Gartentipp November 2021

In diesem Monat geht es um die ver­schiedenen Arten der Hirse, die das ge­samte Spektrum von der Nutz- über die Zierpflanze bis zum Unkraut ab­decken. Der Name stammt aus dem Ger­manischen und bedeutet „Nah­rung“ oder „nahrhaft“. Die Hirse stellte bis in die frü­he Neuzeit, als sie lang­sam von der neu eingeführten Kar­toffel abgelöst wur­­de, das Haupt­nahrungsmittel vor al­­lem der ärmeren Menschen dar. Ihre große Bedeutung spiegelt sich zum Beispiel im Märchen „Der süße Brei“ oder in der Erzählung vom Schlaraf­fen­­land wider. Archäolo­gische Funde aus der Nähe von Leipzig belegen, dass Hirse bereits in der Jungsteinzeit, al­so um ca. 5000 vor unserer Zeit, ne­ben anderen Getreidearten hier an­ge­baut wurde. Ursprünglich stammen die verschie­denen Hirsearten aus tro­pischen bzw. warmtemperaten Gebie­ten Asiens und Afrikas, wurden aber im Zuge der neo­lithischen Revolution in der ge­samten Alten Welt verbreitet. In Mittel­europa wurde vor allem die we­­­­niger wärmebedürftige Rispen­hir­se (Pani­cum miliaceum) genutzt.  Sie ist sehr trockenheitsverträglich und ge­deiht auch noch auf sandigen Böden. Im Garten können auch andere Ar­ten mit Erfolg angebaut werden, zum Bei­spiel Perl- oder Kolbenhirse, beide mit attraktiveren Ähren als die Ris­pen­hir­se ausgestattet, aber ebenfalls gut an trockene Standorte ange­passt. Im Gar­ten sehr unerwünscht, aber leider trotzdem überall zu finden, sind so­wohl Blutrote Fingerhirse (Digi­taria san­gu­i­na­lis) als auch Hühner­hir­se (Echi­noch­loa crus-galli), beides glei­cher­ma­ßen lästige Unkräuter und als Archäophyten schon lange in Mittel­eu­ropa heimisch. Als Ziergräser werden die aus Nordamerika stammenden Rutenhirsen verwendet, von denen es mittlerweile verschiedene Auslesen in unterschiedlichen Größen und Farbtö­nen gibt, wobei die höchsten Sorten etwa zwei Meter erreichen können. Die Blütenstände sind schleierartig transparent und erscheinen ab Juli. Einige Sorten zeichnen sich zusätzlich durch eine attraktive kupferrrote, an den Blattspitzen beginnende Herbst­fär­bung aus.

Der Rückschnitt von Stauden kann in der Regel bis zum Früh­jahr warten. Über den Winter steh­en­­blei­bende Stängel und Blätter hal­ten den Schnee fest und dienen als Frost­schutz. Zu­dem bieten sie Un­ter­schlupf und Nahrung für viele Tiere. Bei einigen Pflanzen, wie der Stau­den­­pfingstrose, soll­te man aber schon im Herbst schneiden. Hier beugt der Rück­schnitt einem Befall mit Schim­mel vor, der am ab­ster­ben­den Laub über­wintert und die Pflanze schädigt. Grä­ser und em­pfind­liche Stau­­den, wie zum Beispiel Chry­san­the­men, sollten gene­rell im­mer erst im Frühjahr zurück­ge­schnitten wer­den, an­sonsten drohen Fäulnis und der Verlust der Pflanze.

Mit dem Umgraben der Gemüse­beete – für viele der unverzichtbare Ab­schluss des Gartenjahres – sollte zu­mindest so lange gewartet werden, bis sich der Boden auf eine Tem­pe­ratur nahe dem Ge­frierpunkt abge­kühlt hat. Dann ar­beiten die Mikro­or­ga­nis­men nicht mehr, die für die Zer­setzung von Pflanzenresten und Hu­mus sorgen – das ist im Prinzip sehr nützlich, da die durch diesen Prozess frei­gesetzten Nähr­stoffe der Düngung der Pflanzen die­nen, allerdings we­nig hilf­reich, wenn besagte Pflanzen über­haupt nicht vor­handen sind und die gesamten Nährstoffe ungenutzt ins Grund­wasser gespült werden.

Kalkmangel beheben: Der Spät­herbst ist die günstigste Zeit, um den pH-Wert des Bo­dens zu über­prüfen und wenn nötig zu korrigieren. Die Prü­fung kann mit einem han­dels­üblichen Test-Set durchgeführt wer­den, für eine umfassendere Boden­ana­ly­se kann eine Mischprobe von verschiedenen Standorten im Garten an ein spezialisiertes Labor gesendet werden. Je nach Bodenart ist ein pH-Wert zwischen 5,5 (Sand) bis 7 (Lehm) opti­mal, da in diesem schwach sauren bis neutralen Bereich Pflanzen und Bodenleben am besten gedeihen. Liegt der pH-Wert un­terhalb dieser Grenze, kann er durch Aufkalkung er­höht wer­den.Befindet er sich bereits im gewünschten Be­reich sollte trotz­dem vonZeit zu Zeit (cir­ca alle drei Jah­re) eine Erhal­tungs­kalkung durch­geführt wer­den, um der na­tür­li­chen Versäuerung entgegen­zuwir­ken. Das im Kalk enthal­tene Kal­zium dient zu­sätzlich der Ver­bes­se­rung der Bo­denbe­schaf­fen­heit: Indem es klein­ste Boden­be­stand­teile zu so­ge­­nann­ten Kalk-Ton-Hu­mus­­teil­chen ver­bindet, sorgt es für eine gute Krü­mel­­struk­tur. Zu­­dem ist Kal­zium ein wichtiger Be­standteil der pflanz­li­chen Zellwän­de. Ein Man­gel kann daher zu Wachs­tums­störungen so­wie einer ver­min­derten Widerstands­kraft gegen­ü­ber Schad­ein­flüssen füh­ren.­


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