Wir alle brauchen gute Nerven und dabei helfen uns guter Schlaf und vielerlei Kräuter. Sicherlich allen bekannt ist der entsetzlich riechende Baldriantee, der für ein schnelleres Einschlafen sorgen soll. Baldrian wirkt aber auch tagsüber bei nervöser Unruhe oder nervös bedingten Verdaungsbeschwerden. Die wirksamen Bestandteile finden sich in der rhizomartigen Wurzel, die beim Trocknen dann den typischen bei Katzen sehr beliebten Duft entwickelt. Oberirdisch ist der Baldrian eine attraktive Pflanze, die eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen kann. Die dunkelgrünen, gefiederten Blätter sind gegenständig angeordnet, die zahlreichen weißlich-rosafarbenen und im Gegensatz zur Wurzel angenehm duftenden Blüten sitzen endständig in einer Scheindolde. Baldrian benötigt einen etwas feuchteren Boden und kommt auch mit gelegentlichen Überschwemmungen gut zurecht. In der freien Natur findet man ihn daher häufig an Bachläufen und auf Feuchtwiesen. Die medizinische Bedeutung des Baldrians war bereits in der Antike bekannt; sowohl Hippokrates als auch Galen empfehlen ihn als Beruhigungsmittel und bei Schlaflosigkeit. Der Lavendel wird wegen der vergleichbaren Heilwirkung oft zusammen mit Baldrian verwendet. Aus den getrockneten Blüten lässt sich ein wohlschmeckender Tee zubereiten, der auch bei Kopfschmerzen und Migräne helfen kann. Das durch Destillation aus den Blüten gewonnene Lavendelöl wirkt angstlösend und einschlaffördernd, kann allerdings bei hoher Dosierung eventuell zu Blähungen führen. Lavendelöl wird auch äußerlich, zum Beispiel bei rheumatischen Beschwerden in Form von Einreibungen angewendet. Vor allem für seine stimmungsaufhellende Wirkung bekannt ist das Johanniskraut. Es wird daher für die Behandlung leichter bis mittelschwerer Depressionen eingesetzt. Allerdings gilt es hier einige Vorsichtsmaßregeln zu beachten, da die Einnahme von Johanniskraut zu einer erhöhten Abbaurate anderer Wirkstoffe führen kann, die in der Folge ihre Wirksamkeit verlieren. Zudem erhöht Johanniskraut die Photosensibilität, das heißt, die Haut wird lichtempfindlicher und reagiert auf Sonnenlicht schnell mit Reizungen.

Die Nachtkerze (Oenothera biennis) wird oft als ein zwar schön blühendes, aber doch etwas lästiges Unkraut wahrgenommen. Sie ist aber nicht nur eine wertvolle Nahrungspflanze vor allem für Nachtfalter, sondern auch für uns Menschen in allen Teilen verwertbar: Wurzeln und Blätter können als Gemüse (daher und wegen der rötlichen Farbe der gekochten Wurzel auch der Beiname „Schinkenwurzel“) zubereitet werden, und das aus den Samen gewonnene Öl wird zur Behandlung von Hauterkrankungen wie zum Beispiel Neurodermitis eingesetzt. Der hohe Anteil an Linolsäure beruhigt trockene und reizempfindliche Haut und lindert so den Juckreiz.

Im Hochsommer gibt es oft eine kleine Blühpause nachdem die Rosen und mit ihnen die ganzen Frühsommerblüher abgeblüht sind. Zum Glück gibt es viele Pflanzen, die uns und den Bienen über diese blütenarme Zeit hinweghelfen. Die verschiedenen Malvenarten fangen jetzt an zu blühen und hören so bald nicht wieder auf. Mit ihren weißen oder rosa Blüten passen sie in fast jedes Staudenbeet, während sich die hochwachsenden Stockrosen – ebenfalls eine Malvenart – gut am Zaun oder vor einer Mauer machen. Glockenblumen blühen nicht nur schön, sondern bieten auch Nahrung und Schlafplätze für die auf sie spezialisierten Wildbienenarten. Weitere Hochsommerblüher sind Sonnenhut und Indianernessel sowie die verschiedenen Mannstreuarten. Sowohl bei Schmetterlingen wie auch bei Bienen sehr beliebt sind die Witwenblumen mit hellblauen oder purpurfarbenen Blüten.
Erdbeeren werden nach der Ernte in etwa fünf Zentimeter Höhe zurückgeschnitten, so dass keine Hemmstoffe aus den alten Blättern in die Wurzel wandern können, die im Folgejahr zu Wachstums- und Ernteminderungen führen würden. Zudem schützt man so den Neuaustrieb vor an den alten Blättern haftenden Krankheiten und Schädlingen. Erdbeeren sollten nicht länger als drei Jahre am selben Ort bleiben, da ansonsten der Ertrag auch bei guter Pflege sinkt. Neupflanzungen sollten möglichst früh (ab Mitte Juli/ Anfang August) erfolgen, damit sich die Pflanzen vor dem Winter noch gut bewurzeln können.
Stachel- und Johannisbeeren können direkt nach der Ernte geschnitten werden. Dabei werden die abgetragenen vier bis fünf Jahre alten Triebe bodennah entfernt. So erzielt man eine bessere Licht- und Nährstoffversorgung der jungen Triebe. Auch Süßkirschen und anderes Steinobst, wie Aprikosen oder Pfirsiche, schneidet man am besten direkt nach der Ernte.