In diesem Monat geht es um einjährige Teepflanzen, die für etwas Farbe zwischen dem Gemüse sorgen und gleichzeitig mit ihren Blüten nützliche Insekten anlocken. Alle lassen sich leicht aus Samen vorziehen oder können alternativ auch direkt ins Beet gesät werden. Der Klassiker ist hier natürlich die Kamille, die zudem noch einen positiven Einfluss auf Wachstum und Geschmack von Tomaten, Bohnen und Erbsen ausüben soll. Ebenfalls bekannt und sehr vielseitig nutzbar ist die Ringelblume, aus der man nicht nur Salbe sondern auch Tee bereiten kann und die zudem gegen Nematoden im Boden wirkt. Vor allem Kohl und Tomaten freuen sich über Ringelblumen in ihrer Nachbarschaft. Genauso vielseitig und wohltuend wie die Ringelblume ist die Tagetes, wobei sich aus den ungefüllten Sorten „Orange Gem“ und „ Lemon Gem“ auch ein schmackhafter Tee zubereiten lässt. In ihrer mittelamerikanischen Heimat werden noch andere Arten als Teekraut und Gewürz genutzt, und zwar T. minuta (zitronig) sowie T. lucida mit Waldmeister-Anisgeschmack. Beide sind einen Versuch wert und auch im deutschen Saatguthandel erhältlich. Außerdem gibt es noch die Lakritz-Tagetes (T. filifolia) mit sehr schönem filigranen Laub und kleinen weißen Blüten. Wesentlich auffälligere Blüten, die auch bei Insekten sehr beliebt sind, besitzen die verschiedenen Arten der aus Nordamerika stammenden Monarden. Einjährig sind die Zitronenmonarde (M. citriodora) und die im Amerikanischen als Horse Mint (= Pferdeminze) bezeichnete M. punctata. Ein Teeaufguss aus ihren Blättern hilft bei Erkältungen und Magenbeschwerden. Eigentlich mehrjährig aber auch als Einjährige nutzbar, da schon im ersten Jahr blühend, sind die Agastachen, von denen es ebenfalls mehrere Arten gibt. Geschmacklich reicht ihre Bandbreite von Anis über Minze bis zu zitronig, was sich auch in den deutschen Namen wie Koreanische Minze (A. rugosa) oder Anisysop (A. foeniculum) widerspiegelt.
Gartenplanung: Gerade bei den doch meist recht beschränkten Flächen eines Kleingartens ist es wichtig, diese auch optimal auszunutzen. Bei dieser Aufgabe helfen Mischkultur (räumlich) und Kulturfolgen (zeitlich). Bei der Mischkultur geht es darum, Pflanzen so zu kombinieren, dass sie sich gegenseitig nicht behindern – zum Beispiel durch eine sinnvolle Gruppierung von Flach- und Tiefwurzlern, die sich gegenseitig nicht in die Quere kommen – beziehungsweise durch bestimmte Inhaltsstoffe sogar fördern. Vor- und Nachkulturen sorgen dagegen für eine optimale Platzausnutzung im Jahreslauf. Einer langsamer wachsenden Hauptkultur, wie Tomaten oder Gurken, werden dabei schnellwachsende Vor- und Nachkulturen zugeordnet. Als Vorkultur eignen sich zum Beispiel vorgezogener Salat oder Kohlrabi, Radieschen, Gartenkresse oder Rukola, um diese Jahreszeit auch gerne mit Folien- oder Vliesabdeckung. So wird der Erntetermin vorgezogen und der Platz steht rechtzeitig für die Hauptkultur zur Verfügung. Als Nachkultur bieten sich zum einen Langtagspflanzen wie Endivie, Feldsalat oder Spinat an, die bei einer früheren Aussaat ohnehin schießen würden, aber auch generell Pflanzen mit einer kurzen Kulturdauer.
Zur Beförderung eines aktiven Bodenlebens empfiehlt es sich, den Boden stets bedeckt zu halten, ihn also mit einer dünnen Schicht organischen Materials zu mulchen. Geeignet sind Stroh, angewelkter Grasschnitt sowie Reste von Gründüngung oder andere grob zerkleinerte Pflanzenteile wie Brennnessel- und Beinwellblätter. Das Mulchen erfüllt mehrere Zwecke: Es hält den Boden feucht, wirkt gegen Erosion bei heftigen Regenfällen und schützt vor direkter Sonneneinstrahlung. Zudem bietet das aufgelegte Material Nahrung für Bodenlebewesen, insbesondere Regenwürmer, die dann wiederum via Verdauung neuen Humus erzeugen.
Schon aus Eigeninteresse sollte man darauf achten, den eigenen Garten möglichst attraktiv für Wildbienen zu gestalten. Das ist nicht besonders aufwendig, denn manchmal reicht es schon, einfach nichts zu tun. Indem man Laubhaufen oder verblühte Pflanzen im Herbst nicht entfernt, belässt man den Wildbienen und vielen anderen Tieren eine Vielfalt an Überwinterungsmöglichkeiten. Wichtig ist zudem ein ausreichendes Nahrungsangebot im gesamten Jahreslauf, beginnend mit Frühblühern wie Winterlingen, Krokussen oder Kornelkirschen und endend mit den späten Blüten von Astern und Efeu. Nutzlos sind Pflanzen, die weder Nektar noch Pollen spenden, wie zum Beispiel Forsythien oder stark gefüllte Blüten, die dann meistens keine Staubgefäße mehr enthalten. Generell beliebt sind die meisten Lippenblütler – auch aus diesem Grund sollten Salbei, Thymian und andere Gewürzkräuter in keinem Garten fehlen.
Jeder Boden profitiert von regelmäßigen Kompostgaben, wobei die tatsächlich nötigen Mengen leicht überschätzt werden: Abhängig von der Beschaffenheit des Bodens sind für die Frühjahrsdüngung 3 bis 5 Liter Kompost pro Quadratmeter ausreichend. Bei Starkzehrern wie Kohl und Kartoffeln empfiehlt sich eine zweite Gabe im Laufe des Sommers. Bei leichten Böden verbessert eine Zugabe von Bentonit, ein natürlich vorkommendes Gestein, das aus einer Mischung verschiedener Tonmineralien besteht, die Wasserspeicherfähigkeit.