Pflanze des Monats ist aus gegebenem Anlass und als Zeichen der Solidarität die Sonnenblume, Helianthus annuus. Sie ist schon deshalb im Garten unverzichtbar, damit sich Spatzen und Meisen im Spätsommer an den Kernen den Bauch vollschlagen können. Wenn man selbst auch etwas ernten möchte, sollte man die Blüten gut einpacken, zum Beispiel in eine abgeschnittene Feinstrumpfhose oder ähnliches. Sonnenblumen werden normalerweise um die zwei Meter hoch, es gibt aber auch Sorten, die wesentlich höher wachsen. Den Rekord für die höchste jemals gemessene Sonnenblume (9,17 m) hält übrigens ein Deutscher, der es damit ins Guiness Book of Records geschafft hat. Wie viele andere wertvolle Gartenpflanzen kommt auch die Sonnenblume aus Amerika zu uns, wo sie bereits um etwa 2500 vor unserer Zeit kultiviert wurde. Sowohl für die Inkas wie auch die Azteken symbolisierte sie deren jeweilige Sonnengottheit. Sie gelangte schnell nach Europa und wurde in Deutschland bereits im 16. Jahrhundert als Zierpflanze angebaut. Solange sich die Blüte noch nicht geöffnet hat, bewegt sich die Pflanze mit dem Sonnenlauf, das heißt die Knospe dreht sich im Laufe des Tages von Osten nach Westen und in der Nacht wieder zurück. Dieses Phänomen nennt man Heliotropismus. Blühende Sonnenblumen zeigen allerdings in der Regel nach Osten, da sich der Stengel kurz vor dem Aufblühen verhärtet und so ein weiteres Drehen verhindert. Kommerziell wird die Sonnenblume vor allem als Ölfrucht genutzt. Die Kerne bestehen ungefähr zur Hälfte aus Öl, davon sind etwa 90 Prozent ungesättigte Fettsäuren. Weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind Eiweiß, Vitamine (A, B, E und F) sowie Mineralien. Gerade in Osteuropa isst man die gerösteten Kerne auch gerne als Snack oder bereitet Konfekt (Halva) daraus. Im Garten verlangen Sonnenblumen für ein gutes Gedeihen einen nährstoffreichen Boden und einen Standort in voller Sonne. Noch viel zu wenig werden die staudigen Sonnenblumen verwendet: Zwar sind deren Blüten meist etwas kleiner, dafür aber sehr zahlreich. Die meisten Sorten blühen recht spät und lassen sich daher zum Beispiel gut mit Astern kombinieren. Besonders attraktiv ist die hellgelbe ‚Lemon Queen‘, die sich mit einer Höhe von circa 1,70 m sehr gut als Hintergrundpflanze im Staudenbeet eignet. Andere Sorten (zum Beispiel die sehr schöne ‚Simon Wiesenthal‘) werden deutlich höher und bieten sich als Solitärpflanze am Gartenzaun oder als Sichtschutz anstelle einer Hecke an.
Gurken können ebenso wie Melonen oder Zucchini von Mitte April bis Anfang Mai auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen werden. Gurkengewächse haben flache Wurzeln, die auf Verletzungen sehr empfindlich reagieren. Deshalb sollte aufs Pikieren verzichtet werden. Man sät zwei bis drei Samen direkt in einen nicht zu kleinen Topf und entscheidet sich nach dem Aufgehen für die kräftigste Pflanze. Mitte Mai kann dann ins Freiland ausgepflanzt werden. Eine Startdüngung mit gering dosiertem Flüssigdünger hilft beim Anwachsen.
Rosen werden zum Zeitpunkt der Forsythienblüte abgehäufelt und geschnitten. Jetzt kann man am besten sehen, welche Triebe durch Frost beschädigt wurden und den Schnitt entsprechend vornehmen. Dabei wird immer über einer nach außen weisenden Blattknospe geschnitten. Bei Strauch- und Kletterrosen können überalterte Triebe bodennah herausgenommen werden, um Platz für jungen Wuchs zu schaffen. Gleichzeitig sollte auch gedüngt werden.
Der April ist der Hauptmonat für die Aussaat. Für fast alle Gemüsesorten, außer die kälteempfindlichen „Amerikaner“ wie Tomaten, Bohnen und Kürbisgewächse, ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, um Bekanntschaft mit dem Boden zu schließen und mit dem Wachstum zu beginnen. Gesät werden jetzt Spinat, Karotten, Schnitt- und Pflücksalat (später im Monat auch Kopf-, Romana- und Eissalat), Erbsen, Radieschen, Rettiche, Mangold, Rote Bete, Mairübchen, Zwiebeln und Lauch sowie späte Kohlsorten. Auspflanzen kann man vorgezogenen Kohl für die frühere Ernte, Steckzwiebeln, Knoblauch, Salat, verschiedene Kräuter und Kohlrabi. Eine große Auswahl vorgezogener Pflanzen findet man auf dem Markt oder in Gärtnereien. Gerade wenn nur wenige Pflanzen benötigt werden, lohnt sich ein eigenes Vorziehen oft nicht – die drei Kohlpflanzen, die man auf dem Markt kauft, kosten oft weniger als ein Samenpäckchen und die zusätzliche Arbeit spart man sich auch.
Baumscheiben sollten Sie vor allem bei frisch gepflanzten Bäumen freihalten. Anstelle des mühsamen Jätens bietet sich eine Abdeckung aus organischem Material an. Ebenfalls geeignet sind die im Handel für diesen Zweck angebotenen Scheiben aus Pappe, Jute oder Kokosfasern. Bei schon etwas älteren Bäumen kann eine Unterpflanzung mit anspruchslosen Kräutern, wie zum Beispiel Kapuzinerkresse, Tagetes oder Ringelblumen durchgeführt werden. Beerensträucher sind Flachwurzler und sollten aus diesem Grund ebenfalls eine Abdeckung mit organischem Material erhalten.