Nicht nur wegen des hohen Vitamin C-Gehalts sollte dem Meerrettich ein Platz auf dem Gemüsebeet eingeräumt werden. Die für seine Schärfe verantwortlichen Senföle wirken sowohl antibakteriell als auch antiviral und können zur Vorbeugung bei häufig wiederkehrenden Infekten der Atem- und Harnwege angewendet werden. Neben dem gesundheitsfördernden Aspekt schmeckt Meerrettich auch noch sehr gut und ist als pikante Beilage für viele Gerichte unverzichtbar. Eine Pflanze ist für den normalen Bedarf ausreichend. Sie werden bis zu einem Meter hoch und blühen im späten Frühjahr mit sehr hübschen weißen Blütenständen. Die Ernte findet im Herbst statt, da zu diesem Zeitpunkt das Wurzelwachstum beendet ist. Zur Konservierung kann der geriebene Meerrettich sehr gut in kleinen Portionen eingefroren werden.
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Agriophyten sind Pflanzen, die vom Menschen gezielt oder unabsichtlich in ein neues Gebiet gebracht wurden und die sich dort langfristig etablieren konnten. Man unterscheidet relativ willkürlich zwischen Archäo- und Neophyten, wobei Archäophyten vor 1492 eingeführt wurden und Neophyten danach. Alle aus Nord- und Südamerika stammenden Arten, darunter viele sehr gebräuchliche Zier- und Nutzpflanzen, sind daher, wenn sie einmal aus dem Garten entkommen sind, Neophyten, wie zum Beispiel die Nachtkerze oder die Kanadische Goldrute. Viele Archäophyten sind bereits im Zuge der Neolithischen Revolution mit der Einführung des Ackerbaus vor etwa 8000 Jahren hier eingewandert. Dabei handelt es sich häufig um sogenannte Ackerunkräuter, deren Samen ihren Weg nach Mitteleuropa als Beigabe zum Saatgetreide fanden. Kornblume, Kamille, Klatschmohn und Kornrade waren keineswegs schon immer da, sondern sind auf diesem Weg aus dem Nahen Osten zu uns gelangt. Andere nützliche Spezies wurden von den Römern mitgebracht: Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Kulturäpfel, Quitten und natürlich Wein. Viele Neophyten sind als Zier- oder auch Nutzpflanzen hierher gelangt, wie zum Beispiel der Flieder oder die Robinie. Als invasiv gilt ein Neophyt erst dann, wenn er einheimische Pflanzen aus deren angestammten Lebensräumen zu verdrängen droht.
Ein idealer Gartenboden hat eine krümelige Struktur und enthält ausreichend Wasser, Luft und Humus. Als optimal gilt ein Verhältnis von 25 Prozent Luft, 25 Prozent Wasser und 50 Prozent festen Bestandteilen. Entscheidend für die Bodenfruchtbarkeit ist der Anteil an organischer Substanz, der idealerweise ein Zehntel der gesamten Feststoffmenge betragen sollte. Der größte Teil dieser organischen Substanz besteht aus Humus (85 %), der Rest teilt sich auf in Pflanzenwurzeln und das sogenannte Edaphon, das heißt die Gesamtheit der Bodenlebewesen vom Regenwurm bis zum Mikroorganismus, die durch ihre Zersetzungstätigkeit den Humus erzeugen. Dabei unterscheidet man zwischen dem Nährhumus – Nahrungsquelle fast aller Bodenorganismen und daher Voraussetzung für die biologische Aktivität des Bodens – und dem für eine stabile Bodenstruktur sorgenden Dauerhumus. Ein hoher Humusgehalt verbessert das Wasserhaltevermögen und beugt Erosion vor. Entscheidend ist hier die Bildung von Ton-Humus-Komplexen, die fast ausschließlich durch den Verdauungsprozess der Regenwürmer entstehen. Die durch den Wurm hindurchgegangenen Ton-Humus-Komplexe werden dann von Bakterien und Pilzen mittels Schleimstoffen zu stabilen Bodenkrümeln verbaut. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als „Lebendverbauung“. In einem 10 m² großen Beet leben bis zu 3 kg Regenwürmer, die täglich die Hälfte ihres Körpergewichts an Kot produzieren. Aktives Bodenleben wird ermöglicht durch einen gut strukturierten und durchwurzelten Boden, der keine Verdichtungen aufweist und möglichst ganzjährig mit organischer Substanz bedeckt ist. Schlecht sind Überdüngung und damit einhergehend eine zu hohe Salzkonzentration, zu Minderwuchs führender Stickstoffmangel, das Wurzelwachstum störende Verdichtung, Staunässe, Austrocknung und ein zu sandiger oder zu toniger Boden. Dem gilt es durch sinnvolle Bodenverbesserung mittels Kompostwirtschaft, Mulchen, geeigneter Düngung und schonender Bearbeitung entgegenzuwirken.
Der Winter ist die ideale Zeit zur Anlage eines Hügelbeets: Zum einen liefert der Garten jetzt alle benötigten Materialien, zum anderen hat das Beet so bis zum Frühling noch genügend Zeit, sich zu setzen. Der Platzbedarf beträgt etwa zwei Meter mal vier Meter. Zur optimalen Besonnung sollte das Beet in Nord-Süd-Richtung verlaufen. Als „Fundament“ dient eine spatentiefe Mulde, in der als unterste etwa fünfzig Zentimeter dicke Schicht der gut zerkleinerte winterliche Baumschnitt dicht aufgeschichtet wird. Darauf folgt eine Abdeckung aus Staudenresten, Grasschnitt, Laub, Rasensoden oder Stroh. Die nächste Schicht besteht aus halbverrottetem Rohkompost, gefolgt von einer Deckschicht aus reifem Kompost und Gartenerde. Die endgültige Höhe beträgt circa einen Meter. Der Vorteil eines Hügelbeets besteht in der schnelleren Erwärmung im Frühjahr und der größeren Menge an Nährstoffen, die den Pflanzen zur Verfügung steht. Pflanzen mit hohem Nährstoff- und Wärmebedarf wie Gurken, Paprika oder Melonen können von einer solchen Anlage profitieren.