Gartentipp für März 2022

Beetvorbereitung im Frühjahr: So­lange es noch kalt ist, sollte die über den Winter verbliebene Grün­dün­gung ab­ge­­recht, oder besser oberfläch­­lich eingearbeitet wer­den. So kann sich die Grünmasse bei hoffentlich steigen­den Temperaturen rechtzeitig vor Aus­saatbeginn zersetzen und die in ihr ge­speicherten Nährstoffe den her­an­wach­senden Jungpflanzen zur Verfü­gung stellen. Auch für eine Düngung mit Kompost ist jetzt der richtige Zeit­punkt, wobei man für leichte oder sandige Bö­den mit einer Menge von acht bis zehn Litern auf den Qua­drat­me­ter rech­­net. Diese ma­ximal ei­nen Zentimeter dicke Schicht bie­tet eine aus­reichende Ver­sor­gung für alle Schwach- und Mittel­zeh­rer. Eine Zu­satzdüngung be­nö­ti­gen lediglich noch die Stark­zehrer, also Toma­ten, Kohl, Gur­ken oder auch Kür­bisse. Für eine erfolg­rei­che Aus­saat muss der Bo­den gut ab­gesetzt sein. Denn nur dann ha­ben sich Ka­­pil­lar­röhr­chen gebil­det, die Samen und Keim­lin­ge aus tie­feren Bo­den­schichten her­­aus mit Feuch­tigkeit ver­sor­gen. Daher sollte der Boden im Früh­­ling nur ganz ober­flächlich, cir­ca 3–5 cm tief, gelockert wer­den. Jede tiefere Bo­denbear­bei­tung hät­te nämlich eine Un­ter­bre­chung die­ses Wasser­zu­flus­ses von un­ten zur Folge, der durch Gie­ßen von oben nicht ersetzt werden kann: Ein Ver­trocknen der emp­find­lichen Keim­lin­ge wäre die Fol­ge. Nach der Bo­denlockerung muss dann noch ein bis zwei Wochen ge­wartet wer­den, damit sich der Boden wieder setzen kann, so dass keine Hohl­­räu­me zu­rück­bleiben, die das Pflan­zen­wachs­tum behindern könn­ten. Wenn sich der Boden dann end­lich aus­reichend erwärmt hat, kann man die ersten unempfindlichen Kul­turen in flache Rillen säen, mit locke­rer Erde abdecken und an­schlie­ßend für einen besseren Bo­den­schluss alles mit dem Rechen gut an­drücken. Spinat, Asiasalate, Ret­tich und Dicke Bohnen können zuerst ge­sät werden, gefolgt von Salat, Möhren und Zwie­beln am En­de des Monats.

Tomaten und Paprika können ab jetzt vorgezogen werden. Die op­ti­ma­le Keimtemperatur für die wärme­be­dürftigen Pflanzen beträgt 20 bis 22 Grad Celsius. Im Anschluss benö­ti­gen die Sämlinge viel Licht, damit sie nicht ga­­kelig werden. Wenn man sich nicht sicher ist, ob man diese Be­din­gun­gen schon so früh im Jahr sicher­stel­len kann, wartet man mit der Aus­saat besser noch zwei bis drei Wochen, das reicht zum Aus­pflan­zen nach den Eis­heiligen aus. Die Pflan­zen sind dann eventuell noch etwas klei­ner, dafür aber kräftiger, sodass sie den Rück­stand bei guten Bedin­gungen meist recht schnell wieder ein­holen.

Kompost und Jauchen ent­stehen aus Rohstoffen, die uns der Garten selbst zur Verfügung stellt, kosten also nichts und sorgen zudem dafür, dass der Garten nicht mit prall gefüllten Müll­­säcken verlassen wer­den muss. Oh­nehin  produziert ein Garten  keinen Ab­fall, son­dern ernährt sich in einem Kreislauf von Wachstum und Zerset­zung selbst. Bis auf sehr wenige Aus­nahmen lassen sich die im Garten an­fallenden „Reste“ kompostieren oder weiternutzen. Aus­gezupftes Un­kraut, Gras­schnitt oder die äußeren unan­sehnlichen Blät­ter von Kohl oder Salat können dünn aus­ge­bracht als Mulch zwischen den Ge­müse­reihen verwen­det wer­den und schützen so den Boden. Aus Brenn­nesseln herge­stellte Jauche stinkt zwar entsetzlich, ver­treibt aber Blattläuse und ist zudem durch ihren hohen Stickstoffanteil ein gutes Düngemittel. Beinwell und Schach­tel­halm enthalten viel Kie­sel­säu­re, die die pflanzlichen Zellwände stärkt und so die Widerstands­fähig­keit ge­­gen Pilz­erkrankungen erhöht. Bein­­­­well eignet sich wegen seines ho­hen Ka­liumgehalts zudem beson­ders gut zur Düngung kaliumbe­dürf­tiger Pflan­zen wie Kartof­feln, Toma­ten oder Sel­le­rie. Kamillenjauche hilft gegen wur­zelbürtige Krankheiten.  Regel­mä­ßige Kom­­post­gaben tragen zum Auf­bau der Humus­schicht bei und ver­bes­sern so nach­haltig die Boden­struk­tur und die Wasser­hal­te­fä­hig­keit, was wieder­um ein gesun­des Pflanzen­wachs­tum fördert.

Wurzelnackte Obstgehölze kön­nen noch bis Mitte März gepflanzt wer­den, bei noch späteren Ter­minen ist es sinnvoller, auf Con­tai­nerware zurück­zugreifen. Dabei muss allerdings be­ach­tet wer­­­­den, dass ein später Pflanz­zeit­­­punktfür die Pflanzen Stress be­­deutet. Sie müs­sen jetzt gleich­zei­tig ein­wur­zeln und aus­­treiben, was ins­be­son­dere bei Troc­k­enheit zu Über­­for­derung und nachfol­gen­dem Küm­mer­wuchs füh­­ren kann. Daher muss den kleinen Bäumen das An­wach­sen möglichst leicht ge­macht werden. Wichtig sind ein kräf­tiger Rückschnitt, die An­reiche­rung des Aushubs mit Kom­post (¼ Kom­post, ¾ Erde), kräftiges Antreten zur Si­che­rung eines guten Wur­zel­schlus­ses so­wie re­gel­mäßige Be­wäs­serung.

Vorgekeimte Frühkartoffeln brin­­­gen einen höheren Ertrag, zu­dem verfrüht sich der Ernte­be­ginn um etwa zehn Tage. Zum Vor­kei­men legt man die Kar­toffeln An­fang März in Saatschalen oder Eierkartons und stellt sie in einen hellen (nicht sonnigen) unge­heiz­ten Raum. Die optimale Tempe­ra­tur liegt bei 10 bis 15 °C. Es bilden sich bald Triebe, die nach dem Aus­pflan­zen bei einer Bodentemperatur von etwa zehn Grad sofort weiterwachsen. Eine Ab­deckung mit Vlies oder Lochfolie bietet günstige Wachs­tumsbedingungen, so dass bereits Anfang Juni mit der Ernte gerechnet werden kann.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.