In diesem Monat geht es um die, zur Familie der Braunwurzgewächse gehörende, Gattung der Königskerzen (Verbascum). Von den etwa 300 in Eurasien verbreiteten Arten sind einige auch in Deutschland anzutreffen. Es handelt sich meist um zweijährige Pflanzen, die im ersten Jahr nur eine niedrige Blattrosette bilden, aus der dann im zweiten Jahr der imposante Blütenstand emporwächst. Je nach Art können Höhen bis zu 2,50 Meter erreicht werden, was sie zu einem imposanten Blickfang im Garten macht. Die Blüten sind meist leuchtend gelb, es gibt aber Arten, die weiß oder auch violett blühen. Auffällig sind die bei allen Arten kontrastfarbig behaarten Staubfäden. Die in einem langen kerzenförmigen Blütenstand angeordneten Blüten blühen nacheinander von unten nach oben auf. Die Blätter sind mehr oder weniger dicht behaart, bei manchen Arten fast schon wollig. Das macht sie bei Wollbienen beliebt, die die abgeschabten Härchen für ihren Nestbau nutzen. Auch wir Menschen profitieren: Die in den Blüten enthaltenen Schleimstoffe und Saponine wirken als Teeaufguss sowohl schleimlösend als auch hustenstillend.
Rhabarber kann zwar bis zu zehn Jahre an der gleichen Stelle bleiben, bildet aber im Laufe der Zeit immer dünnere Stiele aus. Wenn die Blätter gelb werden und einziehen, kann die Staude geteilt werden. Dabei sollte jedes Teilstück ein bis zwei Knospen aufweisen. Auch für Neupflanzungen ist jetzt eine gute Zeit. Rhabarber wächst am besten auf humosem und nährstoffreichem Boden in der vollen Sonne, aber auch leichter Schatten wird toleriert. Wegen seiner großen Blätter hat er einen hohen Wasserbedarf, verträgt allerdings keine Staunässe oder verdichteten Boden. Eine Pflanze braucht etwa einen Quadratmeter Platz, wobei zwei Pflanzen normalerweise für einen Haushalt ausreichen. Vor der Pflanzung sollte der Boden tiefgründig gelockert werden. Als Starkzehrer benötigt der Rhabarber eine jährliche Kompostgabe zur Deckung des Phosphor- und Kalibedarfs. Stickstoff wird am besten in organischer Form zugeführt. Damit sich kräftige Stauden entwickeln, sollten sie in den ersten beiden Jahren noch ungestört bleiben.

Astern sind mit ihrem reichen Nektar- und Pollenangebot zu dieser Jahreszeit eine wertvolle Bienenweide Es gibt sie in allen Höhen, sodass sie in praktisch jeder Beetsituation eingesetzt werden können. Als Partner bieten sich Gräser sowie andere ebenfalls herbstblühende Stauden wie Rudbeckien und Sonnenblumen an, deren leuchtendes Gelb gut mit den gedämpften Tönen der Astern harmonieren. Besonders spät blühen die verschiedenen Sorten der Myrtenaster, die mit ihren kleinen, dafür aber zahlreichen Blüten recht filigran wirken. Sie sind sehr gesund und standfest und werden anders als zum Beispiel Glattblattastern kaum von Mehltau befallen. Übrigens fand vor einigen Jahren eine botanische Neuzuordnung und damit verbunden eine Namensänderung statt. Die Gattung Aster, die zuvor fast 600 Arten aus der Alten und der Neuen Welt umfasste, besteht heute nur noch aus den eurasischen Arten. Die amerikanischen Arten wurden anderen Gattungen zugeteilt, so dass zum Beispiel die Raublattaster jetzt Symphyotrichum novae-angliae heißt.

Auch im Oktober ist es noch nicht zu spät für eine Gründüngung. So vermeidet man nackte Beete im Winter und schützt den Boden vor Auswaschung. Am Monatsanfang können noch Phacelia und Feldsalat gesät werden, später ist Winterroggen möglich. Fürs Umgraben – auf unseren oft sandigen Böden ohnehin komplett unnötig – ist es jetzt noch viel zu warm, so dass jede Bodenbearbeitung zur Freisetzung von Stickstoff aus Pflanzenresten und Humus und damit zum Nährstoffabbau führen würde.
Eine sehr erfahrene Gartenfreundin hat mir ihren Trick für Grünkohl ohne Weiße Fliegen verraten: Sie setzt zwischen ihren Grünkohl ein oder zwei Giftbeeren (Nicandra physaloides). Die zu den Nachtschattengewächsen gehörende Pflanze stammt ursprünglich aus Südamerika und wird in Europa seit dem 18. Jahrhundert wegen ihrer attraktiven blau-weißen Blüten als Zierpflanze verwendet. Wie der Name schon andeutet, ist sie in allen Teilen, vorallem aber in der Wurzel, giftig. Die einjährige Giftbeere lässt sich leicht selbst anziehen und erhält sich einmal ausgepflanzt meist durch Selbstausaat. Der starke Duft vertreibt die Weißen Fliegen, und tatsächlich sieht der Grünkohl unserer Gartenfreundin phantastisch aus. Weitere neben Rosmarin und Salbei plazierte Grünkohlpflanzen sind ebenfalls nicht von der Weißen Fliege befallen.