Gartentipps Oktober 2021

In diesem Monat geht es um Astern, auch wenn sie mittlerweile nicht mehr alle so heißen. Das liegt daran, dass die Gattung Aster, die zuvor fast 600 Arten aus der Alten und der Neuen Welt umfasste, neu geordnet wurde und heute nur noch aus den eu­ra­si­schen Arten besteht. Die ameri­ka­ni­schen Arten wurden anderen Gat­tun­gen zugeteilt, so dass zum Beispiel die Rauh­blattaster jetzt Symphyotri­chum no­vae-angliae heißt. Im Garten wer­den hauptsächlich die sehr zahl­rei­chen Sorten der Glatt- und Rauh­blat­t­astern verwendet, es gibt aber noch ei­­ne Menge anderer gar­tenwürdiger Ar­ten für ganz un­ter­schiedliche Standorte, die hier kurz vorgestellt werden sollen. Für schattige Plätze eig­nen sich die Ja­panaster (Aster age­ratoi­des) sowie die Nord­ame­rika­ni­­sche Wald­aster (Eu­­ry­­­bia divari­ca­ta). Sie verträgt eben­so wie die Herzblattaster (Aster ma­­cro­phyl­lis) sogar trockenen Schat­ten und Wurzeldruck unter Bäumen und kann dort sehr gut als Bo­den­decker ver­wen­det werden. Für son­nige Standorte sehr schön sind die klein-, aber reich­blü­tigen Myrtenastern (Sym­­phy­otri­chum eri­coides), die Höhen zwischen 70 und 130 cm erreichen. Sie blühen in hel­len Blau- oder Ro­sa­tönen und pas­sen gut in natur­hafte Pflan­zungen. Die Waage­rechte Aster (Symphy­otri­chum lateri­florum) zeichnet sich zum einen durch ihr auffällig dunkles Laub und zum anderen durch ihren etagen­för­migen Wuchs aus, der sie zu idealen Ein­fassungspflanzen macht. Die zahl­reichen Blüten sind klein und weiß mit auffällig himbeerroten Staub­ge­fä­ßen. Astern gelten als klassische Herbst­pflan­zen, es gibt aber etliche Arten, die im Frühling oder Som­mer blühen. Die niedrigbleibende Alpen­aster (Aster alpinus) blüht be­reits ab Mai und eignet sich vor allem für trockene Plätze im Beet­vor­der­grund. Ab Juli blüht dann die Bergaster (Aster amellus) mit gleichen Standort­an­sprü­chen und Habitus. Besonders spät, näm­lich erst ab Oktober und dann bis in den November hinein blüht die Glat­te Aster (Symphyotri­chum laeve) in hellem Violettblau. Wie man sieht, gibt es also Astern für jeden Standort und jede Jahreszeit. Und auch was die Far­ben anbelangt, bleibt (fast) nichts zu wün­schen übrig: Die einheimische Goldaster (Aster lynosiris) ist, wie der Name schon sagt, leuchtend gelb.

Rhabarber kann zwar bis zu zehn Jahre an der gleichen Stelle blei­ben, bildet aber im Laufe der Zeit immer dün­­nere Stiele aus. Wenn die Blätter gelb werden und ein­ziehen, kann die Stau­­de mit einem sehr scharfen Spa­ten und viel Kraft geteilt werden. Dabei sollte je­des Teil­stück ein bis zwei Knospen auf­weisen. Auch für Neu­pflanzungen ist jetzt eine gute Zeit. Rhabarber wächst am besten auf humosem und nährstoffreichem Bo­den in der vollen Sonne, aber auch leich­ter Schatten wird toleriert. Wegen seiner großen Blätter hat er einen ho­hen Wasser­be­darf, verträgt allerdings kei­ne Stau­nässe oder verdichteten Boden. Eine Pflanze braucht etwa einen Quadrat­meter Platz, wobei zwei Pflanzen nor­malerweise für einen Haus­halt ausrei­chen. Vor der Pflan­zung sollte der Boden tief­grün­dig ge­lockert werden. Als Stark­zeh­rer be­nötigt der Rha­bar­ber eine jähr­liche Kompost­gabe zur Deckung des Phosphor- und Kali­be­darfs. Stick­stoff wird am besten in organischer Form zuge­führt. Damit sich kräftige Pflan­zen ent­wickeln, sollten sie im er­sten Jahr noch ungestört bleiben, im zwei­ten Jahr kann dann wenig, ab dem drit­ten Jahr mehr geerntet werden.

Auch im Oktober ist es noch nicht zu spät für eine Gründüngung. So ver­mei­det man nackte Beete im Winter und schützt den Boden vor Aus­wa­schung. Am Monatsanfang kann noch Phacelia gesät werden, spä­­ter ist Win­terroggen möglich. Fürs Umgraben –auf unseren oft sandigen Böden ohne­hin kom­plett unnötig – ist es jetzt noch viel zu warm, so dass jegliche Boden­be­ar­beitung zur Frei­set­zung von Stick­stoff aus Pflanzenresten und Hu­mus und damit zum Nährstoffabbau führen würde.

Knoblauch und Steck­zwiebeln insbesondere winterharter Sor­ten wie ‚Senshyu Yellow‘ oder ‚Snow­ball‘ kön­nen jetzt gepflanzt werden. Knob­lauch hilft gegen Pilzerkran­kungen, da­her bietet sich eine Misch­kultur mit Erd­beeren an. Beim Kauf soll­­te auf ein­heimische Herkunft ge­ach­tet werden, aus wär­meren Län­dern importierter Knob­lauch ist oft nicht ausreichend winter­hart und bil­det dann keine zufriedenstellende Knolle.

Möhren, Rote Bete, Rettiche, Sel­le­rie, Wurzelpetersilie und Pasti­naken sollten nicht zu früh geerntet werden. Solange das Laub noch grün und le­bendig ist, nehmen auch die Wur­zeln noch an Größe zu. Ist Frost an­gekündigt, kann mit einem Vlies abgedeckt werden, das man bei stei­gen­den Temperaturen wieder ent­fernt. Komplett frosthart sind Pasti­na­ken, die daher (sehr praktisch) auch den ganzen Winter im Beet verbleiben können. Pastinakensamen verlieren sehr schnell an Keimfähigkeit und sä­en sich am besten selbst aus. Man lässt also einfach ein bis zwei Pflan­zen über Winter stehen und zur Sa­men­reife kommen. So hat man immer genügend Nachkommen, allerdings dann nicht mehr in einer geraden Reihe sondern et­was unordentlich im Beet verteilt.


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