Der Holunder (Sambucus nigra) wurde zur Heilpflanze des Jahres 2024 gewählt. Er wächst als Strauch oder kleiner Baum und erreicht eine Höhe von bis zu vier Metern. Als eine der häufigsten Straucharten in Mitteleuropa wächst er vor allem in Laub- und Mischwäldern, wobei er feuchte und stickstoffreiche Böden bevorzugt. Im Garten steht er deshalb gerne direkt neben dem Kompost und sorgt dort auch gleich für Beschattung. Traditionell werden sowohl Blüten und Beeren als auch Rinde und Blätter vielseitig als Heilmittel eingesetzt. Alle Bestandteile enthalten entzündungshemmende und fiebersenkende Inhaltsstoffe, die Beeren sind zudem reich an Vitamin C und Anthocyanidinen, sollten aber nicht roh verzehrt werden. Der Saft wird wegen seiner schweißtreibenden und schleimlösenden Wirkung gerne bei Erkältungen verabreicht. Bei Magenbeschwerden hilft ein Tee aus Holunderblüten. Das aus den Samen gewonnene Holunderöl eignet sich zur äußerlichen Anwendung bei Schürfwunden oder kleineren Verbrennungen und wird aufgrund seiner guten Hautverträglichkeit auch in der Kosmetikindustrie verwendet. Aus den Blüten kann Sirup oder Holundersekt hergestellt werden, sie schmecken aber auch in Teig ausgebacken sehr lecker. Kommerziell wird der Holundersaft als Färbemittel in der Lebensmittelindustrie verwendet, zum Beispiel für Gummibärchen oder Fruchtjoghurt. Für den Garten bieten sich sich die auf einen hohen Fruchtertrag ausgelesenen Sorten wie ‚Sampo‘, ‚Haschberg‘ oder ‚Haidegg 13‘ an.
Nach dem Laubfall können die meisten Obstgehölze geschnitten werden. Ein Schnitt zum Beginn der Vegetationsruhe regt dabei das Wachstum in der folgenden Saison an. Diesen Effekt sollte man sich beim Schnitt der Beerensträucher zunutze machen. Da die schönsten Beeren am jungen Holz wachsen, ist hier ein kräftiges Wachstum und hohe Vitalität für die Qualität der Früchte von Vorteil. Während Schwarze Johannisbeeren schon an den einjährigen Bodentrieben fruchten, bilden sich bei Roten Johannis- und Stachelbeeren die Früchte erst an den seitlichen Verzweigungen der Haupttriebe. Um die Bildung junger Triebe anzuregen, muss das ältere Holz regelmäßig bodennah entfernt werden. Ein frisch geschnittener Strauch besteht idealerweise aus sechs bis zehn Trieben, die bei der Schwarzen Johannisbeere nicht älter als zwei und bei der Roten Johannisbeere höchstens drei Jahre alt sind. Aronia und Heidelbeeren fruchten an Kurztrieben und seitlichen Verzweigungen der zwei- bis fünfjährigen Haupttriebe. Diese sollten daher nach fünf Jahren entweder bodennah entfernt oder auf bodennahe Seitentriebe abgeleitet werden. Etwas empfindlicher gegenüber Frost und ohnehin sehr stark wachsend sind Kiwis und Weintrauben, die daher ihren jährlichen Schnitt erst im Frühjahr erhalten.
Kalkmangel beheben: Der Spätherbst ist die günstigste Zeit, um den pH-Wert des Bodens zu überprüfen und wenn nötig zu korrigieren. Die Prüfung kann mit einem handelsüblichen Test-Set durchgeführt werden, für eine umfassendere Bodenanalyse kann eine Mischprobe von verschiedenen Standorten im Garten an ein spezialisiertes Labor gesendet werden. Je nach Bodenart ist ein pH-Wert zwischen 5,5 (Sand) bis 7 (Lehm) optimal, da in diesem schwach sauren bis neutralen Bereich Pflanzen und Bodenleben am besten gedeihen. Liegt der pH-Wert unterhalb dieser Grenze, kann er durch Aufkalkung erhöht werden.Befindet er sich bereits im gewünschten Bereich sollte trotzdem vonZeit zu Zeit (circa alle drei Jahre) eine Erhaltungskalkung durchgeführt werden, um der natürlichen Versäuerung entgegenzuwirken. Das im Kalk enthaltene Kalzium dient zusätzlich der Verbesserung der Bodenbeschaffenheit: Indem es kleinste Bodenbestandteile zu sogenannten Kalk-Ton-Humusteilchen verbindet, sorgt es für eine gute Krümelstruktur. Zudem ist Kalzium ein wichtiger Bestandteil der pflanzlichen Zellwände. Ein Mangel kann daher zu Wachstumsstörungen sowie einer verminderten Widerstandskraft gegenüber Schadeinflüssen führen.
Der Rückschnitt von Stauden kann in der Regel bis zum Frühjahr warten. Über den Winter stehenbleibende Stängel und Blätter halten den Schnee fest und dienen als Frostschutz. Zudem bieten sie Unterschlupf und Nahrung für viele Tiere. Bei einigen Pflanzen, wie zum Beispiel der Staudenpfingstrose, sollte man aber schon im Herbst schneiden. Hier beugt der Rückschnitt einem Befall mit Schimmel vor, der am absterbenden Laub überwintert und die Pflanze schädigt. Gräser und empfindliche Stauden, wie zum Beispiel Chrysanthemen, sollten generell erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden, ansonsten drohen Fäulnis und der Verlust der Pflanze.
Mit dem Umgraben der Gemüsebeete – für viele der unverzichtbare Abschluss des Gartenjahres – sollte man zumindest so lange warten, bis sich der Boden auf eine Temperatur nahe dem Gefrierpunkt abgekühlt hat. Dann arbeiten die Mikroorganismen nicht mehr, die für die Zersetzung von Pflanzenresten und Humus sorgen – das ist im Prinzip sehr nützlich, da die durch diesen Prozess freigesetzten Nährstoffe der Düngung der Pflanzen dienen, allerdings wenig hilfreich, wenn besagte Pflanzen überhaupt nicht vorhanden sind und die gesamten Nährstoffe ungenutzt ins Grundwasser gespült werden.