Nach den Eisheiligen können endlich auch alle kälteempfindlichen Pflanzen unbesorgt ausgepflanzt, beziehungsweise gesät werden. Busch- und Stangenbohnen sind beide ertragreich und machen wenig Arbeit. Bei ungünstigen Bedingungen verzögert sich allerdings die Keimung und die Pflanzen werden anfällig für Pilzinfektionen und andere Schädlinge. Deshalb wartet man mit der Aussaat am besten, bis sich der Boden dauerhaft auf eine Temperatur von über zehn Grad erwärmt hat. Die Bohnen wachsen anschließend umso schneller. Alternativ kann bei ungünstiger Witterung auch zunächst im Haus in Einzeltöpfe vorgesät und dann nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden. Buschbohnen werden bei Direktsaat am besten in Horsten von fünf bis sieben Samen ausgelegt: So können sich die Pflanzen gegenseitig stützen und auch das Anhäufeln geht leichter. Die Saattiefe sollte dabei höchstens drei Zentimeter betragen. Für eine leichtere Ernte empfehlen sich die sogenannten „Gluckentypen“, bei denen die Bohnen nicht vom Laub verdeckt werden. Bei Stangenbohnen legt man bis zu neun Samen um eine Stange. Junge Bohnenpflanzen sind bei Schnecken sehr beliebt und sollten daher in der ersten Zeit nach dem Aufgehen gut geschützt werden. Besonders zart und schmackhaft (und hübsch!) sind blauhülsige Sorten, die sich erst beim Kochen mit einem leisen Knall grün färben (Buschbohnen „Purple Teepee“ oder „Royal Burgundy“, Stangenbohne „Blauhilde“). Feuerbohnen wachsen auch bei niedrigeren Temperaturen sehr schnell und können daher mit ihren schönen roten oder weißen Blüten auch gut als dekorativer einjähriger Sichtschutz verwendet werden. Ebenfalls sehr gut für diesen Zweck geeignet sind die dunkelvioletten Helmbohnen (Lablab purpureus), die unter geeigneten klimatischen Bedingungen bis zu 10 Meter hoch ranken können, sich hierzulande aber meistens mit Höhen um die zwei Meter begnügen. Aus der asiatischen Küche stammt die Spargel- oder Meterbohne (Vigna unguiculata), die zarte grüne Hülsen von bis zu 90 Zentimetern Länge ausbilden kann, aber hohe Ansprüche bezüglich Temperatur und Feuchtigkeit stellt.
Auch die selbst vorgezogenen oder gekauften Tomatenpflanzen können nach den Eisheiligen endlich nach draußen gepflanzt werden. Dabei sollte man entweder auf gegen Braunfäule resistente Sorten, wie zum Beispiel ‚Philovita‘ oder ‚Phantasia‘ setzen oder für einen guten Regenschutz sorgen. Gurken, Zucchini und Kürbisse sät man wegen ihrer empfindlichen Wurzeln besser direkt ins Beet, sie wachsen ohnehin so schnell, dass ein Vorziehen einfach nicht nötig ist.
Zuckermais schmeckt lecker und sieht im Garten auch noch gut aus. Zudem ist er ausgesprochen pflegeleicht und kaum anfällig für Krankheiten. Sein dichter und hoher Wuchs schützt windempfindliche Gurken oder Melonen. An seinen starken Stielen können Bohnen emporranken, die wiederum den Stickstoffbedarf des Maises sichern. Eine traditionelle Anbaumethode aus Mittelamerika sind die sogenannten „drei Schwestern“, das heißt der gemeinsame Anbau von Mais, Bohnen und Kürbis. Als Windbestäuber gedeiht Mais am besten in sonniger, windiger Lage auf humosem Boden. In rauheren Lagen oder bei schwerem Boden empfiehlt sich eine Voranzucht im Topf, bei uns führt aber auch die Direktsaat normalerweise zu sehr zufriedenstellenden Ergebnissen. Günstig ist eine Aussaat in Blöcken von mindestens zwölf Pflanzen mit einem Abstand von etwa 40 Zentimetern bei einer Saattiefe von 3 bis 4 Zentimetern.
Leider bei uns nicht winterhart und daher am besten als Kübelpflanze zu ziehen (oder jedes Jahr neu zu pflanzen), sind die aus Mittelamerika stammenden Fruchtsalbeiarten mit ihren weichen nach Ananas oder Melone duftenden Blättern und weithin sichtbaren leuchtendroten Blüten. Eine weitere mittelamerikanische Salbeiart ist die blaublühende Mexikanische Chia (Salvia hispanica), deren Samen immer wieder als Superfood gepriesen werden. Es handelt sich um eine einjährige, fast zwei Meter erreichende Art, die zwar in einem normalen deutschen Sommer kaum zur Blüte kommt, sich aber hervorragend als Gründünger eignet und nebenbei noch einen sehr guten Windschutz zum Beispiel für Gurken bietet. Um eine einheimische Art handelt es sich beim Klebrigen Salbei (Salvia glutinosa), der sich neben einer sehr schönen hellgelben Blüte vor allem durch seine Vorliebe für einen mindestens halbschattigen Standort auszeichnet. Man pflanzt ihn am besten unter einen Baum, wo er sich ungestört zu einer ausladenden Staude auswachsen kann.