Jetzt freut man sich besonders über frisches Grün, wie zum Beispiel Bärlauch. Den kann man natürlich auch im Wald sammeln, sofern man keine Angst vor Fuchsbandwürmern oder einer Verwechslung mit Maiglöckchen hat. Mit seinen weißen Blüten sieht Bärlauch allerdings auch im Garten sehr hübsch aus und verbreitet sich willlig, wenn ihm seine Umgebung zusagt. Ideal ist ein Platz unter laubabwerfenden Bäumen und Sträuchern mit einem humusreichen, feuchten und lockeren Boden. Als typischer Frühblüher der Laubwälder zieht Bärlauch schon im Mai / Juni wieder ein, so dass er gut mit spätaustreibenden Stauden kombiniert werden kann. Wie am Namen unschwer zu erkennen, schmeckt und riecht die Knoblauchsrauke nach Knoblauch, obwohl sie zu den Kreuzblütengewächsen gehört und daher mit Kohl und Senf verwandt ist. Die Blätter und Blüten lassen sich wie die des Bärlauchs roh für Salate, Kräuterquark oder Pesto verwenden. Ebenfalls sehr pflegeleicht und leicht zu kultivieren sind Sauer- oder Schildampfer, Borretsch, Kerbel, Schnittlauch sowie der auch unter dem Namen Pimpinelle bekannte Kleine Wiesenknopf. Borretsch- und Schnittlauchblüten können als essbare Dekoration zum Beispiel im Salat verwendet werden. Borretsch ist zudem eine exzellente Bienenweide mit einem sehr hohem Nektarwert und einer langen Blütezeit. Schnittlauch lässt sich am Beetrand zu einer attraktiven Bordüre formen, wobei es neben den bekannten rosafarbenen auch weißblühende Sorten gibt. Alle hier beschriebenen Kräuter erhalten sich, wenn man ein paar Pflanzen zur Blüte kommen lässt, sehr gut durch Selbstaussaat. Sämlinge des vergangenen Jahres überstehen die meisten Winter ohne Probleme und können daher bereits im März oder April beerntet werden – ideal also für eine Extradosis Vitamine zum Frühlingsanfang.

Kompost und Jauchen entstehen aus Rohstoffen, die uns der Garten selbst zur Verfügung stellt, kosten also nichts und sorgen zudem dafür, dass der Garten nicht mit prall gefüllten Müllsäcken verlassen werden muss. Ohnehin produziert ein Garten keinen Abfall, sondern ernährt sich in einem Kreislauf von Wachstum und Zersetzung selbst. Bis auf sehr wenige Ausnahmen lassen sich die im Garten anfallenden „Reste“ kompostieren oder weiternutzen. Ausgezupftes Unkraut, Grasschnitt oder die äußeren unansehnlichen Blätter von Kohl oder Salat können dünn ausgebracht als Mulch zwischen den Gemüsereihen verwendet werden und schützen so den Boden. Aus Brennnesseln hergestellte Jauche stinkt zwar während der Fermentation entsetzlich, vertreibt aber Blattläuse und ist zudem durch ihren hohen Stickstoffgehalt ein gutes Düngemittel. Beinwell und Schachtelhalm enthalten viel Kieselsäure, die die pflanzlichen Zellwände stärkt und so die Widerstandsfähigkeit gegen Pilzerkrankungen erhöht. Beinwell eignet sich wegen seines hohen Kaliumgehalts besonders gut zur Düngung kaliumbedürftiger Pflanzen wie Kartoffeln, Tomaten oder Sellerie. Kamillenjauche hilft gegen wurzelbürtige Krankheiten. Regelmäßige Kompostgaben tragen zum Aufbau der Humusschicht bei und verbessern so nachhaltig die Bodenstruktur und die Wasserhaltefähigkeit, was wiederum ein gesundes Pflanzenwachstum fördert.
Beetvorbereitung im Frühjahr: Solange es noch kalt ist, sollte die vom Herbst verbliebene Gründüngung abgerecht, beziehungsweise oberflächlich eingearbeitet werden. So kann sich die Grünmasse bei steigenden Temperaturen rechtzeitig vor Aussaatbeginn zersetzen und die in ihr gespeicherten Nährstoffe den heranwachsenden Jungpflanzen zur Verfügung stellen. Auch für eine Kompostdüngung ist jetzt der richtige Zeitpunkt, wobei man für leichte Böden mit einer Menge von acht bis zehn Litern auf den Quadratmeter rechnet. Diese maximal einen Zentimeter dicke Schicht bietet ausreichend Nährstoffe für alle Schwach- und Mittelzehrer. Eine Zusatzdüngung benötigen lediglich noch die Starkzehrer, also Tomaten, Kohl, Gurken oder auch Kürbisse. Für eine erfolgreiche Aussaat muss der Boden gut abgesetzt sein. Denn nur dann haben sich Kapillarröhrchen gebildet, die Samen und Keimlinge aus tieferen Bodenschichten heraus mit Feuchtigkeit versorgen. Daher sollte der Boden im Frühling nur ganz oberflächlich, circa 3–5 cm tief gelockert werden. Jede tiefere Bodenbearbeitung führt zu einer Unterbrechung des Wasserzuflusses von unten, der durch Gießen von oben nicht ersetzt werden kann: ein Vertrocknen der empfindlichen Keimlinge wäre die Folge. Anschließend muss dann noch ein bis zwei Wochen gewartet werden, damit sich der Boden wieder setzen kann, so dass keine Hohlräume zurückbleiben, die das Pflanzenwachstum behindern könnten. Wenn sich der Boden dann endlich ausreichend erwärmt hat, sät man in flache Rillen, deckt mit lockerer Erde ab und drückt anschließend für einen besseren Bodenschluss den Samen mit dem Rechen gut an. Spinat, Rettich und Dicke Bohnen können als erste gesät werden, gefolgt von Salat, Möhren und Zwiebeln am Ende des Monats.