In diesem Monat geht es um all jene Gemüse, die im August noch mit Erfolg gepflanzt oder ausgesät werden können. Die Frühkulturen sind mittlerweile geerntet und die ersten Beete wieder frei, es wird also Zeit für die zweite Runde. Geeignet sind zum einen generell schnellwachsende Arten und zum anderen diejenigen, die bei früherer Aussaat zu wenig Blattmasse entwickeln, weil sie bei einer Tageslänge von mehr als zwölf Stunden unbedingt blühen möchten (sogenannte Langtagpflanzen). Da die Tage jetzt schon recht schnell wieder kürzer werden, ist für eine reiche Ernte zügiges Handeln angesagt. Die folgenden Arten können für eine Ernte im Herbst bis Anfang August noch gepflanzt werden: Kopf- und Eichblattsalat, Endivien, Spitzkohl, Wirsing, Kohlrabi, Radicchio, Zuckerhut, und Knollenfenchel. Gute Gärtnereien (meine Empfehlung ist die Gärtnerei Rülcker auf der Reicker Straße) bieten auch jetzt noch Jungpflanzen in guter Qualität an. Zur Aussaat eignen sich Anfang August noch Pak Choi, Chinakohl, andere Blattsenfe wie Mizuna oder Tatsoi, Rettiche, von denen es spezielle Herbst- und Wintersorten gibt, sowie Pflücksalat und die sehr hübsch blühenden Spargelerbsen. Bis Mitte August können trotz des Namens noch Mairübchen und Teltower Rübchen gesät werden. Auch für erste Aussaaten von Spinat und Feldsalat ist jetzt die richtige Zeit, wobei man gegen den Falschen Mehltau resistente Sorten wählen sollte.
Bis Mitte September können noch Radieschen und andere sehr schnellwachsende Kulturen wie Schnittsalat und Rauke gesät werden. Zudem ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Gemüse für die erste Ernte im Frühjahr auszusäen. Dazu eignen sich Spinat, Feldsalat, Barbarakraut und Scheerkohl. Einen Versuch wert sind Wintersalate (da gibt es verschiedene Sorten mit Namen wie „Wintermarie“ oder „Brauner Winter“), Puffbohnen und Sprossenbrokkoli, sowie die speziell für den Überwinterungsanbau ausgewiesenen Kohlsorten „Winterfürst (Wirsing) und „Walcheren Winter“ (Blumenkohl).
Mais wurde in Europa schon sehr bald nach der Entdeckung Amerikas kultiviert. Von Spanien ausgehend breitete sich der Anbau zunächst rund ums Mittelmeer aus. Bei uns war das Interesse bis in die Siebziger Jahre eher gering, erst danach führte die Züchtung neuer, unserem Klima angepasster Sorten zu einer Ausweitung der Anbauflächen. Neben der Verwendung als Viehfutter und zur Energiegewinnung in Biogasanlagen wird Mais in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen (als Glukosesirup, Cornflakes, Öl, Stärke, Popcorn, Erdnussflips) angeboten. Im eigenen Garten ist er eher als Gemüse gefragt, also sollte man hier Zuckermaissorten auswählen, da diese am längsten ihren süßen Geschmack behalten. Man erntet sie noch in der Milchreife, das heißt, dass ein mit dem Fingernagel angeritztes Korn einen milchigen Saft absondern sollte. Von außen erkennt man diesen Reifezustand daran, dass sich das aus dem Kolben herausragende „Haarbüschel“ braun verfärbt. Mais muss übrigens nicht immer gelb sein: Es gibt ihn auch in blau, rot und rosa und das sowohl einfarbig als auch bunt gemischt.
Nematodenbefall äußert sich meist als Minderwuchs, beziehungsweise als sogenannte Bodenmüdigkeit. Nematoden sind Fadenwürmer, die in die Wurzeln der Pflanzen eindringen und diese aussaugen. Häufig betroffen sind Wurzelgemüse, aber auch Erdbeeren, Bohnen und Erbsen sowie Zwiebelgewächse reagieren auf einen Befall mit Kümmerwuchs. Als wirksame Bekämpfungsmaßnahme bietet sich eine Aussaat von Sommerblumen wie Rudbeckia, Studentenblume und Kokardenblume an. Sie locken die Schädlinge an und veranlassen die Larven zu vorzeitigem Schlüpfen und anschließendem Eingehen. Es können aber auch nur Tagetes ausgesät werden. Wichtig ist dabei eine Standzeit von mindestens hundert Tagen, damit die Schädlinge nachhaltig abgetötet werden können.
Wie viele andere wertvolle Gartenpflanzen kommt auch die Sonnenblume aus Amerika, wo sie bereits etwa 2500 vor unserer Zeit kultiviert wurde. Sowohl für die Inkas wie auch die Azteken symbolisierte sie deren jeweilige Sonnengottheit. Sie gelangte schnell nach Europa und wurde in Deutschland bereits im 16. Jahrhundert als Zierpflanze angebaut. Solange sich die Blüte noch nicht geöffnet hat, bewegt sich die Pflanze mit dem Sonnenlauf, das heißt die Knospe dreht sich im Laufe des Tages von Osten nach Westen und in der Nacht wieder zurück. Dieses Phänomen nennt man Heliotropismus. Blühende Sonnenblumen zeigen dann nach Osten, da sich der Stengel kurz vor dem Aufblühen verhärtet und so ein weiteres Drehen verhindert.