Gartentipp für September 2023

Im September kann noch eine ganze Menge gesät oder gepflanzt werden. Die Klassiker sind Spinat und Feld­salat, aber auch andere Kulturen sind durchaus noch lohnenswert. Wird jetzt Mangold ausgesät (wegen der größe­ren Frosthärte weiß­stie­lige Sorten wäh­len) kann noch im  späten Herbst ge­erntet werden. So­wohl Pflück- als auch Kopfsalat kön­nen ebenso wie En­di­vi­en jetzt noch gepflanzt werden. Für die Überwin­te­rung geeig­ne­te Sa­lat­­sor­ten („Winter­ma­­rie“ oder „Nan­sens Nord­pol“) wer­den Anfang Sep­tember ausgesät und bei Kahlfrost mit einer Ab­deckung aus Reisig ge­schützt. Asiasalate oder Stiel­mus kön­nen sogar noch bis Ende des Mo­nats gesät werden. Bei Boden­tem­pe­ra­tu­ren von unter 10 °C  lohnt sich die Aus­saat von Winterpor­tul­ak, den man gut im Salat oder als Smoo­thie ge­nie­ßen kann und der außerdem sehr gut den Boden bedeckt.

Pflaumen werden schon sehr lange kultiviert und waren bereits in der Antike wohl­bekannt. Die Pflau­me ge­hört auch zu den in der Landgüterver­ord­nung Karls des Gro­ßen aufge­führ­ten Obstsorten und wird hier­zulande demnach min­de­stens seit dem frü­hen Mittelalter an­ge­baut. Die echte Pflau­me oder Edel­pflaume hat ku­gelige Früchte mit einer deut­li­chen Bauch­naht, ihr Frucht­fleisch ist sehr saf­tig und löst sich nur schwer vom Stein. Unterschieden wer­den die dun­kel gefärbten echten Edel­pflau­men und die hell grünlichen Re­ne­clauden. Beide eignen sich we­­gen ihres hohen Wassergehalts vor allem zum Roh­­verzehr. We­sentlich viel­sei­tiger ver­­wendbar sind Zwetsch­gen, die sich durch ihre längliche und zu den Enden spitz zu­lau­fende Form und die stark be­reifte Haut deutlich von den runden und glänzenden Pflau­men un­ter­scheiden. Zwetschgen haben ein fes­te­res Frucht­fleisch, das sich sehr gut vom Stein löst und auch beim Backen die Form behält. Pflau­men­­­kuchen und Pflaumen­mus wer­­den also besser aus Zwetsch­gen ge­macht, da von Pflau­men beim Kochen fast nur Wasser übrigbleibt. Ein Mit­tel­ding zwi­schen Pflaume und Zwetsch­ge sind die Halbzwetschgen (Prunus domes­tica subsp. intermedia), die nicht ohne Grund auch als Eier­pflau­men bezeich­net werden. Ihre großen Früch­te sind violett, blau, gelb oder rot gefärbt, das Fruchtfleisch weich und saftig und weniger gut stein­lö­send als bei den echten Zwetschgen, aber immer noch sehr schmack­haft. Klein, rund, gelb und sehr süß sind die Mirabellen (Prunus domestica subsp. syriaca), aus de­nen sich sehr leckere Marme­lade be­rei­ten lässt.

Viele Beete sind jetzt schon abge­erntet, so dass der Boden, wenn man nicht für Abhilfe sorgt, den ganzen Win­ter über nackt und ungeschützt daliegt. Die winter­lichen Nieder­schlä­ge führen so­wohl zu einer Verkrustung des Bodens als auch zur Aus­wasch­ung von Nähr­stof­fen. Eine wesentlich bes­sere Me­tho­de, den Garten gut über den Win­ter zu bringen, ist die Aussaat von Gründüngung, die eine ganze Reihe von Vorteilen bietet. Sie ver­hindert das Aufkommen von Un­kraut und lockert mit ihren Wurzeln die Erde. Gleichzeitig be­schat­tet sie den Boden und schützt ihn damit vor Witterungs­ein­flüssen. Die ins Beet ein­gearbeiteten Pflanzen­reste werden von Regen­wür­mern und anderen Bo­denlebe­wesen zu Humus verarbei­tet, so dass der Boden mehr Nährstoffe enthält und eine verbes­serte Struktur auf­weist. Für die Gründüngung kön­nen – je nach Zweck und Boden – ver­schie­­de­­­ne Pflan­zen eingesetzt wer­den, im Han­del sind auch fertig zu­sam­men­gestellte Mischungen, wie zum Beispiel das Landsberger Ge­menge aus Weidelgras, Inkar­nat­­klee und Win­terwicken erhält­lich. Legu­mino­sen wie Lupinen, Wicken und Klee loc­kern den Boden nicht nur auf, son­dern reichern ihn zu­sätzlich mit Stickstoff an. Wich­tig ist auch hier die Be­ach­tung der Frucht­folge, weswe­gen man im Ge­mü­se­garten auf Kreuz­blütler wie Senf, Ölrettich oder Raps zur Grün­dün­gung verzichten soll­te. Durch ihre enge Verwandschaft mit den Kohl­ge­wäch­sen fördern sie die Ver­breitung der sel­ben Krank­heiten. Wenn man lieber auf Num­mer Sicher gehen will, bieten sich daher frucht­folge­neu­trale Aus­saaten wie Pha­celia (ein Wasser­blatt­gewächs) oder auch Buch­­­wei­zen (ein Knöterich­ge­wächs) an. Gün­stig ist auch Feld­sa­lat als einziges Bal­drian­ge­wächs unter den Gemü­sen, den man au­ßer­dem auch noch es­sen kann. Eben­falls emp­feh­lenswert sind Chia und Lein, die zum einen garan­tiert abfrieren und zum anderen sehr günstig in der Halb­pfund­packung im Lebens­mittel­han­del zu erwerben sind. Wich­tig ist es, die Gründüngung bis zum Frühjahr auf dem Beet zu be­lassen, damit die ab­ge­frorenen Reste dann einge­ar­bei­tet werden können.


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