Gartentipp für März 2023

Beetvorbereitung im Frühjahr: So­lange es noch kalt ist, sollte die vom Herbst verbliebene Grün­dün­gung ab­ge­­recht, beziehungsweise oberfläch­lich eingearbeitet wer­den. So kann sich die Grünmasse bei steigenden Tem­peraturen rechtzeitig vor Aus­saat­be­ginn zersetzen und eine aus­rei­chen­de Ver­sor­gung für alle Schwach- und Mittel­zeh­rer bieten. Eine Zusatz­düngung be­nö­ti­gen ledig­lich noch die Stark­zehrer, also Toma­ten, Kohl, Gur­ken oder auch Kürbisse. Für eine er­folg­rei­che Aus­saat muss der Bo­den gut ab­gesetzt sein. Denn nur dann ha­ben sich Ka­­pil­lar­röhrchen gebil­det, die Samen und Keim­lin­ge aus tie­feren Bo­den­schichten her­aus mit Feuch­tigkeit ver­sor­gen. Daher sollte der Boden im Früh­­ling nur ganz oberflächlich, cir­ca 3–5 cm tief, ge­lockert wer­den. Jede tiefere Bo­den­be­ar­bei­tung führt zu ei­ner Unter­bre­chung dieses Wasser­zu­flusses von un­­ten, der durch Gie­ßen von oben nicht ersetzt werden kann: Ein Ver­trock­nen der emp­find­lichen Keimlinge wäre die Fol­ge. An­schlie­ßend muss dann noch ein bis zwei Wo­chen ge­wartet wer­den, da­mit sich der Boden wieder setzen kann, so dass keine Hohl­räu­me zu­rück­blei­ben, die das Pflanzen­wachs­tum be­hin­dern könn­ten. Wenn sich der Bo­den dann end­lich aus­reichend er­wärmt hat, wird in flache Rillen gesät, mit lockerer Erde ab­gedeckt und an­schließend für einen besseren Bo­­den­­schluss der Samen mit dem Re­chen gut angedrückt. Spi­nat, Ret­tich und Dicke Bohnen können als erste ge­sät werden, gefolgt von Salat, Möh­ren und Zwiebeln am En­de des Mo­nats.

Düngen im Kleingarten Da wir im Klein­garten in erster Li­nie für den Ei­gen­­­bedarf produ­zieren, ist es nicht nö­tig, zur Ertragsmaximierung im Früh­ling großzügig Blau­korn oder an­de­ren Kunstdünger auf die Beete zu werfen. Als orga­ni­sche Al­ternativen bie­ten sich Rinder- oder Pfer­dedung so­wie Schaf­wolle an (alle drei sind in Pel­letform erhältlich), die zudem den Vorteil ha­­ben, sich im Boden langsam zu zer­set­zen, so dass ihre Nährstoffe über einen längeren Zeitraum hin­weg zur Verfügung ste­hen. Für Veganer gibt es aus Klee her­gestellten Dünger (Kleepura), der wirk­­lich gut riecht, näm­lich nach Heu, aber zu teu­er ist, um ihn auf al­len Flächen an­zuwenden. Ebenfalls nicht vom Tier sind auf der Basis von Me­lasse her­gestellte Flüssigdünger, die ebenfalls gut rie­chen, aber etwas kleb­rig sind. Kom­post und Jauchen ent­stehen aus Roh­stoffen, die uns der Garten selbst zur Verfügung stellt, kosten also nichts und sorgen zudem dafür, dass der Gar­­ten nicht mit prall ge­füllten Müll­säcken verlassen wer­den muss. Oh­ne­­hin  produziert ein Gar­ten  keinen zu ent­sorgenden Ab­­fall, son­dern ernährt sich in einem Kreislauf von Wachstum und Zerset­zung selbst. Bis auf sehr we­nige Aus­nahmen lassen sich die im Gar­ten an­fallenden „Reste“ kompos­tie­ren oder weiternutzen. Aus­gezupf­tes Un­kraut, Gras­schnitt oder die äu­ße­ren unan­sehnlichen Blät­ter von Kohl oder Salat können dünn aus­ge­bracht als Mulch zwischen den Ge­müse­reihen verwen­det wer­den und schützen so den Boden. Jauche aus Brennnesseln stinkt zwar entsetzlich, ver­treibt aber Blatt­läuse und ist zudem durch ihren hohen Stickstoffanteil ein guter Dünger. Beinwell und Schach­tel­halm enthalten viel Kie­sel­säu­re, die die pflanzlichen Zellwände stärkt und so die Widerstands­fähig­keit ge­­gen Pilz­er­kran­kungen erhöht. Bein­­­­well eig­­net sich wegen seines ho­hen Ka­l­i­um­ge­halts zudem beson­ders gut zur Dün­gung kaliumbe­dürf­tiger Pflan­zen wie Kartof­feln, Toma­ten oder Sel­le­rie. Ka­mil­lenjauche hilft gegen wur­zel­bür­tige Krankheiten.  Regel­mä­ßige Kom­­post­­ga­ben tragen zum Auf­bau der Hu­mus­­schicht bei und ver­bes­sern so nach­hal­tig die Boden­struk­tur und die Was­­ser­hal­te­fä­hig­keit.

Vorgekeimte Frühkartoffeln brin­­­gen einen höheren Ertrag, zu­dem verfrüht sich der Ernte­be­ginn um etwa zehn Tage. Zum Vor­kei­men legt man die Kar­toffeln An­fang März in Saatschalen oder Eierkartons und stellt sie in einen hellen unge­heiz­ten Raum. Die opti­ma­le Tempe­ra­tur liegt bei 10 bis 15 °C. Es bilden sich bald Triebe, die nach dem Aus­pflan­zen bei einer Boden­temperatur von etwa zehn Grad sofort weiterwachsen. Eine Ab­deckung mit Vlies oder Lochfolie bietet günstige Bedingungen, so dass be­reits Anfang Juni geerntet werden kann.

Zur Teichfauna gehören auch Libel­len, daher folgt in diesem Monat noch ein Nachtrag. Eine erstaunliche An­zahl die­ser auffälligen (und großen) In­sek­ten gibt sich zur Eiab­la­ge mit der ver­­gleichs­weise winzigen Was­­­­­­ser­flä­che eines Gartenteichs zu­frieden. Dort verbringen die Larven im Durchschnitt ein bis zwei Jahre, in de­nen sie sich als Räuber von Mücken­larven, Bach­flohkrebsen oder auch Kaul­quap­pen ernähren und ungefähr zehn­mal häu­ten. Nach Ablauf dieser Zeit kom­­men sie aus dem Wasser, hef­­ten sich zum Beispiel an einen Pflan­zen­sten­gel, um dann nach einer letzten Häutung als fertiges In­sekt aus ihrer Larvenhaut zu schlüpfen. Als Ima­go haben sie an­schließend sechs bis acht Wo­chen Zeit, um sich fort­zu­pflan­zen. Libellen kön­­nen ihre bei­­den Flügelpaare un­ab­­hängig von­ ­ein­­­an­der bewegen, was sie da­zu be­fähigt, in der Luft ste­hen­zu­blei­ben so­wie sehr schnell ihre Flug­rich­tung zu wech­seln und das bei Höchst­ge­schwin­digkeiten von bis zu fünfzig Stun­­denkilometern. Sie ernäh­ren sich von anderen In­sek­ten, die sie im Flug mit ihren zu einem Fang­ap­pa­rat umgebildeten Beinen er­grei­fen, und werden ihrer­seits vor al­lem von Fröschen, Fle­dermäusen und Vögeln gerne ver­zehrt.


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