Gartentipp für Januar 2025

Nicht nur wegen des hohen Vi­tamin C-Gehalts sollte dem Meer­­ret­tich ein Platz auf dem Gemüsebeet ein­ge­räumt wer­den. Die für seine Schär­fe ver­­antwortlichen Senf­­öle wir­ken so­­wohl antibakteriell als auch an­ti­viral und können zur Vor­beu­gung bei häu­fig wieder­kehren­den Infekten der Atem­- und Harn­wege an­ge­wen­det wer­den. Neben dem ge­sund­­­heits­för­dernden Aspekt schmeckt Meer­­­rettich auch noch  sehr gut und ist als pikante Bei­lage für viele Gerichte un­­ver­zicht­bar. Eine Pflanze ist für den nor­malen Bedarf ausreichend. Sie wer­den bis zu ei­nem Meter hoch und blü­hen im spä­ten Frühjahr mit sehr hüb­schen wei­ßen Blüten­stän­den. Die Ernte findet im Herbst statt, da zu die­sem Zeit­punkt das Wurzel­wachs­tum been­det ist. Zur Konser­vierung kann der ge­rie­bene Meerret­tich sehr gut in kleinen Por­ti­onen einge­froren werden.

Agriophyten sind Pflanzen, die vom Menschen gezielt oder unabsichtlich in ein neues Ge­­biet gebracht wur­den und die sich dort lang­­­fri­stig eta­blie­­ren konn­ten. Man unter­schei­det relativ will­­kürlich zwi­schen Ar­chäo- und Ne­o­phy­ten, wobei Ar­chä­o­phyten vor 1492 ein­ge­führt wur­­den und Neophy­ten da­nach. Alle aus Nord- und Süd­amerika stam­men­­den Ar­ten, darunter viele sehr ge­bräuch­liche Zier- und Nutz­pflan­zen, sind da­her, wenn sie einmal aus dem Gar­ten ent­kom­men sind, Neo­phyten, wie zum Bei­spiel die Nacht­kerze oder die Ka­na­dische Gold­­rute. Viele Ar­chäo­phy­ten sind be­reits im Zuge der Neo­­lithischen Revo­lution mit der Ein­füh­rung des Acker­baus vor etwa 8000 Jahren hier einge­wandert. Dabei han­delt es sich häufig um sogenannte Acker­un­kräuter, de­ren Samen ihren Weg nach Mittel­eu­ropa als Beigabe zum Saat­getreide fan­den. Kornblume, Ka­mille, Klatsch­mohn und Kornrade wa­ren kei­neswegs schon immer da, son­dern sind auf die­sem Weg aus dem Nahen Osten zu uns gelangt. Andere nütz­liche Spe­zies wur­den von den Römern mit­gebracht: Bir­nen, Pflau­men, Pfir­siche, Kultur­äp­fel, Quit­ten und natür­lich Wein. Viele Neophy­ten sind als Zier- oder auch Nutz­pflan­zen hierher gelangt, wie zum Bei­spiel der Flieder oder die Ro­binie. Als in­vasiv gilt ein Neophyt erst dann, wenn er einhei­mische Pflanzen aus de­­­­­ren ange­stammten Lebens­räu­men zu ver­drängen droht.

Ein idealer Gartenboden hat ei­ne krü­­­­melige Struktur und enthält aus­rei­­chend Wasser, Luft und Humus. Als op­­­ti­mal gilt ein Verhältnis von 25 Pro­zent Luft, 25 Prozent Was­ser und 50 Pro­zent festen Be­­­­­standteilen. Ent­schei­­dend für die Bo­­­den­fruchtbarkeit ist der An­teil an or­­ga­­ni­­scher Substanz, der idealer­wei­se ein Zehntel der ge­sam­ten Fest­stoff­men­­ge be­tra­gen soll­te. Der größte Teil dieser or­­ganischen Subs­tanz besteht aus Hu­mus (85 %), der Rest teilt sich auf in Pflanzen­wur­zeln und das so­­ge­nann­te Eda­phon, das heißt die Ge­samt­heit der Bodenle­be­we­­sen vom Re­­gen­­­wurm bis zum Mi­­­kro­­orga­nis­mus, die durch ihre Zer­set­­zungs­tätig­keit den Hu­­mus erzeu­gen. Da­bei unter­schei­det man zwi­schen dem Nähr­­hu­mus – Nah­rungs­quelle fast al­ler Boden­or­ga­nismen und da­her Vor­aussetzung für die bio­lo­gische Ak­tivität des Bodens – und dem für eine stabile Bodenstruktur sor­gen­den Dauer­humus. Ein hoher Hu­­­­mus­gehalt verbessert das Was­­­­­­ser­­halte­ver­mö­gen und beugt Ero­sion vor. Ent­schei­dend ist hier die Bildung von Ton-Hu­mus-Kom­plexen, die fast aus­schließ­lich durch den Verdauungs­pro­zess der Regenwür­mer ent­ste­hen. Die durch den Wurm hin­durch­gegan­ge­­nen Ton-Hu­mus­­-Kom­­ple­xe werden dann von Bak­terien und Pil­zen mittels Schleim­stoffen zu sta­bi­len Bo­­den­krü­­meln ver­baut. Diesen Vor­gang be­zeichnet man auch als „Lebend­ver­bau­ung“. In ei­nem 10 m² gro­ßen Beet le­ben bis zu 3 kg Re­gen­würmer, die täglich die Hälf­te ihres Kör­per­ge­wichts an Kot produ­zie­ren. Ak­ti­ves Boden­leben wird ermög­licht durch einen gut struk­tu­rier­ten und durch­wur­zelten Bo­den, der kei­ne Ver­dichtun­gen aufweist und mög­lichst ganz­jährig mit orga­ni­scher Substanz bedeckt ist. Schlecht sind Über­dün­­gung und damit einher­ge­hend ei­ne zu ho­­he Salzkon­zen­tra­tion, zu Min­der­wuchs füh­­render Stick­stoff­man­­­­gel, das Wur­zel­wachs­tum stö­­rende Ver­­­dich­tung, Stau­nässe, Aus­­­­trock­nung  und ein zu san­diger oder zu toni­ger Boden. Dem gilt es durch sinn­vol­le Bo­denver­bes­se­rung mittels Kom­post­­wirtschaft, Mul­chen, geeig­ne­­ter Dün­gung und scho­nender Bear­bei­tung ent­­­gegenzuwirken.

Der Winter ist die ideale Zeit zur An­lage eines Hü­gelbeets: Zum ei­nen liefert der Garten jetzt alle be­nö­tigten Materialien, zum anderen hat das Beet so bis zum Frühling noch ge­nü­gend Zeit, sich zu setzen. Der Platz­bedarf be­trägt etwa zwei Meter mal vier Me­ter. Zur optimalen Be­son­nung soll­te das Beet in Nord-Süd-Rich­tung ver­laufen. Als „Funda­ment“ dient eine spa­tentiefe Mulde, in der als unter­ste etwa fünfzig Zen­ti­meter dicke Schicht  der gut zerkle­i­nerte winter­li­che Baum­schnitt dicht auf­geschichtet wird. Da­rauf folgt eine Ab­deckung aus Stau­den­re­sten, Gras­­schnitt, Laub, Ra­­sen­soden oder Stroh. Die nächste Schicht  besteht aus halb­verrottetem Roh­­kom­post, gefolgt von einer Deck­schicht aus reifem Kom­post und Gar­tenerde. Die endgültige Höhe be­trägt circa einen Meter. Der Vor­teil eines Hü­gelbeets be­steht in der schnelleren Er­wär­mung im Frühjahr und der grö­ßeren Menge an Nähr­stof­fen, die den Pflanzen zur Ver­fü­gung steht. Pflan­zen mit hohem Nährstoff- und Wär­me­bedarf wie Gur­ken, Pap­ri­ka oder Me­lonen können von einer sol­­­chen Anlage pro­fitieren.


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