In diesem Monat geht es um Gemüsearten, die wenig Arbeit machen und dabei viel Platz verbrauchen und es dem gesetzestreuen Kleingärtner somit leichtmachen, mit wenig(er) Aufwand seine kleingärtnerischen Pflichten zu erfüllen. Natürlich ist es reizvoll, Eiskraut, Feldsalat oder Perlzwiebeln anzubauen, der Nachteil ist jedoch, dass diese Pflanzen winzig sind und nur sehr wenig Beetfläche beanspruchen. Glücklicherweise gibt es jedoch genügend Gemüsearten, die sehr viel raumgreifender sind und damit auch ein größeres Erfolgserlebnis liefern. Klassiker des mühelosen Flächenverbrauchs sind natürlich Kürbis und Zucchini, aber es gibt noch genügend andere Kandidaten. Wirklich empfehlenswert ist Neuseeländischer Spinat, der als schnellwachsender Bodendecker leicht mehrere Quadratmeter füllt, anders als echter Spinat auch bei großer Hitze nie schosst, vom frühen Sommer bis zum späten Herbst beerntet werden kann und außerdem auch sehr gut schmeckt. Die Pflanzen frieren im Winter ab, dienen also zusätzlich als Gründünger und säen sich im nächsten Frühjahr von selbst wieder aus. Ebenfalls ein großartiger Bodendecker ist die Süßkartoffel, die als aus den Tropen stammendes Gemüse allerdings recht wärmebedürftig ist und daher erst ab Anfang Juni gepflanzt werden sollte. Wenig Arbeit machen auch mehrjährige Gemüse wie Grünspargel, Artischocken oder Guter Heinrich. Wenn sich das Spargelbeet an einer geschützten Stelle befindet, können in einem warmen Frühling oft schon im März die ersten Stangen geschnitten werden. Auch vom Guten Heinrich können schon sehr früh im Jahr die neuen Triebe und Blätter geerntet werden. Irgendwie zwischen Obst und Gemüse steht der Rharbarber, der auf jeden Fall viel Platz braucht, mehrjährig ist und außer Kompost kaum Zuwendung benötigt. Gerade bei Anlage eines neuen Beetes sind Kartoffeln das Gemüse der Wahl, denn spätestens bei der Ernte ist der Boden tiefgründig gelockert und bereit für andere Kulturen. Auch hier gilt es, übertriebenen Ehrgeiz bei der Sortenauswahl zu vermeiden, wenn man keine Enttäuschung bei der Ernte erleben möchte. Begriffe wie „Liebhabersorte“ oder „Feinschmeckerkartoffel“ sind leider meistens Synomyne für krankheitsanfällig, anspruchsvoll und ertragsarm. Eine Wahrheit, die jeder Neugärtner durch Erfahrung lernen muss, ist, dass vergessene Gemüse meist völlig zu recht vergessen sind, weil sie nämlich durch pflegeärmere und oft auch besserschmeckende Alternativen ersetzt wurden.
Lagergemüse wird idealerweise luftig bei Temperaturen um 0° Celsius aufbewahrt. Daher bieten sich bei nicht allzu starkem Frost die Laube oder ein unbeheiztes Gewächshaus an. Fein heraus sind natürlich die glücklichen Besitzer eines Erdkellers. Eine regelmäßige Kontrolle des Gemüsevorrats verhindert die Ausbreitung von Krankheiten. Wenn trotzdem einmal Fäulnis auftritt, sollte unverzüglich durchgeputzt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Pflanzzeit für Obstbäume. Alle frostunempfindlichen Obstbäume und Beerensträucher (außer Brombeeren) können bei offenem Boden jetzt gepflanzt werden. Hier sollte man, um sich später sowohl unnötige Mühe mit dem Pflanzenschutz als auch den Ärger über verschorfte oder anderweitig beeinträchtigte Früchte zu sparen, schon bei der Auswahl auf resistente Sorten achten. Gerade hier in Dresden bieten sich da die Pillnitzer Züchtungen an: Bei Äpfeln besitzen die Re-Sorten, wie Rewena oder Resi, Resistenzen gegen die häufigsten Apfelkrankheiten, während die nach Mineralien benannten Sauerkirschsorten, wie Jade, Safir oder Achat neben sehr guten Geschmackseigenschaften eine zumindest nur geringe Anfälligkeit gegenüber der Monilia-Spitzendürre aufweisen. Auch bei den Birnen gibt es mehrere schorffeste Züchtungen, die empfehlenswerte Sorte Uta ist zudem besonders widerstandsfähig gegenüber Feuerbrand. Ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium sind Wuchsform und spätere Größe des Baumes. Zusammen mit dem Alter hängt die Größe in erster Linie von der verwendeten Unterlage ab. Als Faustregel gilt, dass das mögliche erreichbare Alter mit der Größe des Baumes steigt, dafür aber der Ertrag sowohl wesentlich später einsetzt als auch größere Unregelmäßigkeiten aufweist. Diese vor allem bei Äpfeln auftretenden Ertragsschwankungen nennt man Alternanz. Ein schwachwüchsiger Baum trägt früher und in gleichbleibender Menge, braucht dafür aber lebenslang einen Pfahl und vergreist auch wesentlich schneller, da das nur schwach ausgebildete Wurzelsystem den Baum nicht ausreichend unterstützen kann. Nach dem Kauf muss der neue Baum zunächst bis zu 24 Stunden gewässert werden, anschließend werden beschädigte Wurzeln leicht angeschnitten. Die Pflanzgrube sollte so großzügig bemessen sein, dass alle Wurzeln ohne Knicken und Quetschen untergebracht werden können. Nach dem Pflanzen die Erde gut andrücken, Gießrand und Pfahl nicht vergessen; keinen Dünger oder frischen Kompost in die Pflanzgrube geben, das verbrennt die empfindlichen Feinwurzeln. Bei frischgepflanzten Bäumen sind die Baumscheibe in den ersten Jahren frei von Bewuchs zu halten, damit dem Baum nicht zu viele Nährstoffe weggenommen werden und außerdem der Stamm bei Nässe gut abtrocknen kann.