Gartentipp für Dezember 2022

In diesem Monat geht es darum, wie man Gemüse am besten frisch über den Winter bekommt. Am einfachsten machen es uns natürlich all jene Ge­mü­searten, die sich von winterlichen Tem­pe­raturen nicht beeindrucken las­sen. Rosen- und Grünkohl, Spinat, Feld­­­sa­lat, Porree, Wurzelpetersilie, Meer­­rettich, Pastinaken, Schwarz­wur­zeln und Mangold können (fast) den ganzen Win­ter über im Beet bleiben und nach Bedarf bei frostfreiem Wetter geerntet wer­den. Sellerie, Rote Bete, Möhren, Ret­tiche und Kohlrabi sowie alle Kopf­kohl­sorten können ohne Quali­täts­ver­lust mit ein wenig Auf­wand einge­la­gert werden. Für die­sen Zweck muss das Gemüse ge­sund, voll aus­ge­reift und unbe­schä­digt sein. Die Ern­te erfolgt am besten an einem son­nigen Herbst­abend, weil da Was­ser- und Ni­trat­gehalt am niedrigsten sind. Spät- und Lagersorten weisen ge­gen­über Frühsor­ten eine höhere La­ger­fä­higkeit auf und sollten daher be­vor­zugt gewählt wer­den. Vor dem Ein­la­gern lässt man das Gemüse ein paar Tage an einem küh­len Ort ab­trock­nen (nicht waschen!) und streift an­schließend die an­haftende Erde ab. Die Lage­rung er­folgt am besten bei Tempera­turen knapp über dem Gefrierpunkt und einer Luft­feuch­tig­keit von circa 80 Pro­zent. Daher bie­ten sich bei nicht all­zu star­kem Frost die Laube oder ein unbe­heiztes Ge­wächshaus zur Auf­be­­wahrung an. Wurzel- und Knol­lenge­mü­se lagert man in Kisten in feuch­tem Sand, Kohl schlägt man am besten in Packpapier ein. Fein heraus sind natür­lich die glücklichen Besit­zer einer Erd­miete oder einer im Boden ver­grabenen Waschmaschi­nen­­­trom­mel (Toplader). Dort kann man das Ge­müse in Schichten im feuch­ten Sand ein­lagern und legt oben zur besseren Isolation noch Stroh oder Laub drauf. Genauso kann ein alter Ein­koch­topf oder Dampfentsafter, in dessen Deckel man zur besseren Belüftung einige Löcher schlägt, ge­nutzt wer­den. Eine regel­mä­ßige Kontrolle des Ge­mü­sevorrats ver­hindert das Auf­tre­ten von Krank­­hei­ten.

Pflanzzeit für Obstbäume. Alle frostunempfindlichen Obst­bäu­me und Beeren­sträu­cher (au­ßer Brom­beeren) können bei of­fe­nem Boden jetzt ge­pflanzt wer­­den. Hier soll­te man, um sich spä­ter so­wohl un­nötige Mühe mit dem Pflan­­zen­­schutz als auch den Ärger über verschorfte oder ander­weit­ig beein­trächtigte Früchte zu spa­ren, schon bei der Aus­wahl auf re­sistente Sor­ten achten. Gerade hier in Dresden bie­ten sich da die Pillnitzer Züchtungen an: Bei Äp­feln be­sitzen die Re-Sor­ten, wie Rewe­na oder Re­si, Resi­sten­zen ge­gen die häu­figsten Apfel­krank­hei­ten, wäh­rend die nach Mi­­ne­ralien be­nann­ten Sau­er­­­­kirsch­sor­ten wie Jade, Sa­fir oder Achat neben sehr guten Ge­schmacks­ei­­genschaf­ten eine nur geringe An­fäl­­lig­keit ge­­genüber der Mo­nilia-Spitzendürre auf­wei­sen. Auch bei den Bir­nen gibt es mehrere schorf­­feste Züchtun­gen, die em­pfehlens­wer­te Sorte Uta ist zu­dem besonders wider­stands­fä­hig gegen­über Feuer­brand. Ein wei­teres wichti­ges Aus­wahl­­kri­terium sind Wuchs­form und spä­tere Größe des Baumes. Zu­sam­men mit dem Al­ter hängt die Größe in erster Linie von der ver­wen­deten Unterlage ab. Als Faust­regel gilt, dass das mög­liche er­reich­bare Alter mit der Größe des Baumes steigt, dafür aber der Ertrag we­sentlich später ein­setzt und auch unregel­mäßiger ist (Alter­nanz). Ein schwach­wüch­siger Baum trägt früher und in gleich­blei­ben­der Men­ge, braucht da­für aber le­benslang einen Pfahl und vergreist auch we­sent­­lich schnel­­ler, da das nur schwach ausgebildete Wurzelsystem den Baum nicht aus­reichend unter­stützen kann. Nach dem Kauf muss der neue Baum zu­nächst bis zu 24 Stunden gewässert werden, an­schlie­ßend werden be­schä­­digte Wurzeln leicht ange­schnit­ten. Die Pflanz­grube soll­te so groß­zügig be­messen sein, dass alle Wur­zeln ohne Knicken und Quet­schen un­ter­­ge­bracht werden kön­nen. Nach dem Pflan­­zen die Erde gut andrücken, Gieß­rand und Pfahl nicht vergessen; keinen Dünger oder fri­schen Kom­post in die Pflanzgrube ge­ben, das ver­brennt die empfind­li­chen Fein­wurzeln! Bei frischge­pflanz­ten Bäu­men ist es wichtig, die Baum­scheibe in den er­sten Jahren frei von Be­wuchs zu hal­ten, damit dem Baum nicht zu viele Nährstoffe wegge­nom­men wer­den und außerdem der Stamm  bei Nässe gut ab­trocknen kann.

Frostschutz bei Rosen. Um Ro­sen vor Frost zu schützen, soll­ten sie an­ge­häufelt werden, indem man Kom­post- oder Pflanz­erde et­wa 15 cm hoch locker um die Ba­sis schüt­tet. Die­­se Maßnahme schützt die Ro­se vor Kälte und Aus­trocknung und er­mög­­licht im schlimm­sten Fall den Wie­­­deraufbau der Rose aus den un­ter der Erde befindlichen Knos­­pen. Bei Neu­pflanzung wurzelnackter Rosen – auch dafür ist jetzt die richtige Zeit, zudem sind sie wesentlich günstiger als Containerpflanzen – sollte vorsorg­lich darauf geachtet wer­­­den, die Ver­edelungs­stel­le min­de­s­tens fünf Zen­­timeter tief unter die Er­de zu brin­gen. Als beson­ders frost­hart gelten ne­­ben Wildrosen und den aus ihnen ge­züchteten Hybri­den auch die ein­mal­blühenden histor­i­schen Sorten, also alle Rosen, die bereits vor 1867 (dem „Er­schei­nungsjahr“ der er­­sten mo­der­nen Tee­hybride) ge­züchtet wur­den.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.