Der Garten dient im Winter vielen Tieren als Rückzugsraum. Um möglichst viele potentielle Überwinterungsmöglichkeiten zu erhalten, sollte man sich als tierfreundlicher Gärtner beim Aufräumen etwas zurückhalten. Ein Garten ist kein Wohnzimmer und das von vielen als zentral angesehene „winterfest machen“ kann sich auch darauf beschränken, den Wasserhahn nach Abstellen des Wassers aufzudrehen. Igel freuen sich über einen locker geschichteten Holz- oder Laubhaufen, Molche und Kröten ziehen sich gerne unter Steine oder ein auf den Boden gelegtes Holzbrett zurück. Viele Wildbienenarten nisten und überwintern als Puppe in hohlen oder markhaltigen Stängeln, zum Beispiel von Herzgespann, Königskerzen oder Distelarten. Zudem ernähren sich auch ansonsten insektenfressende Vögel im Winter ausschließlich von Beeren und Sämereien und freuen sich, wenn sie im Garten ein reichliches Angebot vorfinden.
Lagergemüse wird idealerweise luftig bei Temperaturen um 0° Celsius aufbewahrt. Daher bieten sich bei nicht allzu starkem Frost die Laube oder ein unbeheiztes Gewächshaus an. Fein heraus sind natürlich die glücklichen Besitzer einer Erdmiete oder einer im Boden vergrabenen ausrangierten Waschmaschinentrommel (Toplader). Dort kann man das Gemüse in Schichten im feuchten Sand einlagern und oben zur besseren Isolation noch Stroh oder Laub draufpacken. Genauso kann ein alter Einkochtopf oder Dampfentsafter, in dessen Deckel man zur besseren Belüftung einige Löcher schlägt, genutzt werden. Eine regelmäßige Kontrolle des Gemüsevorrats verhindert das Auftreten von Krankheiten. Wenn trotzdem einmal Fäulnis auftritt, sollte unverzüglich durchgeputzt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Pflanzzeit für Obstbäume. Alle frostunempfindlichen Obstbäume und Beerensträucher können bei offenem Boden jetzt gepflanzt werden. Am besten achtet man, um sich später sowohl unnötige Mühe mit dem Pflanzenschutz als auch den Ärger über verschorfte oder anderweitig beeinträchtigte Früchte zu sparen, schon bei der Auswahl auf resistente Sorten. Gerade hier in Dresden bieten sich die Pillnitzer Züchtungen an: Bei Äpfeln besitzen die Re-Sorten, wie Rewena oder Resi, Resistenzen gegen die häufigsten Apfelkrankheiten, während die Sauerkirschsorten Jade, Safir oder Achat neben sehr guten Geschmackseigenschaften eine zumindest nur geringe Anfälligkeit für Monilia-Spitzendürre aufweisen. Auch bei den Birnen gibt es mehrere schorffeste Züchtungen, die empfehlenswerte Sorte Uta ist zudem besonders widerstandsfähig gegen Feuerbrand. Ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium sind Wuchsform und spätere Größe des Baumes. Zusammen mit dem Alter hängt die Größe in erster Linie von der verwendeten Unterlage ab. Als Faustregel gilt, dass das mögliche erreichbare Alter mit der Größe des Baumes steigt, dafür aber der Ertrag sowohl wesentlich später einsetzt als auch stärkere Unregelmäßigkeiten aufweist (Alternanz). Ein schwachwüchsiger Baum trägt früher und in gleichbleibender Menge, braucht dafür aber lebenslang einen Pfahl und vergreist wesentlich schneller, da das nur schwach ausgebildete Wurzelsystem den Baum nicht ausreichend unterstützen kann. Nach dem Kauf sollte der neue Baum zunächst gründlich gewässert werden, anschließend werden beschädigte Wurzeln leicht angeschnitten. Die Pflanzgrube sollte so großzügig bemessen sein, dass alle Wurzeln ohne Knicken und Quetschen untergebracht werden können. Nach dem Pflanzen die Erde gut andrücken, Gießrand und Pfahl nicht vergessen; keinen Dünger oder frischen Kompost in die Pflanzgrube geben, das verbrennt die empfindlichen Feinwurzeln. Bei frischgepflanzten Bäumen ist es wichtig, die Baumscheibe in den ersten Jahren frei von Bewuchs zu halten, damit dem Baum nicht zu viele Nährstoffe weggenommen werden und außerdem der Stamm bei Nässe gut abtrocknen kann.
Um Rosen vor Frost zu schützen, sollten sie angehäufelt werden, indem man Kompost- oder Pflanzerde etwa 15 cm hoch locker um die Basis schüttet. Diese Maßnahme schützt die Rose vor Kälte und Austrocknung und ermöglicht im schlimmsten Fall den Wiederaufbau der Rose aus den unter der Erde befindlichen Knospen. Bei Neupflanzung wurzelnackter Rosen – auch dafür ist jetzt die richtige Zeit, zudem sind sie wesentlich günstiger als Containerpflanzen – sollte vorsorglich darauf geachtet werden, die Veredelungsstelle mindestens fünf Zentimeter tief unter die Erde zu bringen.