Gartentipp für September 2024

Als Asiagemüse bezeichnet man ei­ne Reihe schnell­wach­sender Kohl­sor­ten, die auch jetzt noch mit gu­tem Er­­folg angebaut werden kön­nen. Am be­­kann­testen ist sicher­lich der China­kohl, der seine Herkunft schon im Na­men trägt. Er ist aus einer Kreuzung von Speiserübe und Senf­kohl ent­stan­den und wird in Chi­na schon sehr lan­ge angebaut. Von dort aus gelangte er nach Ja­pan und Korea – wo aus ihm die ko­re­a­ni­sche Version des Sau­er­krauts Kimchi her­ge­stellt wird – und er­reichte gegen En­de des 19. Jahr­hun­­derts auch Euro­pa und Nordame­rika. Chinakohl ist relativ kältever­träg­lich und hält es deshalb lange im Beet aus. Tradi­ti­onelle chi­ne­si­sche Sorten bil­­den meist einen eher lockeren Kopf, wach­sen schnell und können ähnlich wie Pflücksalat geerntet werden. Emp­feh­lenswert ist der Pak Choi, ein naher Ver­wand­ter des Chi­na­kohls, der mit sei­­nen hel­len Blatt­rip­pen und den dun­kel­grün ge­färbten Blättern ein biss­chen wie Man­gold aus­­sieht. Er schmeckt mild und kna­ckig mit einer leichten Senf­schärfe und kann sowohl roh als auch kurz ge­gart genossen wer­den.

Bis zur Monatsmitte ausgesäte Kul­turen von Spinat, Kerbel, Pflück- und Schnittsalat sowie Ru­cola und Feld­salat können noch im Herbst ge­erntet wer­­­den. Ra­dies­chen kön­­nen bei Ver­wen­dung schnell­wach­sender Sor­ten sogar noch bis Ende des Monats ge­sät wer­den. Spinat und Feldsalat eig­nen sich natürlich auch als Über­win­­te­rungskulturen für die Ernte im zei­tigen Frühjahr, in welchem Fall man fros­t­fe­ste Sor­ten auswählen sollte.  Auch bei Kopf­sa­lat gibt es speziell für den Win­ter­anbau gedachte Varietäten wie „Win­­ter­­wun­­der“, „Brau­ner Winter“ oder „Hu­­mil“. Die Aussaat erfolgt bis An­­fang Sep­­tem­ber, damit die Pflan­zen bis zum Winterbeginn die ge­wünschten acht Blätter gebildet ha­ben. Ideal ist bei Kälte natürlich eine schützende Schneeschicht, er­satz­wei­­­se kann bei Kahl­frösten Vlies auf­ge­­­legt werden. Zur Ernte sowohl im Win­ter als auch zur Vita­min­­­­ver­sor­gung im zei­ti­gen Frühjahr eig­nen sich Winter­por­tulak, Löf­fel- und Bar­­­bara­kraut. Ge­pflanzt werden kön­nen am Anfang des Mo­nats noch Win­terendivien, zudem sollte jetzt Knoblauch gesteckt wer­den, ger­ne auch im Erd­beer­beet zum Schutz vor Pilzbefall.

Wenn Beete im September ab­geerntet werden, ist es für ein zwei­te Gemüseaussaat oft schon zu spät. Damit der Boden dann nicht den gan­­zen Win­ter über nackt und unge­schützt daliegt und in der Fol­ge verkrustet und durch Auswa­schung Nährstoffe verliert, sollte ei­ne Gründüngung ausgebracht wer­den. Sie verhindert Unkraut­wuchs und lockert mit ihren Wur­zeln den Boden. Gleichzeitig beschat­tet sie den Boden und schützt ihn da­mit vor ex­tremen Witterungs­ein­flüs­sen. Für die Grün­düngung können – je nach Zweck und Boden – ver­schie­­de­­­ne Pflanzen ein­gesetzt wer­den, im Han­del sind auch fertig zu­sam­men­gestellte Mi­schun­gen, wie zum Beispiel das Lands­ber­ger Gemenge erhältlich. Le­gumino­sen wie Lupinen, Wicken und Klee loc­kern den Boden nicht nur be­son­ders gut, son­dern rei­chern ihn zu­sätzlich mit Stickstoff an. Wich­tig ist allerdings die Be­ach­tung der Frucht­folge, weswe­gen man im Ge­mü­­se­gar­ten auf Kreuz­blütler wie Senf, Ölrettich oder Raps zur Grün­dün­gung ver­zichten soll­te. Durch ihre enge Ver­wandtschaft mit den Kohl­ge­wächsen fördern sie auch die Ver­breitung der selben Krank­heiten. Wenn man lieber auf Num­mer Si­cher gehen will, bieten sich daher frucht­folgeneutrale Aus­saa­ten wie Pha­­­celia (ein Wasser­blatt­ge­wächs) oder auch Buch­­wei­zen (der zu den Knöterichen gehört) an. Gün­stig ist auch Feld­sa­lat, der als einziges Baldrian­ge­wächs unter den Gemü­sen nur mit sich selber ein Pro­blem hätte (und den man au­ßer­dem auch noch es­sen kann). Eben­falls sehr emp­feh­lenswert sind Chia und Lein, die zum einen garantiert abfrieren und zum anderen sehr günstig in der Fünf­hun­dertgrammpackung im Lebens­mittel­han­del zu erwerben sind. Wich­tig ist es, die Gründüngung bis zum Frühjahr auf dem Beet zu be­lassen, damit die ab­ge­frorenen Reste dann in den Boden einge­ar­bei­tet werden können, wo sie von Regenwürmern und an­deren Bodenlebewesen zu Humus verarbeitet werden.

Im September erntet man nicht nur Pflaumen (und Äpfel und Birnen) son­dern auch die Beeren der Aro­niasträucher. Die etwa ein Gramm schwe­ren blau­schwa­rzen Früchte kön­­­nen sehr gut zu Marmelade oder Saft verarbeitet werden. Zwar sind sie wegen ihres herben Ge­schmacks für den Frisch­verzehr eher nicht geeignet, enthalten da­für aber massenhaft Vita­mine sowie sekundäre Pflanzen­stoffe, wie zum Beispiel Anthocyane.


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