Gartentipps für Juni 2024

Pflanze des Monats ist der Sellerie (Apium graveolens), von dem drei Va­rie­täten existieren, näm­lich Schnitt-, Knol­len- und Stan­gensellerie. Hier­zu­lande wird nor­ma­ler­weise Knollensel­le­rie verwen­det, während in fast allen anderen Ländern Stangen­sellerie übli­cher ist. Die Wildform des Selleries ist im gesamten eurasiatischen Raum verbreitet, insbesondere auf salz­hal­tigen feuchten bis sumpfigen Böden. In Deutschland ist der Wilde Sellerie eine seltene, nur an Bin­nensalzstellen vorkommende Pflanze. Er gehört wie Petersilie, Dill oder Möhre zu den Dol­dengewächsen. Er enthält neben dem ätherischen Öl Apiol, das für das typi­sche Selleriearoma verantwortlich ist, weitere pharmakologisch wirk­sa­me Be­standteile aus der Gruppe der Pso­ralene, die unter anderem zur Be­han­dlung der Schuppenflechte ein­gesetzt werden. Wilder Sellerie wurde schon im Alten Ägypten als Heil­pflan­ze bei rheumatischen Be­schwerden verwen­det, in der Volksmedizin dient er als Mittel gegen Verdauungsstörungen oder Nierensteine. Zudem wirkt er harntreibend.  Aus Sellerie­blät­tern ge­wun­dene Kränze be­fanden sich als Beigabe im Grab des Tutanch­amon, und im antiken Griechenland er­hielt der Sie­ger der Nemeischen Spie­le keinen Oliven- son­dern einen Selle­rie­­kranz. In hie­si­gen Ge­­fil­den taucht der Sellerie erst­mals im 9. Jahrhundert in der Land­­gü­­ter­ver­ord­­nung Karls des Großen auf, und zwar als Heilpflanze, nicht als Gemüse. Sellerie, wie wir ihn heu­­te kennen, gibt es erst seit dem 17. Jahrhundert, wobei es sich sowohl bei Stangen- als auch bei Knollensellerie um ita­lie­­nische Züchtungen handelt. Im Garten benötigt der Sellerie als Starkzehrer ei­nen gut gedüngten und humo­sen Boden sowie genug Was­ser. Bei Trocken­heit besteht Schoss­gefahr. Da die Ent­wicklung sehr lang­sam ver­läuft, sodass man mit der Aus­saat schon im Februar be­gin­nen müsste, ist es ein­fa­cher, bereits vor­gezogene Pflan­­zen beim Gärt­ner oder auf dem Markt zu kaufen. Beim Aus–pflanzen muss darauf geach­tet wer–den, dass sich das Herz der Pflan­ze über der Erde befin­det, sonst bildet sich keine schöne Knolle. Der Abstand soll­te etwa 50 x 50 cm be­tragen, re­gel­mäßiges Hacken sowie eine Mulch­schicht wirken sich positiv auf das Wachstum aus. Sel­­lerie steht gerne neben Kohl, Boh­nen oder Lauch, un–günstig ist dagegen die Nachbar­schaft anderer Doldenblütler.

Richtiges Gießen ist vor allem im Som­­mer wichtig. Dabei muss man wis­­sen, dass ein Liter Wasser pro Qua­dratmeter eine Bodenschicht von etwa ei­nem Zentimeter Stärke durch­feuch­tet. Da sich die Haupt­wurzelzone der meisten Kultur­pflanzen in einer Tiefe von zehn bis dreißig Zentimetern befindet, sollte eine Wassergabe zwi­schen zehn und zwanzig Litern be­tragen. Nach einer solchen Gabe soll­te ei­ne an die jeweiligen Boden­ver­hält­nisse angepasste Gießpause einge­halten werden. Auch ein san­diger Bo­den ist in der Lage, 20 l Wasser pro Qua­dratmeter und zwanzig Zenti­me­ter Schichthöhe zu spei­chern. Davon ausgehend muss auch bei sommer­licher Wärme nur alle vier bis sieben Tage gegossen werden. Bei zu ge­ringer Gießmenge, bezie­hungs­­wei­se häufigem, aber nur ober­fläch­li­chem Wäs­sern mit dem Gar­ten­­schlauch ver­dun­stet das mei­s­te Was­ser an der Boden­ober­flä­che. Da der Boden nicht ausreichend tief durchfeuch­tet wird, können auch die Wurzeln nicht in die Tiefe wachsen, mit der Folge, dass die Pflanzen schon kurze Trocken­pe­rio­den nicht mehr ohne Schädigungen über­stehen können.

Die Frühsommerblüher unter den Stau­den, wie Lupinen, Akeleien, Rit­ter­­­sporn, Step­­­pensalbei und Erigeron, pro­fi­tieren von einem Rückschnitt nach der Blüte in circa zehn Zen­ti­me­ter Höhe über dem Boden. Sie werden da­­durch zum Neuaustrieb und zu ei­ner zweiten Blüte im Spät­sommer, be­­zie­­­hungsweise im Herbst ange­regt. Nach dem Rück­schnitt sollten die Pflan­zen ge­düngt und bei Bedarf auch ge­­wäs­sert werden. Aber auch spät­blü­hende Stauden wie Phlox oder Astern ge­win­nen durch einen Rückschnitt im Juni – wobei es sich hier natürlich um einen Schnitt vor der Blüte handelt. Dieser als Pinzieren bezeichnete Vor­gang, bei dem die Pflanzen um etwa ein Drit­tel einge­kürzt werden, führt zu einer bes­­seren Verzweigung und in der Fol­ge zu erhöhter Standfestigkeit. Durch ei­nen selektiv vorgenom­me­nen Schnitt lässt sich zudem die Blütezeit verlängern.

Mais, Gurken und Zucchini kön­nen mit einer guten Aussicht auf eine erfolgreiche Ernte noch bis circa 10. Juni direkt ins Frei­land gesät werden. Pro Pflanz­stel­­le werden drei Samen ungefähr zwei Zentimeter tief aus­gesät und nach dem Aufgehen der kräftigste Keim­ling stehen­ge­las­sen. Mais bie­­tet übri­gens einen gu­ten Wind­schutz für die wär­me­bedürftigen und wind­emp­find­lichen Kürbisge­wäch­se. An seinen starken Stielen kön­nen Boh­nen emporranken, die wie­derum den Stickstoffbedarf des Maises sichern.


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