Gartentipp für August 2023

Aprikosen sind sehr lecker, aber hierzulande eher schwierig. Sie vertra­gen zwar so­wohl gro­­ße Wärme als auch strengen Frost, reagieren aber emp­­findlich auf Tempe­ra­tur­schwan­kun­­gen. Größ­tes Prob­lem beim Anbau in hiesigen Brei­ten ist ihre sehr frühe Blüte und da­raus resultie­rend die Gefahr, dass Spätfröste die gesamte Ern­te schon in der Blüte zu­nichte ma­chen. Regen in der Blütezeit erhöht wiederum die Gefahr einer Moni­lia­in­fek­tion. Die Spo­ren dring­en über die geöffneten Blü­ten in die Pflan­­ze ein und führen zu einem Ab­­sterben der Trieb­spit­zen (daher auch die Be­zeich­nung Spitzen­dür­re). In diesem Fall müs­sen die be­troffenen Zweige weit bis ins ge­­sun­de Holz zurückge­schnit­ten wer­­­den, um ein weiteres Ausbreiten der Krank­heit zu ver­hindern. Daher sollte man bei uns eher spätblühende Sorten wäh­len. Wich­­tig ist auch die sorgfältige Aus­wahl des Standorts: Er soll­­te regen- und windgeschützt so­wie mög­lichst son­­­nig sein. Ideal ist ein Platz im Re­gen­schatten einer Wand. Der Bo­den sollte humusreich sein und einen gu­ten Wasserabzug gewähr­lei­sten, da Apri­kosen keine Stau­näs­se mögen. Günstig ist eine Er­ziehung am Spalier, da so die op­ti­male Besonnung der reifenden Früch­te gewährleistet ist. Der Schnitt erfolgt, wie bei Stein­obst­ar­ten allgemein, am besten direkt nach der Ernte. Ein Schnitt im Win­ter sollte auf keinen Fall durchge­führt wer­­den, da dann eine schnelle Wund­­heilung nicht gewährleistet ist. Als Fol­ge wird der Baum anfällig und krank. Apri­kosen verkahlen nicht so leicht wie Pfir­siche und be­nö­ti­gen da­her keinen strengen Frucht­holzschnitt. Erst wenn die Vitalität des Baumes nach­lässt, kann es nötig sein, durch einen Rück­schnitt ins alte Holz die Bil­dung neuer Langtriebe anzuregen.

Im August sind die die ersten Beete wie­­­­­der frei, es wird also Zeit für eine zwei­te Runde. Geeignet sind jetzt zum ei­nen generell schnellwachsende Ar­ten und zum an­deren diejenigen, die bei einer früheren Aus­saat zu wenig Blattmasse ent­wickeln, weil sie bei einer Tages­län­ge von mehr als zwölf Stunden un­be­­dingt blühen möch­ten (sogenannte Lang­tag­pflan­zen). Da die Tage jetzt aber schon recht schnell wieder kürzer wer­den, ist für eine rei­che Ernte zügiges Handeln ange­sagt. Die folgenden Ar­ten können für eine Ernte im Herbst bis Anfang August noch gepflanzt wer­den: Kopf- und Eich­blattsalat, En­di­­­vi­en, Spitz­kohl, Wir­sing, Koh­l­rabi, Ra­dic­chio, Zucker­hut und Knol­len­fen­chel. Gute Gärt­ne­reien bieten auch jetzt noch Jung­pflan­zen in guter Qua­lität an. Zur Aussaat eignen sich Anfang Au­gust noch Pak Choi, Chinakohl, an­dere Blattsenfe wie Mizuna oder Tat­soi, Ret­­tiche, von denen es spezi­elle Herbst- und Win­tersorten gibt,  so­wie Pflück­salat. Bis Mitte Au­gust können trotz des Na­mens noch Mairübchen und Telto­wer Rüb­chen ge­sät werden. Auch für erste Aus­­saa­ten von Spinat und Feldsalat ist jetzt die richtige Zeit, wobei man gegen den Falschen Mehl­tau re­sis­tente Sorten wählen sollte. Bis Mit­te Sep­tember können noch Ra­dies­chen und andere sehr schnell­wach­sende Kul­turen wie Schnittsalat und Rauke ge­­sät werden. Zudem ist jetzt der rich­tige Zeitpunkt, um Ge­müse für die er­ste Ernte im Frühjahr aus­zusäen. Da­zu eig­nen sich Spinat, Feldsalat, Bar­ba­ra­kraut und Scheer­kohl. Einen Ver­such wert sind Win­ter­salate (da gibt es ver­schie­dene Sor­ten mit Namen wie „Wintermarie“ oder „Brauner Winter“), Puffbohnen und Spros­­sen­brok­koli, so­wie die speziell für den Über­win­te­rungs­anbau ausge­wie­­­se­nen Kohlsor­ten „Winter­fürst (Wir­­sing) und „Wal­cheren Winter“ (Blu­menkohl).

Nematodenbefall äußert sich meist als Minderwuchs, beziehungsweise als sogenannte Bodenmüdigkeit. Ne­ma­toden sind Fadenwürmer, die in die Wurzeln der Pflanzen ein­dringen und diese aussaugen. Häu­fig betrof­fen sind Wurzel­ge­müse, aber auch Erd­bee­ren, Boh­nen und Erbsen so­wie Zwie­bel­ge­wächse re­a­gie­ren auf ei­nen Befall mit Küm­mer­wuchs. Als wirk­sa­me Bekämp­­fungs­maß­nah­me bie­tet sich eine Aus­saat von Sommer­blu­­men wie Rud­­bec­kia, Stu­­den­ten­blu­­me und Ko­­kar­­den­blume an. Sie locken die Schäd­linge an und veran­las­sen die Lar­­ven zu vor­zei­ti­gem Schlüp­fen und an­schließendem Eingehen. Es kön­nen aber auch nur Tagetes aus­ge­sät wer­den. Wichtig ist da­bei eine Standzeit von min­des­tens hun­dert Ta­gen, da­mit die Schäd­linge nach­hal­tig ab­ge­tötet wer­­den können.

Mais wurde in Euro­pa schon sehr bald nach der „Ent­deckung“ Ameri­kas kultiviert. Be­ginnend in Spa­nien breitete sich der Anbau zu­nächst rund ums Mittelmeer bis nach Vor­der­asien aus. Bei uns war das Interesse bis in die Siebziger Jahre eher gering, erst da­nach führte die Züchtung neuer, dem mitteleuro­pä­ischen Klima ange­pass­ter, Sorten zu einer Auswei­tung der Anbau­flächen. Für den Anbau im Garten eignen sich Zucker­maissorten am bes­ten, da sie am längsten ihren sü­ßen Geschmack behalten. Man ern­tet sie noch in der Milchreife, das heißt, ein mit dem Fingernagel an­ge­ritz­tes Korn sollte einen milchigen Saft absondern. Von au­ßen erkennt man diesen Reife­zustand daran, dass sich das aus dem Kolben her­aus­ra­gende „Haar­bü­schel“ braun ver­färbt. Mais muss übrigens nicht immer gelb sein: Es gibt ihn auch in blau, rot, gelb, rosa, grün – uni oder auch bunt gemischt.


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