Gartentipp Dezember 2021

In diesem Monat geht es um die zur Familie der Lippenblütler gehörende Gattung der Agastachen, die auch als Duftnesseln, Riesenysop, Anisysop oder Kolibriminze be­zeich­net werden. Die Gattung besteht aus zwei­und­zwan­zig Arten, von denen nur eine –die sogenannte Koreanische Minze – nicht in Nord­ame­rika hei­misch ist. Es handelt sich um meist kurzlebige, mit­telhohe  Stau­den mit  steif aufrech­ten Blü­­tenkerzen, die bei Bienen, Hum­meln und Schmetterlingen sehr be­­liebt sind. Man muss sie nicht als fertige Pflan­zen kaufen, sondern kann sie leicht selbst aus Samen ziehen und da­mit Geld sparen (und hat eine grö­ßere Auswahl, zum Beispiel bei Dea­flora oder Rühlemanns). Wie die Trivi­al­namen schon an­deu­ten, besit­zen alle Arten aroma­tische Blätter und Blü­ten, die zur Tee­zubereitung oder als wohl­schme­cken­de Zutat im Salat genutzt werden kön­nen. Geschmack­lich erin­nern sie an Minze und Anis, teilweise auch mit einer zi­tro­nigen oder li­met­ten­artigen Note. Die nord­ameri­ka­­ni­schen Urein­woh­ner nutzten die ver­schiedenen Aga­sta­chen wegen ihrer antibak­te­ri­el­len und fieber­sen­kenden Eigen­schaf­ten auch zu me­di­zinischen Zwec­ken, so zum Bei­spiel als Mittel ge­­gen Erkäl­tungen oder bei Verdau­ungs­prob­le­men.  Die gleichen An­wen­­dungs­ge­bie­te finden sich auch in der tra­di­ti­o­nellen chi­ne­sischen Me­di­zin und sind identisch mit de­nen der „rich­ti­gen“ Minzen. Kannte man hier­zu­lande bis vor eini­gen Jah­ren nur die aus Ost­­asien stam­mende blau­- oder auch weißblü­hen­de Aga­sta­che rugo­sa, hat sich mittler­weile durch Ein­be­zie­hung der farbenfro­he­ren ame­ri­ka­­ni­schen Ar­ten das Sor­ti­ment stark er­wei­­tert.  Die Farb­palette reicht so von gelb über orange und rosa bis zu magenta und violett. Allgemein kann man sagen, dass die blaublühenden Arten (Agas­ta­che rugosa und Agas­tache foeni­cu­lum) einen gut versorg­ten Boden be­nöti­gen, während die eher „feurigen“ Arten mit kargen und trockenen Ver­hältnissen gut zurecht­kommen, aller­dings auch empfindli­cher gegen­über Win­ternässe sind.

Pflanzzeit für Obstbäume. Alle frostunempfindlichen Obst­bäu­me und Beeren­sträu­cher (au­ßer Brom­beeren) können bei of­fe­nem Boden jetzt ge­pflanzt wer­­den. Hier soll­te man, um sich spä­ter so­wohl un­nötige Mühe mit dem Pflan­­zen­­schutz als auch den Ärger über verschorfte oder ander­weitig beein­trächtigte Früchte zu sparen, schon bei der Aus­wahl auf resistente Sor­ten achten. In Dresden bie­ten sich da natürlich die Pillnitzer Züch­tungen an: Bei Äp­feln be­sitzen die Re-Sor­ten, wie Rewe­na oder Re­si, Resi­sten­zen ge­gen die häu­figsten Apfel­krank­hei­ten, wäh­rend die nach Mi­ne­ralien be­nann­ten Sau­er­­­­kirsch­sor­ten wie Jade, Sa­fir oder Achat neben sehr guten Ge­schmacks­ei­­gen­schaf­ten eine zu­­min­­­dest nur geringe An­fäl­­lig­keit ge­­genüber der Mo­nilia-Spit­zendürre auf­wei­sen. Auch bei den Bir­nen gibt es mehrere schorf­­feste Züch­tun­gen, die em­pfehlens­wer­te Sor­te Uta ist zu­dem besonders wider­stands­fä­­hig gegen­über Feuer­brand. Ein wei­teres wichti­ges Aus­wahl­­kri­terium sind Wuchs­form und spä­tere Größe des Bau­mes. Diese hängt in erster Linie von der ver­wen­deten Unterlage ab. Als Faust­regel gilt, dass das mög­liche er­reich­bare Alter mit der Größe des Baumes steigt, dafür aber der Ertrag sowohl we­sentlich später ein­setzt als auch größere Unre­gel­mä­ßigkeiten auf­weist (Alter­nanz). Ein schwach­wüch­siger Baum trägt früher und in gleich­blei­ben­der Men­ge, benö­tigt da­für aber le­benslang einen Pfahl und ver­greist auch we­sent­­lich schnel­ler, da das nur schwach ausgebildete Wur­zelsystem den Baum nicht aus­rei­chend unter­stützen kann. Nach dem Kauf wird der neue Baum zunächst ge­­wässert, an­schlie­ßend schneidet man be­schä­­digte Wurzeln leicht an. Die Pflanz­grube soll­te so groß­zügig be­­messen sein, dass alle Wur­zeln be­quem un­ter­­ge­bracht werden kön­nen. Nach dem Pflan­­zen die Erde gut an­drücken, Gieß­rand und Pfahl nicht ver­gessen; keinen Dünger oder fri­schen Kompost in die Pflanzgrube ge­ben, das ver­brennt die empfind­li­chen Fein­wur­zeln. Bei frischge­pflanz­ten Bäu­men ist es wichtig, die Baum­scheibe frei von Bewuchs zu hal­ten, damit dem Baum nicht zu viele Nährstoffe wegge­nom­men werden und außerdem der Stamm bei Nässe gut ab­trocknen kann.

Der Garten dient im Winter vielen Tie­ren als Unterschlupf. Deswe­gen sollte man im Herbst nicht allzu rigoros auf­räumen und damit auch gleich alle Rück­zugsmöglichkeiten be­seitigen. Mol­­che und Kröten ziehen sich gerne unter Steine oder Bretter zurück, Igel freuen sich über einen lockeren Holz- oder Laub­haufen und Insekten über­wintern häufig in troc­kenen Pflanzen­stängeln. Vögel fres­sen im Win­ter aus­schließlich Beeren und Säme­rei­en und freuen sich, wenn sie im Gar­ten ein reichliches Angebot vorfinden.


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