Beetvorbereitung im Frühjahr: Solange es noch kalt ist, sollte die über den Winter verbliebene Gründüngung abgerecht, oder besser oberflächlich eingearbeitet werden. So kann sich die Grünmasse bei hoffentlich steigenden Temperaturen rechtzeitig vor Aussaatbeginn zersetzen und die in ihr gespeicherten Nährstoffe den heranwachsenden Jungpflanzen zur Verfügung stellen. Auch für eine Düngung mit Kompost ist jetzt der richtige Zeitpunkt, wobei man für leichte oder sandige Böden mit einer Menge von acht bis zehn Litern auf den Quadratmeter rechnet. Diese maximal einen Zentimeter dicke Schicht bietet eine ausreichende Versorgung für alle Schwach- und Mittelzehrer. Eine Zusatzdüngung benötigen lediglich noch die Starkzehrer, also Tomaten, Kohl, Gurken oder auch Kürbisse. Für eine erfolgreiche Aussaat muss der Boden gut abgesetzt sein. Denn nur dann haben sich Kapillarröhrchen gebildet, die Samen und Keimlinge aus tieferen Bodenschichten heraus mit Feuchtigkeit versorgen. Daher sollte der Boden im Frühling nur ganz oberflächlich, circa 3–5 cm tief, gelockert werden. Jede tiefere Bodenbearbeitung hätte nämlich eine Unterbrechung dieses Wasserzuflusses von unten zur Folge, der durch Gießen von oben nicht ersetzt werden kann: Ein Vertrocknen der empfindlichen Keimlinge wäre die Folge. Nach der Bodenlockerung muss dann noch ein bis zwei Wochen gewartet werden, damit sich der Boden wieder setzen kann, so dass keine Hohlräume zurückbleiben, die das Pflanzenwachstum behindern könnten. Wenn sich der Boden dann endlich ausreichend erwärmt hat, kann man die ersten unempfindlichen Kulturen in flache Rillen säen, mit lockerer Erde abdecken und anschließend für einen besseren Bodenschluss alles mit dem Rechen gut andrücken. Spinat, Asiasalate, Rettich und Dicke Bohnen können zuerst gesät werden, gefolgt von Salat, Möhren und Zwiebeln am Ende des Monats.
Tomaten und Paprika können ab jetzt vorgezogen werden. Die optimale Keimtemperatur für die wärmebedürftigen Pflanzen beträgt 20 bis 22 Grad Celsius. Im Anschluss benötigen die Sämlinge viel Licht, damit sie nicht gakelig werden. Wenn man sich nicht sicher ist, ob man diese Bedingungen schon so früh im Jahr sicherstellen kann, wartet man mit der Aussaat besser noch zwei bis drei Wochen, das reicht zum Auspflanzen nach den Eisheiligen aus. Die Pflanzen sind dann eventuell noch etwas kleiner, dafür aber kräftiger, sodass sie den Rückstand bei guten Bedingungen meist recht schnell wieder einholen.
Kompost und Jauchen entstehen aus Rohstoffen, die uns der Garten selbst zur Verfügung stellt, kosten also nichts und sorgen zudem dafür, dass der Garten nicht mit prall gefüllten Müllsäcken verlassen werden muss. Ohnehin produziert ein Garten keinen Abfall, sondern ernährt sich in einem Kreislauf von Wachstum und Zersetzung selbst. Bis auf sehr wenige Ausnahmen lassen sich die im Garten anfallenden „Reste“ kompostieren oder weiternutzen. Ausgezupftes Unkraut, Grasschnitt oder die äußeren unansehnlichen Blätter von Kohl oder Salat können dünn ausgebracht als Mulch zwischen den Gemüsereihen verwendet werden und schützen so den Boden. Aus Brennnesseln hergestellte Jauche stinkt zwar entsetzlich, vertreibt aber Blattläuse und ist zudem durch ihren hohen Stickstoffanteil ein gutes Düngemittel. Beinwell und Schachtelhalm enthalten viel Kieselsäure, die die pflanzlichen Zellwände stärkt und so die Widerstandsfähigkeit gegen Pilzerkrankungen erhöht. Beinwell eignet sich wegen seines hohen Kaliumgehalts zudem besonders gut zur Düngung kaliumbedürftiger Pflanzen wie Kartoffeln, Tomaten oder Sellerie. Kamillenjauche hilft gegen wurzelbürtige Krankheiten. Regelmäßige Kompostgaben tragen zum Aufbau der Humusschicht bei und verbessern so nachhaltig die Bodenstruktur und die Wasserhaltefähigkeit, was wiederum ein gesundes Pflanzenwachstum fördert.
Wurzelnackte Obstgehölze können noch bis Mitte März gepflanzt werden, bei noch späteren Terminen ist es sinnvoller, auf Containerware zurückzugreifen. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass ein später Pflanzzeitpunktfür die Pflanzen Stress bedeutet. Sie müssen jetzt gleichzeitig einwurzeln und austreiben, was insbesondere bei Trockenheit zu Überforderung und nachfolgendem Kümmerwuchs führen kann. Daher muss den kleinen Bäumen das Anwachsen möglichst leicht gemacht werden. Wichtig sind ein kräftiger Rückschnitt, die Anreicherung des Aushubs mit Kompost (¼ Kompost, ¾ Erde), kräftiges Antreten zur Sicherung eines guten Wurzelschlusses sowie regelmäßige Bewässerung.
Vorgekeimte Frühkartoffeln bringen einen höheren Ertrag, zudem verfrüht sich der Erntebeginn um etwa zehn Tage. Zum Vorkeimen legt man die Kartoffeln Anfang März in Saatschalen oder Eierkartons und stellt sie in einen hellen (nicht sonnigen) ungeheizten Raum. Die optimale Temperatur liegt bei 10 bis 15 °C. Es bilden sich bald Triebe, die nach dem Auspflanzen bei einer Bodentemperatur von etwa zehn Grad sofort weiterwachsen. Eine Abdeckung mit Vlies oder Lochfolie bietet günstige Wachstumsbedingungen, so dass bereits Anfang Juni mit der Ernte gerechnet werden kann.