Gartentipp für November 2022

Wegen des ungewöhnlich warmen Herbstes können wir uns dieses Jahr besonders lange an den farben­präch­tigen Blüten der Kapuzinerkresse er­freu­en. Sie sind aber nicht nur schön, sondern wie alle oberirdischen Teile der Pflanze essbar und durch ihren Ge­halt an Vitamin C und Lutein (ein Caro­tinoid, das vor allem der Augen­gesundheit dient) auch noch gesund. Die unreifen Früchte kön­nen in Essig eingelegt und wie Kapern verwendet werden, Blüten und Blätter lassen sich sowohl roh als auch kurz gegart ver­zehren. Der Ge­schmack ist würzig-scharf mit einer deut­lichen Senfnote. Neben dem kulinarischen hat die Ka­pu­zinerkresse zusätzlich einen phar­ma­zeutischen Nutzen. Die in ihr ent­haltenen Senfölglykoside wirken so­wohl antibakteriell als auch antiv­iral und können daher bei der Behandlung einfacher Infekte der Atem- und Harn­wege eingesetzt werden. Wie so viele andere nützliche Pflanzen stammt auch die Kapuzinerkresse aus Ameri­ka, genauer gesagt aus den An­den. Die Familie der Kapu­ziner­kres­se­ge­wächse (Tropaeo­laceae) besteht aus nur einer Gattung, nämlich den Kapu­zinerkressen, von denen es etwa acht­zig verschiedene Arten gibt. Bei der am häufigsten in unseren Gärten zu fin­den­den Großen Kapuzinerkresse (Tro­pae­olum majus) handelt es sich um eine in Kultur entstandene Hybride un­bekannter Herkunft, die von den Spaniern im siebzehnten Jahrhundert in Europa eingeführt wurde. Andere als Zierpflanzen genutzte Arten sind die bis zu vier Meter hoch kletternde Ka­narien-Kresse (Tropaeolum pere­gri­­num) mit sehr hübschen kana­ri­en­gel­ben Blüten sowie die ebenfalls klet­ternde, knallrot blühende Pracht­ka­pu­zi­nerkresse (Tropaeolum specio­sum). Eine aus den Anden stammende Nutz­pflanze, die aber auch attraktive Blü­ten besitzt, ist die Knol­lige Ka­pu­ziner­kresse (Tropae­o­lum tubero­sum). Ver­zehrt werden ihre unter der Erde gebildeten und wie knubbelige bunte Kartoffeln aussehenden Spross­­knol­len. Die Pflan­zen sind sehr an­spruchs­los und brin­gen auch noch dort eine reiche Ernte, wo es für den Kartof­fel­anbau zu kalt ist.

Nach dem Laubfall können die meisten Obstgehölze geschnitten werden. Ein Schnitt zum Beginn der Ve­ge­tationsruhe regt dabei das Wachstum in der folgenden Saison an. Diesen Effekt sollte man sich beim Schnitt der Beeren­sträu­cher zunutze machen. Da die schönsten Beeren am jungen Holz wachsen, ist hier ein kräf­ti­ges Wachstum und hohe Vita­lität für die Qualität der Früchte von Vorteil. Während Schwarze Jo­han­nisbeeren schon an den ein­jäh­rigen Bodentrieben fruchten, bil­den sich bei Roten Johannis- und Sta­chelbeeren die Früchte erst an den seit­lichen Verzweigungen der Haupt­triebe. Um die Bildung junger Triebe anzuregen, muss das ältere Holz regelmäßig bodennah ent­fernt wer­den. Ein frisch ge­schnittener Strauch besteht idea­ler­weise aus sechs bis zehn Trieben, die bei der Schwarzen Johannisbeere nicht äl­ter als zwei und bei der Roten Johan­nisbeere höch­stens drei Jahre alt sind. Aronia und Heidelbeeren fruchten  an Kurztrieben und seitlichen Verzwei­gun­gen der zwei- bis fünf­jäh­rigen Haupttriebe. Diese sollten daher nach fünf Jahren entweder bo­dennah ent­fernt oder auf boden­nahe Sei­ten­triebe abgeleitet werden. Etwas empfindli­cher gegen­über Frost und ohnehin sehr stark wachsend sind Kiwis und Wein­trauben, die daher ihren jährlichen Schnitt erst im Frühjahr erhalten.

Kalkmangel beheben: Der Spät­herbst ist die günstigste Zeit, um den pH-Wert des Bo­dens zu über­prüfen und wenn nötig zu korrigieren. Die Prü­fung kann mit einem han­dels­üblichen Test-Set durchgeführt wer­den, für eine umfassendere Boden­ana­ly­se kann eine Mischprobe von verschiedenen Standorten im Garten an ein spezialisiertes Labor gesendet werden. Je nach Bodenart ist ein pH-Wert zwischen 5,5 (Sand) bis 7 (Lehm) opti­mal, da in diesem schwach sauren bis neutralen Bereich Pflanzen und Bodenleben am besten gedeihen. Liegt der pH-Wert un­terhalb dieser Grenze, kann er durch Aufkalkung er­höht wer­den.Befindet er sich bereits im gewünschten Be­reich sollte trotz­dem vonZeit zu Zeit (cir­ca alle drei Jah­re) eine Erhal­tungs­kalkung durch­geführt wer­den, um der na­tür­li­chen Versäuerung entgegen­zuwir­ken. Das im Kalk enthal­tene Kal­zium dient zu­sätzlich der Ver­bes­se­rung der Bo­denbe­schaf­fen­heit: Indem es klein­ste Boden­be­stand­teile zu so­ge­­nann­ten Kalk-Ton-Hu­mus­­teil­chen ver­bindet, sorgt es für eine gute Krü­mel­­struk­tur. Zu­­dem ist Kal­zium ein wichtiger Be­standteil der pflanz­li­chen Zellwän­de. Ein Man­gel kann daher zu Wachs­tums­störungen so­wie einer ver­min­derten Widerstands­kraft gegen­ü­ber Schad­ein­flüssen füh­ren.­


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