Gartentipp für Januar 2024

Ein mittlerweile nicht mehr ganz neu­es Trendgemüse ist die Süß­kar­tof­fel, die trotz ihrer tropischen Her­kunft auch bei uns erfolgreich ange­baut wer­­­den kann. Süß­kartoffeln werden kaum von Schäd­lingen be­fal­len, wach­­sen mühelos ein ganzes Beet voll und können in der Küche viel­sei­tig ver­wendet wer­den. Sie gehören zur Familie der Winden­ge­wächse (sind also nicht mit Kartoffeln verwandt) und stammen ur­sprüng­­lich aus Südame­rika, werden aber mittlerweile in fast allen tro­pischen und temperierten Zonen an­gebaut. Die Süß­kartoffel ist nach „richtigen“ Kar­toffeln und Mani­ok weltweit das dritt­wich­tig­ste Knollengewächs für die Er­näh­rung, der größte Produzent ist Chi­na. Süß­kar­toffeln be­nö­ti­gen für ein gutes Wachs­tum Tem­­pe­ra­turen von über 20° Celsius und sol­lten in unseren Breiten daher erst ab Juni in lockeren Boden ausge­pflanzt werden. Staunässe vertragen sie nicht gut. Die Pflan­­zen wachsen sehr üppig und be­­­decken mit ihren oft meter­lan­gen Ran­ken zuverlässig den Boden und unterdrücken so unerwünschten Beiwuchs. Ge­le­­gent­lich zei­gen sich auch die sehr hübschen weiß-rosa Blü­ten. Ab September bil­den sich die unterirdischen Knollen. Ge­erntet wird nach dem ersten Frost, der wie bei Dahlien die Blätter zum Absterben bringt. Die Knollen lassen sich in lose ver­schlossenen Folien­beuteln an ei­nem kühlen Ort den ganzen Winter über auf­­bewahren. Sie können sowohl pi­kant als auch süß zubereitet werden. Am einfach­sten backt man sie im Ofen und ser­viert sie mit Quark oder an­d­e­ren pi­kanten Dips, sie eignen sich aber auch sehr gut für Chips oder Fritten.

Der Winter ist die ideale Zeit zur An­lage eines Hü­gelbeets: Zum ei­nen lie­fert der Garten jetzt alle be­nö­tigten Ma­terialien, zum anderen hat das Beet so bis zum Frühling noch ge­nügend Zeit, sich zu setzen. Der Platzbedarf be­­trägt etwa zwei Meter mal vier Me­ter. Zur optimalen Be­sonnung soll­te das Beet in Nord-Süd-Richtung ver­laufen. Als „Funda­ment“ dient eine spa­­tentiefe Mulde, in der als unter­ste etwa fünfzig Zen­ti­meter dicke Schicht  der gut zerkle­i­nerte winter­liche Baum­schnitt dicht auf­geschichtet wird. Da­rauf folgt eine Ab­deckung aus Stau­den­­re­sten, Gras­­schnitt, Laub, Ra­sen­soden oder Stroh. Die nächste Schicht besteht aus halb­verrottetem Roh­kom­post, gefolgt von einer Deck­schicht aus reifem Kom­post und Gartenerde. Die endgültige Höhe be­trägt circa einen Meter. Auf dem Schei­tel sollte der bes­seren Be­wäs­serung wegen eine Rinne geformt werden. Der Vor­teil eines Hü­gelbeets be­steht in der schnelleren Er­wär­mung im Frühjahr und der größeren Menge an Nähr­stoffen, die den Pflanzen zur Ver­fü­gung stehen. Im Prinzip handelt es sich um einen be­pflanzten Kom­post­hau­­fen, der sich im Laufe der Zeit auflöst. Pflan­zen mit hohem Nährstoff- und Wär­me­bedarf wie Gur­ken, Pap­rika oder Melonen können von der Anlage pro­fitieren. An­ders als beim Hochbeet ist für ein Hügelbeet keine permanente Struktur erforderlich.

Saatgut, das in der letzten Saison nicht verbraucht wurde, kann jetzt auf seine Keimfähigkeit überprüft wer­­den. Dazu benötigt man lediglich saug­fä­higes Pa­pier sowie einen tie­fen Teller. Das Papier wird ange­feuchtet und in den Teller gelegt. An­schlie­s­send zählt man eine Pro­be des zu testenden Saat­­guts ab – 50 oder 100 sind gute Zahlen, da man hier leicht die ent­spre­chenden Prozente er­rech­­nen kann – und verteilt sie auf dem Papier. Um die Feuch­­tig­keit zu halten und damit die Kei­mung zu er­leichtern, spannt man eine Folie über den Teller und lässt das ganze vierzehn Tage bei Zimmer­tem­peratur stehen. Dann zählt man die aufge­gangenen Sa­men und er­rechnet den Pro­zent­anteil. Er­gibt sich eine Keim­fähigkeit von weniger als 50 %, schmeißt man das Sa­men­tütchen besser weg, bei einem Ergebnis bis 75 % er­höht man entspre­chend die auf der Packung ange­gebene Aus­saat­menge.

Nicht nur wegen des hohen Vi­tamin C-Gehalts sollte dem Meer­­ret­tich ein Platz auf dem Gemüsebeet ein­ge­räumt wer­den. Die für seine Schär­fe ver­antwortlichen Senf­­öle wir­ken so­­wohl antibakteriell als auch an­ti­viral und können zur Vor­beu­gung ge­gen häufig wieder­kehren­de Infekte der Atemwege sowie der Harn­wege an­ge­wen­det werden. Neben dem ge­sund­­­heitsfördernden Aspekt schmeckt Meer­­rettich sehr gut und ist als pikante Bei­lage für viele Gerichte un­ver­zichtbar. Eine Pflanze ist für den nor­malen Bedarf ausreichend. Meer­ret­tich wird vegeta­tiv vermehrt, d. h. man pflanzt Wurzel­stecklinge, die so­ge­nannten Fetzer, die aus den zahl­reich vorhan­denen Sei­tenwurzeln ge­schnit­ten wer­den. Die Pflanzen wer­den bis zu einem Meter hoch und blü­hen im späten Frühjahr mit sehr hüb­schen weißen Blüten­stän­den. Die Ernte findet im Herbst statt, da zu die­sem Zeitpunkt das Wurzel­wachstum been­det ist. Der Gehalt an ätherischen Ölen ist direkt nach der Ernte am höchsten und nimmt nach längerer La­gerung ab. Zur Konser­vierung kann der geriebene Meerret­tich sehr gut in kleinen Por­ti­onen einge­froren werden.


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