Pflanze des Monats ist diesmal die Quitte, Cydonia oblonga. Wie der Apfel und die Birne gehört sie zu den Rosengewächsen. Die Wildform der Quitte stammt aus dem Kaukasusgebiet, sie war aber schon sehr früh im Mittleren und Nahen Osten sowie rund ums Mittelmeer verbreitet. Im antiken Griechenland spielte sie kulinarisch sowie mythologisch als der Aphrodite geweihte Frucht eine wichtige Rolle. Im römischen Kochbuch des Apicius finden sich sowohl süße als auch pikante Quittenrezepte. Mit den Römern kam die Quitte dann auch nach Germanien, wo sie hauptsächlich in Weinanbaugebieten kultiviert wurde. Wegen ihres harten Fruchtfleischs ist sie für den Frischgenuss weniger geeignet, kann aber – nachdem der auf den Früchten haftende Flaum entfernt wurde – auf vielfältige Art verarbeitet werden. Übrigens leitet sich der Begriff Marmelade vom portugiesischen Wort für Quitte, marmelo, her. Die Kerne werden wegen des in ihnen enthaltenen Öls auch für kosmetische Zwecke genutzt. Im Garten verlangt die Quitte einen sonnigen und warmen Standort sowie einen tiefgründigen Boden ohne Staunässe. Auf schweren und kalkreichen Böden neigt sie zur Chlorose. Durch die späte Blüte ist sie kaum spätfrostgefährdet, allerdings ist bei manchen Sorten wegen der langen Wachstumsperiode das Holz etwas frostempfindlich. Aus diesem Grund pflanzt man die Quitte besser erst im Frühjahr. Sie wurzelt recht flach, weswegen die Baumscheibe im Winter gemulcht werden sollte. Zudem sollte rund um den Baum nicht allzu tief gehackt werden, damit die Wurzeln nicht verletzt werden. Auch ohne jährliche Schnittmaßnahmen wächst die Quitte locker und strauchartig und bringt regelmäßige Erträge. Lediglich das Kroneninnere sollte regelmäßig ausgelichtet werden, um auch dort eine gute Belichtung sicherzustellen.
Auch im Oktober ist es noch nicht zu spät für eine Gründüngung. So vermeidet man nackte Beete im Winter und schützt den Boden vor Auswaschung. Am Monatsanfang kann noch Phacelia oder Feldsalat gesät werden, später ist Winterroggen möglich. Fürs Umgraben – auf unseren oft sandigen Böden ohnehin komplett unnötig – ist es jetzt noch viel zu warm und der Boden würde sehr viel Stickstoff und damit Fruchtbarkeit verlieren.
Durch ihre späte Blütezeit sind Astern mit ihrem reichen Nektar- und Pollenangebot eine wertvolle Bienenweide. Es gibt sie in allen Größen, so dass sie in praktisch jeder Beetsituation eingesetzt werden können. Die beiden wichtigsten Gruppen der hohen Astern sind Glattblatt- und Raublattastern. Als Partner bieten sich Gräser sowie andere herbstblühende Stauden wie Rudbeckien und Sonnenblumen an, deren leuchtendes Gelb gut mit den gedämpften Tönen der Astern harmoniert. Die niedrigen Kissenastern sind ideale Pflanzen für den vorderen Bereich der Rabatte. Sie werden normalerweise 30 bis 40 Zentimeter hoch und bilden flächig gepflanzt einen sehr schönen Beetabschluss. Besonders spät blühen die verschiedenen Sorten der Myrtenaster, die mit ihren kleinen, dafür aber zahlreichen Blüten recht filigran wirken. Sie sind sehr gesund und standfest und werden anders als zum Beispiel Glattblattastern kaum von Mehltau befallen.
Rhabarber kann zwar bis zu zehn Jahre an der selben Stelle bleiben, bildet aber im Laufe der Zeit immer dünnere Stiele aus. Wenn die Blätter gelb werden und einziehen, kann die Wurzel mit viel Kraft und einem scharfen Spaten geteilt werden. Dabei sollte jedes Teilstück ein bis zwei Knospen aufweisen. Auch für Neupflanzungen ist jetzt eine gute Zeit. Rhabarber wächst am besten auf humosem und nährstoffreichem Boden in der vollen Sonne, aber auch leichter Schatten wird toleriert. Wegen seiner großen Blätter hat er einen hohen Wasserbedarf, verträgt allerdings keine Staunässe oder verdichteten Boden. Eine Pflanze benötigt etwa einen Quadratmeter Fläche, wobei zwei Pflanzen den Bedarf eines Haushalts decken. Vor der Pflanzung sollte der Boden tiefgründig gelockert werden. Als Starkzehrer benötigt der Rhabarber eine jährliche Kompostgabe zur Deckung des Phosphor- und Kalibedarfs. Stickstoff wird am besten in organischer Form zugeführt.
Knoblauch und Steckzwiebeln insbesondere winterharter Sorten wie ‚Senshyu Yellow‘ oder ‚Snowball‘ können jetzt gepflanzt werden. Knoblauch hilft gegen Pilzerkrankungen, daher bietet sich eine Mischkultur mit Erdbeeren an.
Möhren, Rote Bete, Rettiche, Sellerie, Wurzelpetersilie und Pastinaken sollten nicht zu früh geerntet werden. Solange das Laub noch grün und lebendig ist, nehmen auch die Wurzeln noch an Größe zu. Ist Frost angekündigt, kann mit einem Vlies abgedeckt werden, das man bei steigenden Temperaturen wieder entfernt. Komplett frosthart sind Pastinaken, die daher (sehr praktisch) auch den ganzen Winter im Beet verbleiben können. Pastinakensamen verlieren sehr schnell an Keimfähigkeit und säen sich am besten selbst aus. Man lässt also einfach ein bis zwei Pflanzen über Winter stehen und zur Samenreife kommen. So hat man immer genügend Nachkommen, allerdings dann nicht mehr in einer geraden Reihe sondern etwas unordentlich im Beet verteilt.