Im September kann noch eine ganze Menge gesät oder gepflanzt werden. Die Klassiker sind Spinat und Feldsalat, aber auch andere Kulturen sind durchaus noch lohnenswert. Wird jetzt Mangold ausgesät (wegen der größeren Frosthärte weißstielige Sorten wählen) kann noch im späten Herbst geerntet werden. Sowohl Pflück- als auch Kopfsalat können ebenso wie Endivien jetzt noch gepflanzt werden. Für die Überwinterung geeignete Salatsorten („Wintermarie“ oder „Nansens Nordpol“) werden Anfang September ausgesät und bei Kahlfrost mit einer Abdeckung aus Reisig geschützt. Asiasalate oder Stielmus können sogar noch bis Ende des Monats gesät werden. Bei Bodentemperaturen von unter 10 °C lohnt sich die Aussaat von Winterportulak, den man gut im Salat oder als Smoothie genießen kann und der außerdem sehr gut den Boden bedeckt.
Pflaumen werden schon sehr lange kultiviert und waren bereits in der Antike wohlbekannt. Die Pflaume gehört auch zu den in der Landgüterverordnung Karls des Großen aufgeführten Obstsorten und wird hierzulande demnach mindestens seit dem frühen Mittelalter angebaut. Die echte Pflaume oder Edelpflaume hat kugelige Früchte mit einer deutlichen Bauchnaht, ihr Fruchtfleisch ist sehr saftig und löst sich nur schwer vom Stein. Unterschieden werden die dunkel gefärbten echten Edelpflaumen und die hell grünlichen Reneclauden. Beide eignen sich wegen ihres hohen Wassergehalts vor allem zum Rohverzehr. Wesentlich vielseitiger verwendbar sind Zwetschgen, die sich durch ihre längliche und zu den Enden spitz zulaufende Form und die stark bereifte Haut deutlich von den runden und glänzenden Pflaumen unterscheiden. Zwetschgen haben ein festeres Fruchtfleisch, das sich sehr gut vom Stein löst und auch beim Backen die Form behält. Pflaumenkuchen und Pflaumenmus werden also besser aus Zwetschgen gemacht, da von Pflaumen beim Kochen fast nur Wasser übrigbleibt. Ein Mittelding zwischen Pflaume und Zwetschge sind die Halbzwetschgen (Prunus domestica subsp. intermedia), die nicht ohne Grund auch als Eierpflaumen bezeichnet werden. Ihre großen Früchte sind violett, blau, gelb oder rot gefärbt, das Fruchtfleisch weich und saftig und weniger gut steinlösend als bei den echten Zwetschgen, aber immer noch sehr schmackhaft. Klein, rund, gelb und sehr süß sind die Mirabellen (Prunus domestica subsp. syriaca), aus denen sich sehr leckere Marmelade bereiten lässt.
Viele Beete sind jetzt schon abgeerntet, so dass der Boden, wenn man nicht für Abhilfe sorgt, den ganzen Winter über nackt und ungeschützt daliegt. Die winterlichen Niederschläge führen sowohl zu einer Verkrustung des Bodens als auch zur Auswaschung von Nährstoffen. Eine wesentlich bessere Methode, den Garten gut über den Winter zu bringen, ist die Aussaat von Gründüngung, die eine ganze Reihe von Vorteilen bietet. Sie verhindert das Aufkommen von Unkraut und lockert mit ihren Wurzeln die Erde. Gleichzeitig beschattet sie den Boden und schützt ihn damit vor Witterungseinflüssen. Die ins Beet eingearbeiteten Pflanzenreste werden von Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen zu Humus verarbeitet, so dass der Boden mehr Nährstoffe enthält und eine verbesserte Struktur aufweist. Für die Gründüngung können – je nach Zweck und Boden – verschiedene Pflanzen eingesetzt werden, im Handel sind auch fertig zusammengestellte Mischungen, wie zum Beispiel das Landsberger Gemenge aus Weidelgras, Inkarnatklee und Winterwicken erhältlich. Leguminosen wie Lupinen, Wicken und Klee lockern den Boden nicht nur auf, sondern reichern ihn zusätzlich mit Stickstoff an. Wichtig ist auch hier die Beachtung der Fruchtfolge, weswegen man im Gemüsegarten auf Kreuzblütler wie Senf, Ölrettich oder Raps zur Gründüngung verzichten sollte. Durch ihre enge Verwandschaft mit den Kohlgewächsen fördern sie die Verbreitung der selben Krankheiten. Wenn man lieber auf Nummer Sicher gehen will, bieten sich daher fruchtfolgeneutrale Aussaaten wie Phacelia (ein Wasserblattgewächs) oder auch Buchweizen (ein Knöterichgewächs) an. Günstig ist auch Feldsalat als einziges Baldriangewächs unter den Gemüsen, den man außerdem auch noch essen kann. Ebenfalls empfehlenswert sind Chia und Lein, die zum einen garantiert abfrieren und zum anderen sehr günstig in der Halbpfundpackung im Lebensmittelhandel zu erwerben sind. Wichtig ist es, die Gründüngung bis zum Frühjahr auf dem Beet zu belassen, damit die abgefrorenen Reste dann eingearbeitet werden können.