Gartentipp Februar 2022

In diesem Monat geht es um ein­jäh­rige Teepflanzen, die für etwas Farbe zwischen dem Gemüse sorgen und gleichzeitig mit ihren Blüten nützliche Insekten anlocken. Alle lassen sich leicht aus Samen vorziehen oder kön­nen alternativ auch direkt ins Beet gesät werden. Der Klassiker ist hier na­türlich die Kamille, die zudem noch einen positiven Einfluss auf Wachs­tum und Ge­schmack von Tomaten, Boh­­nen und Erbsen ausüben soll. Eben­­falls bekannt und sehr vielseitig nutzbar ist die Ringelblume, aus der man nicht nur Salbe sondern auch Tee bereiten kann und die zudem gegen Nematoden im Boden wirkt. Vor allem Kohl und To­ma­ten freu­­­en sich über Rin­gelblumen in ihrer Nach­bar­schaft. Genauso viel­sei­tig und wohltuend wie die Ringelblume ist die Tagetes, wobei sich aus den unge­füllten Sor­ten „Oran­ge Gem“ und „ Lemon Gem“ auch ein schmack­hafter Tee zube­rei­ten lässt. In ihrer mittelamerikanischen Heimat werden noch andere Arten als Tee­­kraut und Ge­würz ge­nutzt, und zwar T. minuta (zi­­tronig) sowie T. lucida mit Wald­mei­ster-Anisge­schmack. Beide sind einen Versuch wert und auch im deut­schen Saat­gut­handel er­hältlich. Au­ßerdem gibt es noch die La­­kritz­-Ta­ge­tes (T. filifolia)  mit sehr schö­nem fi­ligranen Laub und kleinen weißen Blü­­ten. Wesentlich auffälligere Blüten, die auch bei Insekten sehr beliebt sind, be­sit­zen die verschiede­nen Arten der aus Nordamerika stam­menden Mo­nar­­den. Einjährig sind die Zitronen­mo­nar­­de (M. citri­o­do­ra) und die im Ame­ri­kanischen als Horse Mint (= Pfer­de­min­ze) bezeich­nete M. puncta­ta. Ein Teeaufguss aus ihren Blättern hilft bei Erkältungen und Ma­genbe­schwer­den. Ei­gentlich mehr­jäh­rig aber auch als Ein­­jährige nutz­bar, da schon im ersten Jahr blühend, sind die Agastachen, von denen es ebenfalls mehrere Arten gibt. Geschmacklich reicht ihre Band­breite von Anis über Minze bis zu zitro­nig, was sich auch in den deutschen Namen wie Koreanische Minze (A. ru­go­sa) oder Anisysop (A. foeniculum) wi­­derspiegelt.

Gartenplanung: Gerade bei den doch meist recht beschrän­kten Flä­chen ei­nes Klein­gartens ist es wich­tig, diese auch optimal auszu­nut­zen. Bei dieser Auf­gabe helfen Misch­kultur (räumlich) und Kultur­fol­gen (zeit­­lich). Bei der Misch­kultur geht es da­rum, Pflanzen so zu kombi­nieren, dass sie sich gegenseitig nicht behindern – zum Beispiel durch eine sinnvolle Grup­­pierung von Flach- und Tief­wurz­lern, die sich gegen­sei­tig nicht in die Quere kommen – be­zie­hungs­weise durch bestimmte In­haltsstoffe so­gar för­dern. Vor- und Nachkulturen sorgen da­ge­gen für eine optimale Platz­aus­nutzung im Jahreslauf. Einer lang­samer wachs­en­den Haupt­kultur, wie Toma­ten oder Gur­ken, wer­den dabei schnell­wach­sen­de Vor- und Nach­kul­tu­ren zuge­ord­net. Als Vor­kultur eig­nen sich zum Beispiel vorge­zo­gener Salat oder Kohl­rabi, Ra­dies­chen, Garten­kres­­se oder Ru­kola, um diese Jah­reszeit auch gerne mit Folien- oder Vlies­ab­deckung. So wird der Ernte­termin vor­gezogen und der Platz steht recht­zeitig für die Hauptkultur zur Verfü­gung. Als Nachkultur bieten sich zum einen Langtagspflanzen wie En­divie, Feld­salat oder Spinat an, die bei einer früheren Aussaat ohnehin schießen würden, aber auch generell Pflanzen mit einer kurzen Kulturdauer.

Zur Beförderung eines aktiven Bo­den­lebens emp­fiehlt es sich, den Bo­den stets be­deckt zu halten, ihn also mit einer dünnen Schicht or­ga­­ni­schen Materials zu mulchen. Ge­eignet sind Stroh,  an­ge­welk­ter Gras­schnitt sowie Reste von Grün­düngung oder andere grob zer­­­klei­nerte Pflan­zenteile wie Brenn­­nessel- und Bein­well­blätter. Das Mulchen erfüllt mehrere Zwec­ke: Es hält den Boden feucht, wirkt gegen Ero­­sion bei hef­­tigen Regenfällen und schützt vor di­rekter Sonnen­ein­strah­lung. Zu­dem bie­tet das auf­ge­legte Ma­te­rial Nah­rung für Bo­den­lebewesen, insbe­son­dere Regen­wür­mer, die dann wieder­um via Verdau­ung neuen Hu­mus er­zeu­gen.

Schon aus Eigeninteresse sollte man darauf achten, den ei­ge­nen Gar­ten möglichst attraktiv für Wild­bienen zu ge­stalten. Das ist nicht besonders aufwendig, denn manchmal reicht es schon, einfach nichts zu tun. Indem man Laubhaufen oder ver­blühte Pflan­zen im Herbst nicht entfernt, be­lässt man den Wildbienen und vielen an­deren Tieren eine Vielfalt an Überwin­te­rungsmöglichkeiten. Wich­tig ist zu­dem ein ausreichendes Nah­rungs­an­gebot im gesamten Jah­res­lauf, begin­nend mit Früh­blü­hern wie Winter­lingen, Krokus­sen oder Kor­nelkir­schen und endend mit den spä­ten Blü­ten von Astern und Efeu. Nutz­los sind Pflanzen, die weder Nek­tar noch Pol­len spenden, wie zum Bei­spiel For­sy­thien oder stark gefüllte Blü­ten, die dann meistens keine Staubgefäße mehr enthalten. Generell beliebt sind die meisten Lippenblütler – auch aus diesem Grund sollten Salbei, Thymian und andere Gewürzkräuter in keinem Garten fehlen.

Jeder Bo­den profitiert von re­gel­mä­ßigen Kompostgaben, wo­bei die tat­sächlich nötigen Mengen leicht über­schätzt wer­den: Abhängig von der Beschaf­fenheit des Bodens sind für die Frühjahrsdüngung 3 bis 5 Liter Kom­post pro Quadratmeter aus­rei­chend. Bei Starkzehrern wie Kohl und Kartoffeln empfiehlt sich eine zweite Gabe im Laufe des Sommers. Bei leichten Böden verbessert eine Zu­ga­be von Bentonit, ein natürlich vor­kom­mendes Gestein, das aus einer Mi­­schung verschiedener Tonmine­ra­lien besteht,  die Wasser­spei­cher­fä­hig­­­keit.­


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