Gartentipp für November 2024

Thema des Monats sind diesmal Säulenbäume, die mittlerweile für praktisch alle Obstarten angeboten wer­den. Hier muss man jedoch im­mer noch klar unterscheiden zwi­schen wirk­li­chem Säulenobst, dass heißt Bäu­men, die von sich aus und ohne Schnitt ein­triebig wachsen (fast aus­schließlich bestimmte Apfel­sor­ten), und allen an­deren, bei denen sich die ge­wünschte Wuchsform nur durch auf­­wendige Schnittmaßnah­men er­zie­len lässt. Die ersten Säu­len­­(apfel-)bäume wurden 1960 in ei­ner ka­na­dischen Obstbau­anlage ent­deckt. Sie entstan­den durch eine na­türliche Mutation aus der Sorte Black Mcintosh und sind der Aus­gangs­punkt sämt­licher Züch­tungen in die­sem Bereich. Sie bilden von Na­tur aus einen ge­­stauchten Mit­teltrieb, von dem auch nur kurze Seiten­trie­be, sogenannte Frucht­spie­ße, ab­gehen. Diese blühen und fruchten bereits ab dem zweiten Standjahr. Wegen des schma­len Wuchses sind nur geringe Pflanzabstände nö­tig, so dass zum Beispiel meh­rere Bäume nebenein­an­der als Hecke ge­setzt werden können. Ein Pflanzschnitt ist nicht nötig, even­tuell auftre­ten­de stärkere Sei­ten­trie­be ent­fernt man direkt an der Mit­tel­achse. Als ge­schmacklich be­ste Sorten gelten Ron­do, Arbat, Star­cats und Pom­pink. Alle neigen mehr oder we­niger stark zu Al­ter­nanz, da­her soll­te ein zu reicher Frucht­be­hang späte­stens Mitte Juni kon­sequent ausge­dünnt werden. Mit Obelisk und Decora gibt es neuerdings auch zwei Bir­nen, die als echte Colum­nartypen be­zeichnet wer­den können. Beide be­halten ihren eintriebigen Wuchs, wenn sie wie eine Apfelsäule kaum ge­schnitten werden. Anders sieht es beim Steinobst aus: Hier gibt es kei­ne wirk­lichen Säulen, sondern ledig­lich kom­pakt und schmal wach­sende Sor­ten, die bei zurück­hal­tendem Schnitt auch nicht allzu viele Sei­ten­triebe ausbilden. Sollte dies doch der Fall sein, empfiehlt sich eine Entfer­nung direkt am Stamm, be­ziehungs­weise ein Schnitt auf Zapfen. Als Be­son­derheit gibt es bei Pfirsich und Nek­tarine mehrere Zwerg­sorten, die wegen ihres gestauchten Wuchses auch nach mehreren Jahren kaum größer als einen Meter werden. Sie eignen sich daher auch sehr gut als Kübelpflanzen und sind durch ihre üp­pige Blüte zudem sehr attraktiv.

Johannisbeeren können auch durch Teilung vermehrt, bezie­hungs­weise ver­­­jüngt werden. Dafür gräbt man den Busch aus und spült die Erde mit Was­ser aus den Wurzeln. An­schlie­ßend wird der Wurzelballen an geeig­neter Stel­le mit einem scharfen Beil geteilt und die so entstandenen Teil­stücke an einem neuen Platz wieder einge­pflanzt. Dabei werden die Trie­be eine Handbreit über dem Boden abge­schnitten, um einen möglichst buschi­gen Neuaustrieb anzuregen.

Der Rückschnitt von Stauden kann in den meisten Fällen bis zum Früh­jahr warten. Über den Winter steh­en­­blei­bende Stängel und Blätter hal­ten den Schnee fest und dienen so als Frost­schutz. Zu­dem bieten sie Un­ter­schlupf und Nahrung für viele Tier­arten. Bei einigen Pflanzen, wie zum Bei­spiel der Stauden­pfingstrose, soll­te man allerdings doch schon im Herbst zur Schere grei­fen. Hier beugt der boden­nahe Rückschnitt einem Befall mit Grau­schimmel vor, der am ab­ster­benden Laub über­wintert und so­­wohl Blüten als auch Blätter und Trie­be schädigt. Grä­ser sowie em­pfind­liche Stau­den, wie zum Beispiel Chry­san­the­men, sollten gene­rell im­mer erst im Frühjahr zurück­ge­schnitten wer­den, an­sonsten drohen Feuch­­tig­keits­schä­den und der Verlust der Pflanze.

Mit dem Umgraben der Gemüse­beete – für viele der unverzichtbare Ab­schluss des Gartenjahres – sollte zu­mindest so lange gewartet werden, bis sich der Boden auf eine Temperatur nahe dem Ge­frierpunkt abgekühlt hat. Dann ar­beiten nämlich die Mikro­or­ga­nis­men nicht mehr, die ansonsten für die Zer­setzung von Pflanzenresten und Hu­mus sorgen. Das ist im Prinzip sehr nützlich, da die durch diesen Prozess frei­gesetzten Nähr­stoffe der Düngung der Pflanzen die­nen, allerdings we­nig hilf­reich, wenn besagte Pflanzen über­haupt nicht vor­handen sind und die gesamten Nährstoffe ungenutzt ins Grundwasser gespült werden.Kalkmangel beheben: Der Spät­herbst ist die günstigste Zeit, um den pH-Wert des Bo­dens zu über­prüfen und wenn nötig zu korrigieren. Die Prü­fung kann mit einem han­dels­üblichen Test-Set durchgeführt wer­den, für eine umfassendere Boden­ana­ly­se kann eine Mischprobe von verschiedenen Standorten im Garten an ein spezialisiertes Labor gesendet werden. Je nach Bodenart ist ein pH-Wert zwischen 5,5 (Sand) bis 7 (Lehm) opti­mal, da in diesem schwach sauren bis neutralen Bereich Pflanzen und Bodenleben am besten gedeihen. Liegt der pH-Wert un­terhalb dieser Grenze, kann er durch Aufkalkung er­höht wer­den.Befindet er sich bereits im gewünschten Be­reich sollte trotz­dem vonZeit zu Zeit (cir­ca alle drei Jah­re) eine Erhal­tungs­kalkung durch­geführt wer­den, um der na­tür­li­chen Versäuerung entgegen­zuwir­ken. Das im Kalk enthal­tene Kal­zium dient zu­sätzlich der Ver­bes­se­rung der Bo­denbe­schaf­fen­heit: Indem es klein­ste Boden­be­stand­teile zu so­ge­­nann­ten Kalk-Ton-Hu­mus­­teil­chen ­bindet, sorgt es für eine gute Krü­mel­­struk­tur. Zu­­dem ist Kal­zium ein wichtiger Be­standteil der pflanz­li­chen Zellwän­de. Ein Man­gel kann daher zu Wachs­tums­störungen und einer ver­min­derten Widerstands­kraft füh­ren.


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