Gartentipp für Dezember 2024

In diesem Monat geht es um Gemü­searten, die wenig Arbeit ma­chen und dabei viel Platz ver­brau­chen und es dem gesetzestreuen Klein­gärt­ner so­mit leichtmachen, mit wenig(er) Auf­wand sei­ne klein­gärtnerischen Pflich­ten zu er­fül­len. Natürlich ist es reizvoll, Eis­kraut, Feld­salat oder Perlzwiebeln an­zubauen, der Nachteil ist jedoch, dass diese Pflanzen winzig sind und nur sehr wenig Beetfläche bean­spru­chen. Glücklicherweise gibt es jedoch genügend Ge­mü­searten, die sehr viel raumgrei­fen­der sind und damit auch ein größeres Er­folgs­erlebnis liefern. Klassiker des mü­­helosen Flä­chen­ver­brauchs sind na­türlich Kür­bis und Zucchini, aber es gibt noch ge­nü­gend andere Kandida­ten. Wirk­lich emp­­fehlenswert ist Neu­see­­län­di­scher Spinat, der als schnell­wach­sen­der Bo­dendecker leicht meh­rere Qua­drat­me­ter füllt, an­ders als ech­ter Spi­nat auch bei großer Hitze nie schosst, vom frühen Som­­­mer bis zum späten Herbst be­erntet wer­­den kann und au­ßer­dem auch sehr gut schmeckt. Die Pflanzen frieren im Win­ter ab, dienen also zu­sätzlich als Gründünger und säen sich im näch­sten Frühjahr von selbst wieder aus. Ebenfalls ein großar­ti­ger Boden­decker ist die Süß­kar­toffel, die als aus den Tro­pen stam­mendes Ge­müse aller­dings recht wär­me­bedürftig ist und daher erst ab Anfang Juni gepflanzt werden soll­te. Wenig Arbeit machen auch mehr­jährige Gemüse wie Grün­spargel, Ar­ti­schocken oder Guter Hein­rich. Wenn sich das Spargelbeet an einer ge­schützten Stelle befindet, können in einem warmen Frühling oft schon im März die ersten Stangen ge­schnitten wer­den. Auch vom Guten Heinrich kön­nen schon sehr früh im Jahr die neuen Triebe und Blätter ge­ern­tet wer­den. Irgendwie zwischen Obst und Gemüse steht der Rhar­bar­ber, der auf jeden Fall viel Platz braucht, mehr­jährig ist und außer Kom­­post kaum Zuwendung benötigt. Ge­rade bei An­lage eines neuen Beetes sind Kartof­feln das Ge­müse der Wahl, denn spä­testens bei der Ernte ist der Boden tief­gründig ge­lockert und bereit für andere Kul­tu­ren. Auch hier gilt es, über­­triebenen Ehr­geiz bei der Sor­tenauswahl zu ver­mei­den, wenn man keine Ent­täu­schung bei der Ernte erle­ben möchte. Begriffe wie „Liebha­ber­sorte“ oder „Fein­schme­­cker­kar­toffel“ sind leider mei­stens Sy­no­myne für krank­heits­an­fäl­lig, an­spruchsvoll und er­trags­arm. Ei­ne Wahr­heit, die jeder Neu­­gärtner durch Erfahr­ung lernen muss, ist, dass ver­­ges­sene Ge­müse meist völlig zu recht ver­gessen sind, weil sie nämlich durch pflegeärmere und oft auch besserschmeckende Al­ter­nativen er­setzt wurden.

Lagergemüse wird idealerweise luf­tig bei Temperaturen um 0° Celsius auf­be­wahrt. Daher bieten sich bei nicht all­zu starkem Frost die Laube oder ein unbeheiztes Gewächshaus an. Fein heraus sind natürlich die glücklichen Be­­sit­zer eines Erdkellers. Eine regel­mä­ßige Kontrolle des Gemüsevorrats ver­hindert die Ausbreitung von Krank­­heiten. Wenn trotzdem einmal Fäulnis auftritt, sollte unver­züglich durch­ge­putzt werden, um eine weitere Aus­breitung zu verhindern.

Pflanzzeit für Obstbäume. Alle frost­un­empfindlichen Obst­bäu­me und Beeren­sträu­cher (au­ßer Brom­beeren) können bei of­fe­nem Boden jetzt ge­pflanzt wer­­den. Hier soll­te man, um sich spä­ter so­wohl un­nötige Mühe mit dem Pflan­­zen­­schutz als auch den Är­ger über verschorfte oder ander­weitig beein­trächtigte Früchte zu spa­ren, schon bei der Aus­wahl auf re­sistente Sor­ten achten. Gerade hier in Dresden bie­ten sich da die Pillnitzer Züch­tungen an: Bei Äp­feln be­sitzen die Re-Sor­ten, wie Rewe­na oder Re­si, Resi­s­ten­­zen ge­gen die häu­figsten Ap­fel­krank­hei­ten, wäh­rend die nach Mi­ne­ra­lien be­nann­ten Sau­er­­­­kirsch­sor­ten, wie Jade, Sa­fir oder Achat neben sehr guten Ge­schmacks­ei­­gen­schaf­ten eine zu­­min­­­dest nur geringe An­fäl­­lig­keit ge­­genüber der Mo­nilia-Spitzen­dürre auf­wei­sen. Auch bei den Bir­nen gibt es meh­rere schorf­­feste Züchtun­gen, die em­pfehlens­wer­te Sorte Uta ist zu­dem besonders wider­stands­fä­­hig gegen­über Feuer­brand. Ein wei­teres wichti­ges Aus­wahl­­kri­terium sind Wuchs­form und spä­tere Größe des Baumes. Zu­sam­men mit dem Al­ter hängt die Größe in erster Linie von der ver­wen­­deten Unter­lage ab. Als Faust­regel gilt, dass das mög­liche er­reich­­bare Alter mit der Größe des Bau­mes steigt, dafür aber der Ertrag sowohl we­sentlich später ein­­setzt als auch größere Unre­gel­mä­­ßig­keiten aufweist. Diese vor allem bei Äpfeln auftretenden Er­trags­schwank­ungen nennt man Al­ter­nanz. Ein schwach­­wüch­siger Baum trägt frü­her und in gleich­blei­ben­der Men­ge, braucht dafür aber le­­bens­lang einen Pfahl und ver­greist auch we­sent­­lich schnel­ler, da das nur schwach ausgebildete Wurzelsy­stem den Baum nicht aus­reichend unter­stützen kann. Nach dem Kauf muss der neue Baum zunächst bis zu 24 Stunden gewässert wer­den, an­schlie­ßend werden be­schä­­digte Wurzeln leicht ange­schnit­ten. Die Pflanz­grube soll­te so groß­zü­gig be­messen sein, dass alle Wur­zeln ohne Knicken und Quet­schen un­ter­­ge­bracht werden kön­nen. Nach dem Pflan­­zen die Erde gut andrücken, Gieß­rand und Pfahl nicht vergessen; keinen Dünger oder fri­schen Kompost in die Pflanzgrube ge­ben, das ver­brennt die empfind­li­chen Fein­wurzeln. Bei frischge­pflanz­ten Bäu­men sind die Baum­scheibe in den er­s­ten Jahren frei von Bewuchs zu hal­ten, damit dem Baum nicht zu viele Nährstoffe wegge­nom­men wer­den und außerdem der Stamm bei Nässe gut ab­trocknen kann.


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