Gartentipp für Juli 2023

Wir alle brauchen gute Nerven und dabei helfen uns guter Schlaf und vie­ler­lei Kräuter.  Sicherlich allen bekannt ist der ent­setzlich rie­chende Bal­dri­an­tee, der für ein schnelleres Einschla­fen sor­gen soll. Baldrian wirkt aber auch tags­über bei nervöser Unruhe oder nervös be­dingten Verdaungsbe­schwer­den. Die wirksa­men Bestand­teile finden sich in der rhi­zomartigen Wurzel, die beim Trock­nen dann den typischen bei Katzen sehr beliebten Duft ent­wickelt. Oberir­disch ist der Baldrian eine att­raktive Pflanze, die eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen kann. Die dun­kelgrünen, gefiederten Blät­­­­ter sind gegenständig an­­geordnet, die zahlrei­chen weißlich-rosafar­be­nen und im Ge­gen­satz zur Wur­zel ange­nehm duf­ten­den Blü­ten sitzen end­ständig in ei­ner Schein­dol­de. Baldrian benötigt ei­­nen etwas feuchteren Bo­den und kommt auch mit gele­gent­lichen Über­schwem­mungen gut zu­recht. In der frei­­en Natur findet man ihn daher häu­fig an Bachläufen und auf Feucht­wie­sen. Die medizi­nische Bedeutung des Baldrians war bereits in der Antike be­kannt; sowohl Hippo­krates als auch Galen em­pfeh­len ihn als Beruhi­gungs­mittel und bei Schlaf­losigkeit. Der La­­vendel wird we­gen der vergleich­baren Heil­wir­kung oft zu­sam­men mit Bal­drian verwen­det. Aus den getrock­neten Blüten lässt sich ein wohl­schmeckender Tee zu­bereiten, der auch bei Kopf­schmer­zen und Mi­gräne helfen kann. Das durch Destil­la­tion aus den Blüten ge­won­nene La­ven­­del­öl wirkt angst­lö­send und ein­schlaf­fördernd, kann al­ler­­dings bei ho­her Dosierung eventuell zu Blä­hungen führen. La­vendelöl wird auch äußer­lich, zum Beispiel bei rheu­ma­tischen Be­­schwer­den in Form von Ein­rei­bungen ange­wen­det. Vor allem für sei­ne stimmungsaufhellende Wirkung be­­kannt ist das Johannis­kraut. Es wird daher für die Behand­lung leichter bis mittel­schwe­rer De­pressionen einge­setzt. Aller­dings gilt es hier einige Vor­sichts­maßregeln zu beachten, da die Ein­nahme von Johanniskraut zu ei­ner erhöhten Abbaurate anderer Wirk­­stof­fe führen kann, die in der Fol­ge ihre Wirk­sam­keit verlieren. Zudem er­höht Johannis­kraut die Photo­sen­si­bi­lität, das heißt, die Haut wird licht­emp­findlicher und reagiert auf Sonnenlicht schnell mit Rei­zungen.

Die Nachtkerze (Oenothera biennis) wird oft als ein zwar schön blü­hen­­des, aber doch etwas  läs­ti­ges Un­kraut wahr­ge­nom­men. Sie ist aber nicht nur eine wert­volle Nah­rungspflanze vor allem für Nacht­­falter, son­dern auch für uns Men­­schen in allen Teilen ver­­wert­bar: Wurzeln und Blätter kön­nen als Ge­müse (da­her und wegen der röt­lichen Farbe der gekochten Wur­zel auch der Beiname „Schinken­wurzel“) zu­be­reitet wer­den, und das aus den Sa­men ge­won­­­­nene Öl wird zur Be­handlung von Haut­er­­kran­kun­­gen wie zum Bei­­spiel Neu­­rodermitis ein­­ge­setzt. Der hohe Anteil an Li­nol­säu­re beru­higt troc­kene und reiz­em­pfin­dli­che Haut und lin­dert so den Juckreiz.

Im Hochsommer gibt es oft eine klei­ne Blühpause nachdem die Rosen und mit ihnen die ganzen Frühsom­mer­blüher ab­­ge­­blüht sind. Zum Glück gibt es viele Pflanzen, die uns und den Bie­nen über diese blüten­ar­me Zeit hin­weg­helfen. Die verschie­de­nen Mal­ven­­­arten fangen jetzt an zu blühen und hören so bald nicht wie­der auf. Mit ihren weißen oder rosa Blü­ten pas­sen sie in fast jedes Stau­den­beet, wäh­rend sich die hoch­wach­senden Stock­rosen – ebenfalls eine Mal­ven­art – gut am Zaun oder vor ei­ner Mauer ma­chen. Glockenblumen blü­hen nicht nur schön, sondern bie­ten auch Nah­rung und Schlafplätze für die auf sie spe­zialisierten Wildbie­nen­ar­ten. Wei­te­re Hochsommerblüher sind Son­nenhut und Indianer­nes­sel so­wie die ver­schie­denen Manns­treu­arten. Sowohl bei Schmet­te­rlingen wie auch bei Bienen sehr be­liebt sind die Wit­wen­blumen mit hell­blau­en oder purpur­farbenen Blüten.

Erdbeeren werden nach der Ernte in et­wa fünf Zentimeter Höhe zu­rück­ge­schnitten, so dass keine Hemm­stof­­fe aus den alten Blättern in die Wur­zel wandern kön­nen, die im Fol­gejahr zu Wachstums- und Ernte­min­derungen füh­ren würden. Zudem schützt man so den Neu­austrieb vor an den alten Blät­tern haftenden Krank­­heiten und Schäd­­­lingen. Erd­beeren sollten nicht län­ger als drei Jahre am selben Ort blei­ben, da ansonsten der Ertrag auch bei gu­ter Pflege sinkt. Neu­pflan­zung­en soll­ten mög­lichst früh (ab Mitte Juli/ An­fang August) er­folgen, da­mit sich die Pflan­zen vor dem Winter noch gut be­wurzeln können.

Stachel- und Johannisbeeren kön­nen direkt nach der Ernte geschnitten werden. Dabei wer­den die abge­tra­ge­­nen vier bis fünf Jahre alten Triebe bodennah entfernt. So erzielt man ei­ne bes­sere Licht- und Nährstoff­ver­sor­­gung der jungen Triebe. Auch Süß­­kirschen und anderes Steinobst, wie Aprikosen oder Pfirsiche, schneidet man am be­sten direkt nach der Ernte.


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