Gartentipp für Oktober 2023

Pflanze des Monats ist diesmal die Quitte, Cydonia oblonga. Wie der Ap­fel und die Birne gehört sie zu den Ro­­sengewächsen. Die Wildform der Quit­te stammt aus dem Kaukasus­ge­biet, sie war aber schon sehr früh im Mitt­leren und Nahen Osten sowie rund ums Mittelmeer verbreitet. Im antiken Griechen­land spielte sie kuli­na­risch sowie mytho­logisch als der Aphro­dite geweihte Frucht eine wichti­ge Rolle. Im römischen Kochbuch des Api­ci­us finden sich sowohl süße als auch pi­kante Quittenrezepte. Mit den Römern kam die Quitte dann auch nach Germanien, wo sie haupt­sächlich in Weinanbau­ge­bie­ten kul­tiviert wurde. Wegen ihres har­ten Fruchtfleischs ist sie für den Frischgenuss weniger ge­eignet, kann aber – nachdem der auf den Früchten haftende Flaum ent­fernt wurde – auf vielfältige Art verar­beitet werden. Übrigens leitet sich der Begriff Marmelade vom por­tu­gie­sischen Wort für Quitte, mar­me­lo, her. Die Kerne werden we­gen des in ih­nen enthaltenen Öls auch für kos­metische Zwecke ge­nutzt. Im Garten verlangt die Quit­te einen sonnigen und warmen Standort so­wie einen tief­gründi­gen Boden ohne Staunäs­se. Auf schweren und kalkreichen Böden neigt sie zur Chlo­rose. Durch die späte Blüte ist sie kaum spät­frostgefährdet, aller­dings ist bei man­chen Sorten we­gen der langen Wachs­tums­pe­ri­ode das Holz etwas frostem­pfind­lich. Aus diesem Grund pflanzt man die Quitte besser erst im Früh­jahr. Sie wurzelt recht flach, wes­­wegen die Baum­scheibe im Winter gemulcht werden sollte. Zudem sollte rund um den Baum nicht allzu tief gehackt werden, damit die Wur­zeln nicht ver­letzt werden. Auch ohne jährliche Schnitt­maß­­nah­men wächst die Quitte locker und strauch­­artig und bringt re­gel­mäßige Erträge. Lediglich das Kro­neninnere sollte regelmäßig ausge­lichtet wer­den, um auch dort eine gute Belich­tung sicherzustellen.

Auch im Oktober ist es noch nicht zu spät für eine Gründüngung. So ver­meidet man nackte Beete im Winter und schützt den Boden vor Aus­wa­schung. Am Monatsanfang kann noch Phacelia oder Feldsalat gesät werden, spä­­ter ist Win­terroggen möglich. Fürs Umgraben – auf unseren oft sandigen Böden ohne­hin kom­plett unnötig – ist es jetzt noch viel zu warm und der Boden würde sehr viel Stickstoff und damit Frucht­barkeit verlieren.

Durch ihre späte Blütezeit sind Astern mit ihrem reichen Nektar- und Pollenangebot eine wertvolle Bie­nen­weide. Es gibt sie in allen Größen, so dass sie in praktisch je­der Beetsi­tu­ation ein­gesetzt wer­den kön­nen. Die bei­­den wichtigsten Grup­­­­pen der ho­hen Astern sind Glattblatt- und Rau­blatt­astern. Als Part­ner bieten sich Gräser so­wie an­­dere herbst­blü­hen­de Stau­­den wie Rud­beckien und Son­nen­­blu­men an, de­ren leuch­ten­des Gelb gut mit den gedämpf­ten Tö­nen der Astern har­moniert. Die nie­dri­gen Kis­sen­astern sind ide­­ale Pflan­zen für den vorderen Bereich der Rabatte. Sie werden nor­ma­ler­weise 30 bis 40 Zenti­meter hoch und bilden flächig ge­pflanzt ei­nen sehr schönen Beet­abschluss. Besonders spät blühen die verschiedenen Sorten der Myrten­aster, die mit ihren klei­nen, dafür aber zahl­rei­chen Blüten recht filigran wir­ken. Sie sind sehr ge­sund und stand­fest und werden an­ders als zum Bei­spiel Glattblatt­astern kaum von Mehl­tau be­fallen.

Rhabarber kann zwar bis zu zehn Jah­re an der selben Stelle blei­ben, bildet aber im Laufe der Zeit immer dün­­­­nere Stiele aus. Wenn die Blätter gelb werden und ein­ziehen, kann die Wur­zel mit viel Kraft und einem schar­fen Spaten geteilt werden. Dabei sollte je­des Teil­stück ein bis zwei Knos­pen auf­­­weisen. Auch für Neu­pflan­zungen ist jetzt eine gute Zeit. Rha­barber wächst am besten auf humo­sem und nährstoffreichem Bod­en in der vollen Sonne, aber auch leichter Schatten wird toleriert. Wegen seiner großen Blätter hat er einen hohen Wasser­be­darf, verträgt aller­dings kei­ne Stau­näs­se oder ver­dichteten Boden. Eine Pflanze be­nö­tigt etwa einen Qua­dratmeter Fläche, wobei zwei Pflan­zen den Bedarf eines Haushalts decken. Vor der Pflan­zung sollte der Bo­den tief­grün­dig ge­lockert werden. Als Stark­zeh­rer be­nötigt der Rha­bar­ber eine jähr­liche Kompost­gabe zur Dec­kung des Phosphor- und Kali­be­darfs. Stick­­stoff wird am besten in orga­ni­scher Form zuge­führt.

Knoblauch und Steck­zwiebeln ins­be­sondere winterharter Sor­ten wie ‚Senshyu Yellow‘ oder ‚Snow­ball‘ kön­nen jetzt gepflanzt werden. Knob­lauch hilft gegen Pilzerkran­kungen, da­her bietet sich eine Misch­kultur mit Erd­beeren an.

Möhren, Rote Bete, Rettiche, Sel­le­rie, Wurzelpetersilie und Pasti­naken sollten nicht zu früh geerntet werden. Solange das Laub noch grün und le­bendig ist, nehmen auch die Wur­zeln noch an Größe zu. Ist Frost an­gekündigt, kann mit einem Vlies abgedeckt werden, das man bei stei­gen­den Temperaturen wieder ent­fernt. Komplett frosthart sind Pasti­na­ken, die daher (sehr praktisch) auch den ganzen Winter im Beet verbleiben können. Pastinakensamen verlieren sehr schnell an Keimfähigkeit und sä­en sich am besten selbst aus. Man lässt also einfach ein bis zwei Pflan­zen über Winter stehen und zur Sa­men­reife kommen. So hat man immer genügend Nachkommen, allerdings dann nicht mehr in einer geraden Reihe sondern et­was unordentlich im Beet verteilt.


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