In diesem Monat geht es um die Erdbeere. Die Gartenerdbeere (Fragaria x ananassa), so wie wir sie heute kennen, ist das Ergebnis einer zufälligen Kreuzung zweier amerikanischer Erdbeerarten (Fragaria virginiana und Fragaria chiloensis), die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf einem Erdbeerfeld in der Bretagne stattfand. Bis zu dieser segensreichen Begegnung nutzte man für den damals schon existierenden kommerziellen Anbau die kleinfrüchtigen einheimischen Arten Wald- und Moschuserdbeere (Fragaria vesca und Fragaria moschata). Virginia- und Chile-Erdbeeren haben dagegen beide wesentlich größere Früchte und wurden aus diesem Grund in Europa eingeführt. Dank dieses transatlantischen Austauschs erfreuen wir uns heute an köstlichen Erdbeeren und können zudem unter einer kaum überschaubaren Vielfalt von Sorten die uns zusagenden auswählen. Tatsächlich stehen heutigen Gärtnern theoretisch etwa tausend Sorten zur Verfügung, von denen im kommerziellen Anbau aber nur etwa dreißig eine größere Rolle spielen. Da man im (Klein-)Garten weniger auf die vom Handel geschätzten Eigenschaften wie Transportfähigkeit und gleichmäßig große Früchte achten muss, ist die Auswahl hier größer: Der normale Hobbygärtner kann ohne großen detektivischen Aufwand zwischen ungefähr hundert Sorten wählen. In Dresden bietet sich aus lokalpatriotischen Gründen natürlich die 1925 von Otto Schindler gezüchtete und nach seiner Frau benannte, geschmacklich angeblich beste aller Sorten, die berühmte „Mieze Schindler“, an. Sie hat allerdings einige Nachteile, wie Anfälligkeit für Krankheiten, sehr weiche Früchte und davon auch noch eher wenig. Außerdem braucht sie eine Befruchtersorte, da sie selbst nur weibliche Blüten ausbildet. Wem dies nach zuviel Aufwand klingt, probiert vielleicht „Mieze Nova“, die von Dr. Barbara Dathe aus der „Mieze Schindler“ gezogen wurde. Der Geschmack ist wirklich hervorragend, die Früchte sind wesentlich größer und überstehen zumindest den Weg vom Garten nach Hause, ohne Schaden zu nehmen. Empfehlenswert sind auch die mittelfrühe und ertragreiche „Korona“ und für eine Verlängerung der Saison die beiden späten Sorten „Florence“ und „Malwina“. Für eine gute Ernte muss während der Blüte und der nachfolgenden Fruchtentwicklung für eine ausreichende Wasserzufuhr gesorgt werden. Um Fäulnis, beziehungswiese Grauschimmel vorzubeugen, sollte tagsüber so rechtzeitig gegossen werden, dass die Blüten vor dem Abend wieder abtrocknen können. Zusätzlich kann man zum Schutz vor Pilzerkrankungen Knoblauch zwischen die Erdbeeren setzen und den Boden unterhalb der Früchte mit Stroh mulchen. Nach der Ernte werden die Erdbeeren dann in etwa fünf Zentimeter Höhe zurückgeschnitten, so dass keine das Wachstum im Folgejahr behindernden Stoffe aus den alten Blättern in die Wurzel wandern können. Zudem wird so der Neuaustrieb vor an den alten Blättern haftenden Krankheiten und Schädlingen geschützt. Neupflanzungen sollten möglichst früh (ab Mitte Juli/Anfang August) erfolgen, damit sich die Pflanzen vor dem Winter noch gut bewurzeln können.
Nach den Eisheiligen können endlich auch alle kälteempfindlichen Pflanzen unbesorgt ausgepflanzt, beziehungsweise gesät werden. Busch- und Stangenbohnen sind beide ertragreich und machen wenig Arbeit. Bei ungünstigen Bedingungen (zu kalt oder zu nass) verzögert sich die Keimung und die Pflanzen werden anfällig für Pilzinfektionen. Deshalb wartet man mit der Aussaat besser ein bisschen länger, bis sich der Boden dauerhaft auf eine Temperatur von mindesten zehn Grad erwärmt hat. Die Bohnen wachsen dafür anschließend umso schneller. Buschbohnen werden am besten in Horsten von fünf bis sieben Samen ausgelegt: So können sich die Pflanzen gegenseitig stützen und auch das Anhäufeln geht leichter. Die Saattiefe sollte dabei höchstens drei Zentimeter betragen. Bei Stangenbohnen legt man bis zu neun Samen um eine Stange. Feuerbohnen sind nicht ganz so anspruchsvoll und wachsen auch bei niedrigeren Temperaturen sehr schnell. Junge Bohnenpflanzen sind bei Schnecken sehr beliebt und sollten daher in der ersten Zeit nach dem Aufgehen gut geschützt werden. Buschbohnen können in mehreren Sätzen bis Anfang August gelegt werden, so dass man von Juli bis Oktober frische Bohnen ernten kann. Stangenbohnen wachsen langsamer und müssen daher bis Ende Juni gesät werden.
Zuckermais schmeckt lecker und sieht gut aus. Zudem ist er pflegeleicht und kaum anfällig für Krankheiten. Sein dichter und hoher Wuchs schützt windempfindliche Gurken oder Melonen. An seinen Stielen können Bohnen emporranken, die wiederum den Stickstoffbedarf des Maises sichern. Mais gedeiht am besten in sonniger, windiger Lage auf humosem Boden. In rauheren Lagen empfiehlt sich eine Voranzucht im Topf, aber auch eine Direktsaat führt zu einem guten Erfolg. Günstig ist eine Aussaat in Blöcken von etwa zwölf Pflanzen im Abstand von etwa 40 cm bei einer Saattiefe von drei bis vier Zentimetern.