Wegen des ungewöhnlich warmen Herbstes können wir uns dieses Jahr besonders lange an den farbenprächtigen Blüten der Kapuzinerkresse erfreuen. Sie sind aber nicht nur schön, sondern wie alle oberirdischen Teile der Pflanze essbar und durch ihren Gehalt an Vitamin C und Lutein (ein Carotinoid, das vor allem der Augengesundheit dient) auch noch gesund. Die unreifen Früchte können in Essig eingelegt und wie Kapern verwendet werden, Blüten und Blätter lassen sich sowohl roh als auch kurz gegart verzehren. Der Geschmack ist würzig-scharf mit einer deutlichen Senfnote. Neben dem kulinarischen hat die Kapuzinerkresse zusätzlich einen pharmazeutischen Nutzen. Die in ihr enthaltenen Senfölglykoside wirken sowohl antibakteriell als auch antiviral und können daher bei der Behandlung einfacher Infekte der Atem- und Harnwege eingesetzt werden. Wie so viele andere nützliche Pflanzen stammt auch die Kapuzinerkresse aus Amerika, genauer gesagt aus den Anden. Die Familie der Kapuzinerkressegewächse (Tropaeolaceae) besteht aus nur einer Gattung, nämlich den Kapuzinerkressen, von denen es etwa achtzig verschiedene Arten gibt. Bei der am häufigsten in unseren Gärten zu findenden Großen Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) handelt es sich um eine in Kultur entstandene Hybride unbekannter Herkunft, die von den Spaniern im siebzehnten Jahrhundert in Europa eingeführt wurde. Andere als Zierpflanzen genutzte Arten sind die bis zu vier Meter hoch kletternde Kanarien-Kresse (Tropaeolum peregrinum) mit sehr hübschen kanariengelben Blüten sowie die ebenfalls kletternde, knallrot blühende Prachtkapuzinerkresse (Tropaeolum speciosum). Eine aus den Anden stammende Nutzpflanze, die aber auch attraktive Blüten besitzt, ist die Knollige Kapuzinerkresse (Tropaeolum tuberosum). Verzehrt werden ihre unter der Erde gebildeten und wie knubbelige bunte Kartoffeln aussehenden Sprossknollen. Die Pflanzen sind sehr anspruchslos und bringen auch noch dort eine reiche Ernte, wo es für den Kartoffelanbau zu kalt ist.

Nach dem Laubfall können die meisten Obstgehölze geschnitten werden. Ein Schnitt zum Beginn der Vegetationsruhe regt dabei das Wachstum in der folgenden Saison an. Diesen Effekt sollte man sich beim Schnitt der Beerensträucher zunutze machen. Da die schönsten Beeren am jungen Holz wachsen, ist hier ein kräftiges Wachstum und hohe Vitalität für die Qualität der Früchte von Vorteil. Während Schwarze Johannisbeeren schon an den einjährigen Bodentrieben fruchten, bilden sich bei Roten Johannis- und Stachelbeeren die Früchte erst an den seitlichen Verzweigungen der Haupttriebe. Um die Bildung junger Triebe anzuregen, muss das ältere Holz regelmäßig bodennah entfernt werden. Ein frisch geschnittener Strauch besteht idealerweise aus sechs bis zehn Trieben, die bei der Schwarzen Johannisbeere nicht älter als zwei und bei der Roten Johannisbeere höchstens drei Jahre alt sind. Aronia und Heidelbeeren fruchten an Kurztrieben und seitlichen Verzweigungen der zwei- bis fünfjährigen Haupttriebe. Diese sollten daher nach fünf Jahren entweder bodennah entfernt oder auf bodennahe Seitentriebe abgeleitet werden. Etwas empfindlicher gegenüber Frost und ohnehin sehr stark wachsend sind Kiwis und Weintrauben, die daher ihren jährlichen Schnitt erst im Frühjahr erhalten.

Kalkmangel beheben: Der Spätherbst ist die günstigste Zeit, um den pH-Wert des Bodens zu überprüfen und wenn nötig zu korrigieren. Die Prüfung kann mit einem handelsüblichen Test-Set durchgeführt werden, für eine umfassendere Bodenanalyse kann eine Mischprobe von verschiedenen Standorten im Garten an ein spezialisiertes Labor gesendet werden. Je nach Bodenart ist ein pH-Wert zwischen 5,5 (Sand) bis 7 (Lehm) optimal, da in diesem schwach sauren bis neutralen Bereich Pflanzen und Bodenleben am besten gedeihen. Liegt der pH-Wert unterhalb dieser Grenze, kann er durch Aufkalkung erhöht werden.Befindet er sich bereits im gewünschten Bereich sollte trotzdem vonZeit zu Zeit (circa alle drei Jahre) eine Erhaltungskalkung durchgeführt werden, um der natürlichen Versäuerung entgegenzuwirken. Das im Kalk enthaltene Kalzium dient zusätzlich der Verbesserung der Bodenbeschaffenheit: Indem es kleinste Bodenbestandteile zu sogenannten Kalk-Ton-Humusteilchen verbindet, sorgt es für eine gute Krümelstruktur. Zudem ist Kalzium ein wichtiger Bestandteil der pflanzlichen Zellwände. Ein Mangel kann daher zu Wachstumsstörungen sowie einer verminderten Widerstandskraft gegenüber Schadeinflüssen führen.