Gartentipp für Mai 2023

In diesem Monat geht es um die Erdbeere. Die Gartenerdbeere (Fra­ga­­ria x ananassa), so wie wir sie heute ken­nen, ist das Ergebnis einer zufälli­gen Kreuzung zweier ame­ri­ka­nischer Erd­beerarten (Fragaria vir­gi­­ni­­a­na und Fragaria chiloensis), die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhun­derts auf einem Erdbeerfeld in der Bre­tagne stattfand. Bis zu dieser se­gensreichen Begeg­nung nutzte man für den damals schon existie­ren­den kom­merziellen An­­bau die klein­früchtigen einhei­mi­schen Ar­ten Wald- und Mo­schus­erd­beere (Fragaria vesca und Fra­ga­ria mo­scha­ta). Virginia- und Chile-Erd­beeren haben dagegen bei­de we­sent­lich größere Früch­te und wurden aus diesem Grund in  Eu­­ro­pa eingeführt. Dank die­ses trans­­­atlantischen Aus­tauschs er­freu­en wir uns heute an köstlichen Erd­beeren und können zudem unter einer kaum über­schaubaren Viel­falt von Sorten die uns zu­sagenden aus­wä­h­len. Tatsäch­lich stehen heu­tigen Gärt­nern theo­retisch et­wa tausend Sorten zur Ver­fügung, von denen im kom­mer­ziellen An­bau aber nur etwa dreißig eine grö­ßere Rolle spielen. Da man im (Klein-)Garten weniger auf die vom Handel ge­schätz­ten Eigen­schaften wie Trans­port­fä­higkeit und gleich­mä­ßig große Früchte achten muss, ist die Aus­wahl hier größer: Der normale Hobbygär­t­ner kann ohne großen de­tek­tivischen Aufwand zwi­schen un­ge­­fähr hundert Sorten wäh­len. In Dres­den bietet sich aus lo­kalpa­trio­tischen Gründen natür­lich die 1925 von Otto Schindler gezüch­tete und nach seiner Frau benannte, ge­schmacklich an­geb­lich beste aller Sor­ten, die be­rühmte „Mieze Schin­d­ler“, an. Sie hat aller­dings einige Nachteile, wie An­fälligkeit für Krank­heiten, sehr weiche Früchte und da­von auch noch eher wenig. Außerdem braucht sie eine Be­fruch­tersorte, da sie selbst nur weib­liche Blüten aus­bildet. Wem dies nach zu­viel Aufwand klingt, probiert viel­leicht „Mieze Nova“, die von Dr. Bar­bara Dathe aus der „Mieze Schind­ler“ ge­zogen wurde. Der Ge­schmack ist wirk­lich hervor­ragend, die Früchte sind wesentlich größer und überste­hen zumindest den Weg vom Gar­ten nach Hause, ohne Schaden zu neh­men. Empfehlenswert sind auch die mit­telfrühe und ertrag­rei­che „Ko­rona“ und für eine Verlänge­rung der Sai­son die beiden späten Sor­ten „Flo­rence“ und „Malwina“. Für eine gute Ernte muss wäh­rend der Blüte und der nach­fol­genden Frucht­entwicklung für eine ausreichende Wasserzufuhr ge­sorgt werden. Um Fäulnis, bezie­hungs­wie­se Grauschimmel vorzubeu­gen, sollte tagsüber so rechtzeitig ge­gos­­sen werden, dass die Blüten vor dem Abend wieder abtrocknen kön­nen. Zusätzlich kann man zum Schutz vor Pilzerkrankungen Knoblauch zwi­schen die Erdbeeren setzen und den Bo­den unterhalb der Früchte mit Stroh mul­chen. Nach der Ernte werden die Erdbeeren dann in et­wa fünf Zen­timeter Höhe zu­rück­geschnitten, so dass keine das Wachstum im Fol­gejahr behindernden Stoffe aus den al­ten Blättern in die Wur­­zel wandern kön­nen. Zudem wird so der Neu­aus­trieb vor an den alten Blät­tern haften­den Krank­­heiten und Schäd­lingen ge­schützt. Neu­pflan­zun­gen soll­ten mög­­lichst früh (ab Mitte Juli/An­fang Au­gust) er­folgen, da­mit sich die Pflan­zen vor dem Winter noch gut be­wurzeln können.

Nach den Eisheiligen können endlich auch alle kälteemp­find­lichen Pflan­­­­zen un­be­sorgt ausgepflanzt, bezie­hungs­weise gesät werden. Busch- und Stan­gen­­­bohnen sind beide ertrag­reich und machen wenig Ar­beit. Bei un­gün­stigen Bedingungen (zu kalt oder zu nass) verzö­gert sich die Keimung und die Pflan­zen wer­­den an­fällig für Pilz­in­fek­ti­o­nen. Deshalb wartet man mit der Aus­saat besser ein bisschen län­ger, bis sich der Bo­den dauerhaft auf eine Tempe­ratur von mindesten zehn Grad er­wärmt hat. Die Bohnen wachsen da­für an­schließend umso schnel­ler. Buschbohnen werden am be­sten in Horsten von fünf bis sieben Samen ausgelegt: So kön­nen sich die Pflanzen gegenseitig stüt­­zen und auch das Anhäufeln geht leichter. Die Saattiefe sollte dabei höch­stens drei Zentimeter be­tra­gen. Bei Stangen­bohnen legt man bis zu neun Samen um eine Stan­ge. Feu­er­­bohnen sind nicht ganz so anspruchsvoll und wach­sen auch bei nie­drigeren Tempe­ra­turen sehr schnell. Junge Boh­nen­pflanzen sind bei Schnecken sehr be­liebt und sollten daher in der ersten Zeit nach dem Aufge­hen gut geschützt werden. Busch­bohnen kön­nen in mehre­ren Sät­zen bis Anfang August gelegt werden, so dass man von Juli bis Ok­tober frische Bohnen ernten kann. Stan­gen­bohnen wach­sen lang­sa­­mer und müssen da­her bis Ende Juni gesät werden.

Zuckermais schmeckt lecker und sieht gut aus. Zudem ist er pflegeleicht und kaum an­fällig für Krankheiten. Sein dich­­ter und hoher Wuchs schützt wind­­­em­p­find­liche Gur­ken oder Melo­nen. An seinen Stielen kön­nen Boh­nen empor­ranken, die wie­derum den Stick­stoff­bedarf des Maises sichern. Mais gedeiht am bes­ten in sonniger, windiger Lage auf hu­mo­sem Boden. In rauheren Lagen empfiehlt sich eine Vor­an­zucht im Topf, aber auch eine Direktsaat führt zu einem guten Erfolg. Gün­stig ist eine Aus­saat in Blöcken von etwa zwölf Pflanzen im Ab­stand von etwa 40 cm bei einer Saat­tiefe von drei bis vier Zen­ti­me­tern.


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