und Winterrettiche, Radieschen, sowie Teltower Rübchen. Auf bereits abgeräumte Beete kann man jetzt vorgezogenen Porree, Blumenkohl, Brokkoli oder Grünkohl pflanzen. Hier gibt es sehr dekorative Sorten, wie die neue Hybride Redbor F1, deren weinrote Farbe schon im Herbst auffällt, sich bei sinkenden Temperaturen aber noch verstärkt. Auch der Toskanische Palmkohl, Nero precoce di Toscana, verschönert mit seinen schwarzgrün bereiften Blättern das Beet bis weit in den Winter hinein.
Mais, Gurken und Zucchini können mit einer guten Aussicht auf eine erfolgreiche Ernte noch bis circa 10. Juni direkt ins Freiland gesät werden. Pro Pflanzstelle werden drei Samen ungefähr zwei Zentimeter tief ausgesät und nach dem Aufgehen der kräftigste Keimling stehengelassen. Mais bietet übrigens einen guten Windschutz für die wärmebedürftigen und windempfindlichen Kürbisgewächse. An seinen starken Stielen können Bohnen emporranken, die wiederum den Stickstoffbedarf des Maises sichern.
Richtiges Gießen ist vor allem im Sommer wichtig. Dabei muss man wissen, dass ein Liter Wasser pro Quadratmeter eine Bodenschicht von etwa einem Zentimeter Stärke durchfeuchtet. Da sich die Hauptwurzelzone der meisten Kulturpflanzen in einer Tiefe von zehn bis dreißig Zentimetern befindet, sollte eine Wassergabe zwischen zehn und zwanzig Litern betragen. Nach einer solchen Gabe sollte eine an die jeweiligen Bodenverhältnisse angepasste Gießpause eingehalten werden. Auch ein sandiger Boden ist in der Lage, 20 l Wasser pro Quadratmeter und zwanzig Zentimeter Schichthöhe zu speichern. Davon ausgehend muss auch bei sommerlicher Wärme nur alle vier bis sieben Tage gegossen werden. Bei zu geringer Gießmenge, beziehungsweise häufigem, aber nur oberflächlichem Wässern mit dem Gartenschlauch, verdunstet das meiste Wasser an der Bodenoberfläche. Da der Boden nicht ausreichend tief durchfeuchtet wird, können auch die Wurzeln nicht in die Tiefe wachsen, mit der Folge, dass die Pflanzen schon kurze Trockenperioden nicht mehr ohne Schädigungen überstehen können.

Was beim Gemüse alles schiefgehen kann: Beinige Möhren entstehen häufig auf steinigen oder verdichteten Böden. Auch stark wechselnde Bodenfeuchtigkeit führt zu Wachstumsstörungen. Eine weitere Ursache kann der Befall mit Wurzelnematoden sein. Hier hilft eine Gründüngung mit Tagetes oder speziellen Mischungen. Häufig platzen Tomaten kurz vor der Ernte auf. Ursache ist eine unregelmäßige Wasserversorgung. Zur Vermeidung ist es wichtig, die Pflanzen gleichmäßig feucht zu halten. Wenn Gurken nur wenige Früchte ansetzen, kann es am kühlen Wetter liegen. Vor allem ältere Sorten, wie Vorgebirgstrauben oder Riesenschäl, bilden bei Regenwetter zu wenig weibliche Blüten aus. Abhilfe schafft hier die Verwendung moderner rein weiblich blühender Sorten. Werden Radieschen zu tief oder zu dicht gesät, leidet die Form, sie werden länglich oder kegelförmig. Dagegen hilft eine flache Saat von höchstens einem Zentimeter Bodentiefe und ein ausreichender Abstand zwischen den Pflanzen.Bohnen dürfen während der Blüte nicht unter Wassermangel leiden, das schmälert den Ertrag und führt zu verkrümmten und zu kurzen Hülsen. Auch eine leichte Düngung vor der Blüte fördert den Fruchtansatz, während ausreichendes Gießen für besseres Wachstum und gute Ausbildung der Hülsen sorgt.