Gartentipp für Januar 2023

Anlässlich der Neugestaltung des ver­einseigenen Teichbiotops in An­la­ge 2 beschäftigen wir uns in diesem und im nächsten Monatmit Tieren, die in und am Gartenteich leben. Ne­ben den offensichtlichen Kandi­da­ten – Fi­schen (nicht erwünscht wegen des ho­hen Nähr­­stoffeintrags) und Am­phi­bien – han­delt es sich zum al­ler­größ­ten Teil um In­sek­ten, die ent­we­­­der nur die Lar­­venzeit oder aber ihr ge­­samtes Le­ben im Wasser verbrin­gen. Zur er­s­ten Grup­pe gehören unter an­de­rem Li­bel­len und Stech­müc­ken, zur zwei­ten Was­­­­ser­wan­zen und Schwimm­­­kä­fer. Dann gibt es auch noch Schnecken und ver­schiedene Egel und schon hofft man, wirklich nie­mals in zu engen Kontakt mit dem Teich­was­ser zu ge­ra­ten.

Zu den kleinsten Bewohnern des Teiches zäh­­len die zu den Krebstieren gehö­ren­­den Was­ser­­flö­he. Sie ernäh­ren sich von Pflanzen, Algen und Pil­zen und wer­den selbst gerne von grö­ßeren Tie­ren ge­fressen, wie zum Bei­spiel dem Was­ser­skorpion, der aber nur so heißt und in Wirklichkeit eine Wan­ze ist. Wasserskorpione haben am Hin­ter­leib ein langes Atemrohr und ein zu Fangbeinen umgebildetes Vor­der­bein­­­paar – daher der Name. Sie le­ben in den flachen  und  gerne schlam­mi­­gen Uferzonen stehender Ge­wäs­ser und lauern dort auf ihre Beute, die neben den schon er­wähn­ten Was­ser­flöhen auch noch aus In­sek­­ten­larven und Kaul­quappen be­steht. Anders als seine nächste Verwandte, die Was­ser­­nadel (oder Stabwanze) kann der Was­serskorpion nur recht un­be­holfen schwimmen und läuft da­her eher über den flachen Ge­wäs­sergrund. Eben­falls zu den Wanzen gehört der sehr häu­fige Wasserläufer, der wegen ei­ner lufthaltigen Filz­schicht am Bauch nicht nass wird und dank der Ober­flä­chenspannung des Was­­sers beim drü­­­­berlaufen auch nicht untergeht. Die Paarung erfolgt ab dem Frühjahr, die Ei­er werden bis zum Frühsommer an oberflächennahen Pflan­zen abgelegt. Die erwachsenen Tiere überwintern an Land unter Rinde oder Steinen ver­steckt und kehren dann im Frühling ins Wasser zurück. Eine etwas unge­wöhn­­­liche Fortbewegungsweise hat der ebenfalls zu den Wasserwan­zen gehörende Rücken­schwim­mer, der, wie schon sein Name sagt, we­gen der am Bauch befindlichen Luft­speicher nur auf dem Rücken schwimmen kann, das aber sehr geschickt. Diese Tiere kön­nen auch gut und weit flie­gen, müs­sen dafür aber zuerst an Land gehen und warten, bis ihre Flü-gel ge­trocknet sind. Im Gegensatz zu den sehr va­ri­an­ten­­reich gestalte­ten Wanzen se­hen Schwimm­kä­fer alle gleich oval aus und un­ter­scheiden sich bis auf kleinere Merkmale nur in der Größe. Sowohl die Käfer als auch ihre Larven le­­­­ben räube­risch, wo­bei der bis zu 35 mm gro­ße Gelb­­randkäfer so­­gar klei­ne Fi­­sche erbeuten kann. Die im Was­ser leben­den Schnecken ge­hö­ren zur Ordnung der Was­ser­lun­­gen­­schnec­ken, die in un­ter­schied­li­chem Maße auf die Auf­nah­me von Sau­er­­stoff aus der Luft an­ge­­wie­sen sind. Wäh­­rend die Post­­horn­schne­cke den not­­wendigen Luf­taus­tausch fast aus­schließ­­lich mittels Haut­at­mung durch­führt, muss die Spitz­horn­schnecke zum Atmen an die Was­ser­oberfläche kom­men. Wasser­schne­cken ernähren sich zwar hauptsächlich pflanzlich, ver­­­­schmäh­en aber auch Aas und Laich nicht. Sowohl Stechmücken als auch Eintagsfliegen leben nur als Lar­ven im Wasser, dies aber unter­schied­lich lange. Während Stech­müc­ken für die Entwicklung zum fer­tigen Insekt (Imago) nur zwan­zig Tage be­nö­­tigen, dauert die Larvenzeit bei Ein­tags­­fliegen bis zu zwei Jahre und 20 Häutungen. Die Larven leben am Ge­wässergrund, steigen am Ende ihrer Entwicklungszeit zur Wasser­ober­flä­che auf, häu­ten sich dort und flie­gen auf. Dann häuten sie sich noch einmal, paaren sich, legen Eier ab und ster­ben.

Der Winter ist die ideale Zeit zur An­lage eines Hü­gelbeets: Zum ei­nen liefert der Garten jetzt alle be­nö­tigten Materialien, zum anderen hat das Beet so bis zum Frühling noch ge­nügend Zeit, sich zu setzen. Der Platzbedarf be­trägt etwa zwei Meter mal vier Me­ter. Zur optimalen Be­son­nung soll­te das Beet in Nord-Süd-Rich­tung ver­laufen. Als „Funda­ment“ dient eine spa­tentiefe Mulde, in der als unter­ste etwa fünfzig Zen­ti­meter dicke Schicht  der gut zerkle­i­nerte winter­li­che Baum­schnitt dicht auf­geschichtet wird. Da­rauf folgt eine Ab­deckung aus Stau­den­re­sten, Gras­­schnitt, Laub, Ra­­sen­soden oder Stroh. Die nächste Schicht besteht aus halb­verrottetem Roh­­kom­post, gefolgt von einer Deck­schicht aus reifem Kom­post und Gar­tenerde. Die endgültige Höhe be­trägt circa einen Meter. Auf dem Schei­tel sollte der leichteren Be­wäs­serung we­gen eine Rinne geformt werden. Der Vor­teil eines Hü­gelbeets be­steht in der schnelleren Er­wär­mung im Frühjahr und der größeren Menge an Nähr­stof­fen, die den Pflanzen zur Ver­fü­gung steht. Im Prinzip handelt es sich um einen be­pflanzten Kom­post­hau­­fen, der sich im Laufe der Zeit von selbst auf­löst. Pflan­zen mit hohem Nährstoff- und Wär­me­bedarf wie Gur­ken, Pap­ri­ka oder Melonen können von einer sol­chen Anlage pro­fitieren.


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