Gartentipp für November 2023

Der Holunder (Sambucus nigra) wur­de zur Heilpflanze des Jahres 2024 gewählt. Er wächst als Strauch oder klei­ner Baum und erreicht eine Höhe von bis zu vier Metern. Als eine der häu­figsten Straucharten in Mitteleuro­pa wächst er vor allem in Laub- und Misch­wäldern, wobei er feuchte und stick­stoffreiche Böden be­vor­zugt. Im Garten steht er deshalb gerne direkt neben dem Kompost und sorgt dort auch gleich für Beschattung. Traditi­o­nell werden sowohl Blüten und Beeren als auch Rinde und Blätter vielseitig als Heilmittel ein­ge­setzt. Alle Bestand­teile ent­hal­ten ent­zün­dungs­hem­­men­de und fie­ber­­sen­­­­ken­­de In­halts­stoffe, die Beeren sind zudem reich an Vita­min C und Anthocyanidinen, soll­ten aber nicht roh verzehrt wer­den. Der Saft wird wegen seiner schweiß­trei­ben­den und schleim­lö­senden Wir­­­kung gerne bei Er­kält­ungen verabreicht. Bei Ma­­­­gen­­­be­schwerden hilft ein Tee aus Ho­lunderblüten. Das aus den Sa­­men gewonnene Holun­der­öl eig­­­net sich zur äußerlichen An­­wen­­dung bei Schürfwunden oder kleineren Ver­brennungen und wird aufgrund seiner guten Haut­ver­träg­­lichkeit auch in der Kosmetik­in­dustrie ver­wendet. Aus den Blüten kann Sirup oder Holundersekt herge­stellt wer­den, sie schmec­ken aber auch in Teig aus­ge­backen sehr lecker. Kom­mer­­ziell wird der Ho­lun­der­saft als Färbe­mittel in der Le­bens­mit­tel­indu­strie ver­wen­det, zum Bei­spiel für Gummi­bär­chen oder Frucht­joghurt. Für den Garten bieten sich sich die auf einen hohen Frucht­ertrag ausgelesenen Sor­ten wie ‚Sam­po‘, ‚Haschberg‘ oder ‚Haidegg 13‘ an.

Nach dem Laubfall können die mei­sten Obstgehölze geschnitten werden. Ein Schnitt zum Beginn der Ve­ge­tationsruhe regt dabei das Wachstum in der folgenden Saison an. Diesen Ef­fekt sollte man sich beim Schnitt der Beeren­sträu­cher zunutze machen. Da die schönsten Beeren am jungen Holz wachsen, ist hier ein kräf­ti­ges Wachs­tum und hohe Vita­lität für die Qualität der Früchte von Vorteil. Während Schwarze Jo­han­nisbeeren schon an den ein­jäh­rigen Bodentrieben fruch­ten, bil­den sich bei Roten Johannis- und Sta­chelbeeren die Früchte erst an den seit­lichen Verzweigungen der Haupt­triebe. Um die Bildung junger Trie­be anzuregen, muss das ältere Holz regelmäßig bodennah ent­fernt wer­­den. Ein frisch ge­schnittener Strauch besteht idea­ler­weise aus sechs bis zehn Trieben, die bei der Schwarzen Johannisbeere nicht äl­ter als zwei und bei der Roten Johan­nisbeere höch­stens drei Jahre alt sind. Aronia und Heidelbeeren fruchten  an Kurztrieben und seitlichen Verzwei­gun­­gen der zwei- bis fünf­jäh­rigen Haupttriebe. Diese sollten daher nach fünf Jahren entweder bo­dennah ent­fernt oder auf boden­nahe Sei­ten­triebe abgeleitet werden. Etwas empfindli­cher gegen­über Frost und ohnehin sehr stark wachsend sind Kiwis und Wein­­trauben, die daher ihren jähr­li­chen Schnitt erst im Frühjahr erhalten.

Kalkmangel beheben: Der Spät­herbst ist die günstigste Zeit, um den pH-Wert des Bo­dens zu über­prüfen und wenn nötig zu korrigieren. Die Prü­­fung kann mit einem han­dels­üb­lichen Test-Set durchgeführt wer­den, für eine umfassendere Boden­ana­ly­se kann eine Mischprobe von verschie­denen Standorten im Garten an ein spe­zialisiertes Labor gesendet wer­den. Je nach Bodenart ist ein pH-Wert zwischen 5,5 (Sand) bis 7 (Lehm) opti­mal, da in diesem schwach sauren bis neutralen Bereich Pflanzen und Bo­den­leben am besten gedeihen. Liegt der pH-Wert un­terhalb dieser Grenze, kann er durch Aufkalkung er­höht wer­den.Befindet er sich bereits im ge­wünschten Be­reich sollte trotz­dem vonZeit zu Zeit (cir­ca alle drei Jah­re) eine Erhal­tungs­kalkung durch­geführt wer­den, um der na­tür­li­chen Versäue­rung entgegen­zuwir­ken. Das im Kalk enthal­tene Kal­zium dient zu­sätzlich der Ver­bes­se­rung der Bo­denbe­schaf­fen­­heit: Indem es klein­ste Boden­be­stand­teile zu so­ge­­nann­ten Kalk-Ton-Hu­­mus­­teil­chen ver­bindet, sorgt es für eine gute Krü­mel­­struk­tur. Zu­­dem ist Kal­zium ein wichtiger Be­standteil der pflanz­li­chen Zellwän­de. Ein Man­gel kann daher zu Wachs­tums­störun­gen so­wie einer ver­min­derten Wi­der­stands­kraft gegen­ü­ber Schad­ein­flüssen füh­ren.

Der Rückschnitt von Stauden kann in der Regel bis zum Früh­jahr warten. Über den Winter steh­en­­blei­bende Stängel und Blätter hal­ten den Schnee fest und dienen als Frost­schutz. Zu­dem bieten sie Un­ter­schlupf und Nahrung für viele Tiere. Bei einigen Pflanzen, wie zum Beispiel der Stau­den­­pfingst­rose, soll­te man aber schon im Herbst schneiden. Hier beugt der Rück­schnitt einem Befall mit Schim­­mel vor, der am ab­ster­ben­den Laub über­wintert und die Pflan­ze schädigt. Grä­ser und em­pfind­liche Stau­­den, wie zum Bei­spiel Chry­san­the­men, sollten ge­ne­­rell erst im Frühjahr zurück­ge­schnitten wer­den, an­sonsten dro­hen Fäulnis und der Verlust der Pflanze.

Mit dem Umgraben der Gemüse­beete – für viele der unverzichtbare Ab­schluss des Gartenjahres – sollte man zu­mindest so lange warten, bis sich der Boden auf eine Tem­pe­ratur nahe dem Ge­frierpunkt abge­kühlt hat. Dann ar­beiten die Mikro­or­ga­nis­men nicht mehr, die für die Zer­setzung von Pflanzenresten und Hu­mus sorgen – das ist im Prinzip sehr nützlich, da die durch diesen Prozess frei­gesetzten Nähr­stoffe der Düngung der Pflanzen die­nen, allerdings we­nig hilf­reich, wenn besagte Pflanzen über­haupt nicht vor­handen sind und die ge­samten Nährstoffe ungenutzt ins Grund­wasser gespült werden.


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