Gartentipp für April 2022

Pflanze des Monats ist aus gege­be­nem Anlass und als Zeichen der So­li­darität die Son­nenblume, Helian­thus an­nuus. Sie ist schon deshalb im Gar­ten unverzichtbar, damit sich Spat­zen und Mei­sen im Spätsommer an den Kernen den Bauch vollschlagen kön­nen. Wenn man selbst auch etwas ernten möchte, soll­te man die Blüten gut einpacken, zum Bei­spiel in eine abgeschnittene Fein­strumpfhose oder ähnliches. Son­nen­blumen werden nor­maler­wei­se um die zwei Meter hoch, es gibt aber auch Sor­ten, die wesentlich höher wach­sen. Den Re­kord für die höchste je­mals gemes­se­ne Sonnenblume (9,17 m) hält übri­gens ein Deut­scher, der es da­mit ins Guiness Book of Records geschafft hat. Wie viele andere wertvolle Garten­pflan­zen kommt auch die Sonnenblume aus Ame­ri­­ka zu uns, wo sie bereits um etwa 2500 vor unserer Zeit kul­tiviert wurde. Sowohl für die Inkas wie auch die Azteken sym­bo­li­sierte sie deren jeweilige Son­nen­gottheit. Sie gelangte schnell nach Europa und wurde in Deutschland bereits im 16. Jahrhundert als Zier­pflanze an­gebaut. Solange sich die Blüte noch nicht geöffnet hat, bewegt sich die Pflanze mit dem Son­nenlauf, das heißt die Kno­spe dreht sich im Laufe des Ta­ges von Osten nach Westen und in der Nacht wieder zu­rück. Dieses Phä­nomen nennt man He­lio­tropismus. Blühende Sonnen­­blu­­­men zeigen al­ler­dings in der Re­gel nach Osten, da sich der Stengel kurz vor dem Auf­blühen verhärtet und so ein weiteres Drehen ver­hin­dert. Kom­mer­ziell wird die Son­nen­­blu­me vor al­lem als Öl­frucht ge­nutzt. Die Kerne be­ste­hen unge­fähr zur Hälfte aus Öl,  da­von sind etwa 90 Prozent ungesät­tigte Fett­säuren. Wei­te­re wertvolle In­halts­stoffe sind Ei­weiß, Vitamine (A, B, E und F) sowie Mi­ne­ralien. Gerade in Ost­­europa isst man die gerösteten Ker­ne auch gerne als Snack oder be­rei­tet Konfekt (Hal­va) daraus. Im Gar­ten ver­langen Sonnenblumen für ein gu­tes Gedei­hen einen nähr­stoff­rei­chen Boden und einen Standort in voller Sonne. Noch viel zu wenig werden die staudigen Sonnenblumen verwen­det: Zwar sind deren Blüten meist etwas klei­ner, da­für aber sehr zahlreich. Die meisten Sor­ten blühen recht spät und lassen sich daher zum Beispiel gut mit Astern kom­binieren. Beson­ders at­trak­tiv ist die hellgelbe ‚Le­mon Queen‘, die sich mit einer Hö­he von circa 1,70 m sehr gut als Hin­ter­grundpflanze im Stau­den­beet eig­net. Andere Sorten (zum Beispiel die sehr schö­ne ‚Simon Wiesenthal‘) wer­den deutlich höher und bieten sich als Solitär­pflanze am Garten­zaun oder als Sichtschutz anstelle einer Hecke an.

Gurken können ebenso wie Melo­nen oder Zucchini von Mitte April bis Anfang Mai auf der Fen­sterbank oder im Ge­wächshaus vor­gezogen wer­den. Gurkenge­wächse haben fla­che Wur­zeln, die auf Ver­let­zun­gen sehr emp­findlich reagieren. Des­halb sollte aufs Pi­kieren ver­zichtet werden. Man sät zwei bis drei Samen direkt in einen nicht zu kleinen Topf und ent­scheidet sich nach dem Auf­gehen für die kräf­tigste Pflanze. Mitte Mai kann dann ins Freiland ausge­pflanzt wer­den. Ei­ne Startdüngung mit ge­ring dosier­tem Flüssigdünger hilft beim An­wachsen.

Rosen werden zum Zeitpunkt der For­­sy­thienblüte abgehäufelt und ge­schnit­­ten. Jetzt kann man am be­sten sehen, welche Trie­­be durch Frost be­schädigt wur­den und den Schnitt ent­­spre­chend vorneh­men. Da­bei wird immer über einer nach au­ßen wei­sen­den Blattknospe ge­schnit­ten. Bei Strauch- und Klet­ter­­­rosen können über­­alterte Triebe boden­nah her­aus­ge­­nommen wer­den, um Platz für jungen Wuchs zu schaf­fen. Gleich­zeitig sollte auch gedüngt wer­den.

Der April ist der Hauptmonat für die Aussaat. Für fast alle Ge­mü­sesorten,  au­ßer die kälte­em­p­find­li­chen „Ameri­ka­ner“ wie To­ma­ten, Boh­nen und Kür­bisge­wäch­se, ist nun der rich­­tige Zeitpunkt gekommen, um Bekannt­schaft mit dem Boden zu schlie­ßen und mit dem Wachs­tum zu begin­nen. Gesät werden jetzt Spi­nat, Karotten, Schnitt- und Pflück­salat (später im Monat auch Kopf-, Ro­ma­na- und Eissalat), Erbsen, Ra­dies­chen, Ret­tiche, Man­gold, Ro­te Be­te, Mairüb­chen, Zwie­beln und Lauch so­wie späte Kohl­sor­ten. Aus­pflanzen kann man vor­ge­zo­ge­nen Kohl für die frühere Ern­te, Steck­zwiebeln, Knob­lauch, Sa­lat, ver­schie­dene Kräuter und Kohl­rabi. Eine große Auswahl vor­gezogener Pflan­zen findet man auf dem Markt oder in Gärt­ne­reien. Ge­rade wenn nur wenige Pflan­zen be­nötigt wer­den, lohnt sich ein ei­ge­nes Vor­ziehen oft nicht – die drei Kohl­pflanzen, die man auf dem Markt kauft, kosten oft weniger als ein Samen­päck­chen und die zu­sätzliche Arbeit spart man sich auch.

Baumscheiben sollten Sie vor allem bei frisch gepflanzten Bäumen frei­hal­ten. Anstelle des mühsamen Jä­tens bie­tet sich eine Abdeckung aus orga­ni­schem Ma­terial an. Ebenfalls ge­eig­net sind die im Handel für diesen Zweck an­gebo­tenen Scheiben aus Pappe, Jute oder Kokosfasern. Bei schon etwas älteren Bäumen kann eine Un­terpflanzung mit an­spruchs­­losen Kräu­tern, wie zum Bei­spiel Ka­pu­­zi­ner­­­­kresse, Tagetes oder Ringel­blu­men durchgeführt werden. Beeren­sträu­cher sind Flach­wurzler und sollten aus diesem Grund ebenfalls eine Abdeckung mit organischem Ma­terial erhalten.


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