In diesem Monat geht es um die verschiedenen Arten der Tagetes, die umgangssprachlich meist als Studentenblumen bezeichnet werden – warum auch immer. Sie sind nicht nur sehr pflegeleicht, sondern außerdem auch extrem nützlich und vielseitig. Die zur Familie der Korbblütler gehörende Gattung Tagetes umfasst etwa fünfzig aus Mittel- und Südamerika stammende Arten. Als Zierpflanzen werden hauptsächlich Sorten von Tagetes erecta, T. patula sowie T. tenuifolia verwendet. Sie haben bei einer Höhe von 20 bis circa 70 Zentimetern einfache oder gefüllte Blüten in einem Farbspektrum von Gelb über Orange bis zu Rot(-braun). Ihr Laub ist dunkelgrün und mehr oder weniger gefiedert, bei Berührung riechen die Pflanzen stark aromatisch, der Geruch wird je nach persönlicher Vorliebe als mehr oder weniger angenehm empfunden. Allerdings gibt es Sorten von T. tenuifolia, die nach Zitrone oder Orange duften und deren Blätter und Blüten als Gewürz, Salatbeigabe und Teekraut genutzt werden können. Tagetes erfüllen verschiedene wichtige Funktionen im Gemüsebeet: Ihr Geruch hält die Weiße Fliege und Ameisen fern und ihre Wurzeln scheiden Stoffe aus, die auf Nematoden tödlich wirken. Man sollte daher im Gemüsebeet und im Gewächshaus auch immer eine Reihe Tagetes mit einplanen, beziehungsweise sie als Unterpflanzung bei höherem Gemüse wie Kohl oder Tomaten verwenden. Eher einen kulinarischen Mehrwert liefern T. filifolia, T. lucida und T. minuta. T. filifolia heißt auf Deutsch Lakritztagetes und riecht und schmeckt nicht nur sehr intensiv nach Lakritze, sondern bietet neben einem attraktiven halbkugelförmigen Wuchs auch noch dillartig feines Laub. Eine Ausnahme unter den Tagetes ist T. lucida, insofern ihre Blätter eine elliptische Form mit glattem Rand aufwiesen. Sie schmecken nach einer Mischung aus Anis und Waldmeister und können frisch (auch für Bowle) und getrocknet verwendet werden. Die Azteken aromatisierten damit ihre Trinkschokolade. T.minuta wird trotz ihres wissenschaftlichen Namens (minuta = klein, aber das Adjektiv bezieht sich wohl auf die Blüten) über zwei Meter hoch, kann aber durch regelmäßigen Schnitt auch niedriger gehalten werden. Sie wird in ihrer südamerikanischen Heimat als Universalkraut für Suppen, Soßen, Gemüse- und Fleischgerichte genutzt – so wie bei uns Petersilie. Der Geschmack ist sehr intensiv, leicht zitronig und etwas harzig.
Der April ist der Hauptmonat für die Aussaat. Für fast alle Gemüse, außer den kälteempfindlichen „Amerikanern“ wie Tomaten, Bohnen und Kürbisgewächse, ist nun der richtige Zeitpunkt, um Bekanntschaft mit dem Boden zu schließen und (hoffentlich) mit dem Wachstum zu beginnen. Gesät werden jetzt Spinat, Karotten, Schnitt- und Pflücksalat (später im Monat auch Romana-, Kopf- und Eissalat), Erbsen, Radieschen, Rettiche, Mangold, Rote Bete, Mairübchen, Lauch, Zwiebeln und späte Kohlsorten. Auspflanzen kann man vorgezogenen Kohl für die frühere Ernte, Steckzwiebeln, Knoblauch, Salat, verschiedene Küchenkräuter und Kohlrabi. Sehr empfehlenswert und pflegeleicht sind die zahlreichen asiatischen Kohlvarianten, die unter dem Oberbegriff „Asiasalate“ angeboten werden. Sie sind allesamt kälteunempfindlich und schnellwachsend und eignen sich daher besonders für die Frühjahrs- und Herbstaussaat. Es gibt sowohl kopfbildende (Chinakohl, Pak Choi, Tatsoi) als auch eher loseblättrige Sorten (Mizuna, Red Giant, Purple Frills), wobei diese eine sehr große Vielfalt an Farben, Texturen und Formen aufweisen – von hellgrün bis dunkelrot, glatt oder gewellt, schmal und gezackt oder groß mit glattem Rand. Der Geschmack reicht von mild kohlig bis pikant senfartig. Eine große Auswahl vorgezogener Pflanzen findet man auch auf dem Markt oder in Gärtnereien. Gerade wenn nur wenige Pflanzen benötigt werden, lohnt sich ein eigenes Vorziehen oft nicht – die drei Kohlpflanzen, die man auf dem Markt kauft, kosten oft weniger als ein Samenpäckchen und die zusätzliche Arbeit spart man sich auch.
Gurken können ebenso wie Melonen oder Zucchini von Mitte April bis Anfang Mai auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen werden. Gurkengewächse haben flache Wurzeln, die auf Verletzungen sehr empfindlich reagieren. Deshalb sollte aufs Pikieren verzichtet werden. Man sät zwei bis drei Samen direkt in einen nicht zu kleinen Topf und entscheidet sich nach dem Aufgehen für die kräftigste Pflanze. Mitte Mai kann dann ins Freiland ausgepflanzt werden. Eine Startdüngung mit gering dosiertem Flüssigdünger hilft beim Anwachsen. Gerade bei Gurken und Zucchini kann aber aufs Vorziehen auch gut verzichtet werden, eine Direktssat bei ausreichend erwärmten Boden ist einfacher und führt allenfalls zu einer leichten Verzögerung des Erntebeginns.