Gartentipps für März 2025

Pflanzen sind für op­timales Wachs­­tum auf das Vorhan­den­­sein der so­ge­nannten Haupt­nähr­ele­­­mente an­ge­wie­­sen. Dazu zählen neben den vier Grund­elementen Was­­ser-, Koh­­len­­-, Sau­­er- und Stickstoff noch Phosphor, Schwe­fel, Kalium, Mag­ne­si­um und Cal­­ci­um so­wie die Spu­ren­ele­mente Ei­sen, Bor, Zink, Kup­fer, Mo­lyb­dän, Chlor und Man­gan. Davon sind nur die er­sten drei von Na­tur aus unbe­grenzt verfügbar, während alle an­de­ren dem Boden immer wieder neu zu­ge­führt wer­den müssen.

Dass durch Dün­gung der Ertrag ge­stei­­gert wer­den kann, ist schon sehr lan­ge be­kannt. Be­reits die alten Ägypter streu­ten men­sch­liche und tier­ische Fä­ka­lien auf ihre Fel­der und Rö­mer wie auch Kelten nutz­ten Cal­ci­um­car­bo­nat (Krei­­de) und Mer­gel als Dün­gemit­tel. Auch Holz­asche und Kno­chen­mehl wur­den zur Düngung genutzt. Be­völke­rungs­wachs­tum und begin­nen­de Indus­tri­a­­lisierung führ­ten im 19. Jahr­hun­dert zu einer Intensi­vie­rung der Land­­wirt­­schaft sowie zur Grün­dung der ers­ten agrar­wis­sen­­schaft­li­chen Institu­te. Jus­tus von Liebig pro­pa­gier­te in sei­nem 1840 ver­öf­fent­lichtem Werk Die orga­ni­sche Che­mie in ihrer An­wen­dung auf Agricul­tur und Phy­sio­logie die Ver­wen­dung mineralischer Dünger zur Er­trags­­steigerung. Chi­le­­salpeter und Guano dienten als na­tür­liche Stick­­stoff­quel­len, als erster Kunst­dün­ger wurde der sogenannte Super­phos­phat unter an­derem von Liebig selbst entwickelt. Durch das 1910 zum Pa­tent angemel­dete Haber-Bosch-Ver­­­fahren der Am­mo­ni­ak­syn­the­se wur­de es möglich, Kunst­dünger im groß­industriellen Maß­stab herzu­stel­­len, was zu einer im­mensen Stei­gerung der Erträge führte. Nach­tei­le sind der hohe Energieaufwand bei der Herstellung und die Anreicherung des aus dem Bo­den ausgewaschenen Ni­trats im Grundwasser. Da wir im Klein­garten in erster Li­nie für den eige­nen Bedarf produ­zieren, ist es nicht unbe­dingt nö­tig, im Frühling großzügig Blau­korn auf die Beete zu werfen. Als or­ganische Al­ternativen bieten sich Rin­­der- oder Pfer­­dedung sowie Horn­spä­ne an, die zu­dem den Vorteil ha­ben, sich im Boden langsam zu zer­set­zen und so über einen längeren Zeit­raum wirken. Für Veganer gibt es aus Klee her­ge­stellten Dünger (Kleepura), der wirk­lich gut riecht, nämlich nach Heu, aber doch zu teuer ist, um ihn auf allen Flächen anzuwenden. Ebenfalls nicht vom Tier sind auf der Ba­­sis von Me­las­se hergestellte Flüs­sigdünger, die auch gut riechen, aber et­was kleb­rig sind. Kompost und Jau­chen ent­stehen aus Rohstoffen, die uns der Gar­ten selbst zur Ver­fügung stellt, kosten also nichts und sorgen zudem dafür, dass der Garten nicht mit prall gefüllten Müllsäcken ver­lassen wer­den muss. Oh­ne­­hin  pro­du­ziert ein Gar­ten  keinen Ab­­fall, son­dern er­nährt sich in einem Kreislauf von Wachs­tum und Zerset­zung selbst. Bis auf sehr we­nige Aus­nahmen las­sen sich die im Gar­ten an­fallenden „Reste“ kompos­tie­ren oder weiter­nutzen. Aus­gezupf­tes Un­kraut, Gras­schnitt oder die äu­ße­ren unan­sehn­lichen Blät­ter von Kohl oder Salat kön­nen dünn aus­ge­bracht als Mulch zwischen den Ge­müse­reihen verwen­det wer­den und schützen so den Bo­den. Jauche aus Brennnesseln stinkt zwar entsetzlich, ver­treibt aber Blatt­läuse und ist zudem durch ihren hohen Stick­stoffgehalt ein guter Dünger. Bein­­well und Schach­tel­halm enthalten viel Kie­sel­säu­re, die die pflanzlichen Zellwände stärkt und so die Wider­stands­fähig­keit ge­­gen Pilz­er­kran­kun­gen erhöht. Bein­­­­well eig­­­­net sich we­gen seines ho­hen Ka­l­i­um­ge­halts sehr gut zur Dün­­gung kali­um­be­dürf­tiger Pflan­zen wie Kartof­feln, To­ma­ten oder Sel­le­rie. Ka­mil­len­jau­che hilft gegen wur­zel­bür­tige Krank­hei­ten.  Regel­mä­ßige Kom­­post­­­ga­ben tra­g­en zum Auf­bau der Hu­mus­­schicht bei und ver­bes­sern so nach­hal­tig Bo­den­struk­tur und Was­­ser­hal­te­fä­hig­keit.

Außer der Kartoffel gibt es noch an­de­re Ge­mü­searten, die aus Südame­rika, ge­nauer ge­sagt aus den Anden, zu uns ge­kom­men sind. Obwohl sie ganz verschiedenen Pflanzen­fa­mi­lien an­­­ge­hören, wer­den sie eigent­lich al­le wegen ihrer ess­­baren Knol­len an­ge­baut. Die An­dine Knol­len­bohne, ei­­ne Hül­sen­frucht aus der Familie der Yam­boh­­nen, wächst in Höhen zwi­­­schen 1800 und 3000 Metern. Die kreiselförmigen Wurzeln schme­c­ken süß­lich mit einer knacki­gen Tex­­tur und wer­den meist roh ge­ges­sen. Ebenfalls die Knolle schon im Na­­men tragen so­wohl der Knol­­lige Sau­­erklee als auch die Knollige Ka­pu­­zi­­­ner­kresse, die meist zu­sam­men kul­­tiviert werden. Beide bil­den gnub­­be­lige läng­liche Wur­­­zeln aus, die haupt­säch­lich ge­kocht ver­zehrt wer­den. Sie gedeihen gut im Halb­schatten, wo­bei die Kapu­zi­ner­kresse auch eine at­trak­tive Zier­pflanze ab­gibt. Zur Fami­lie der Korb­blütler gehört die Yacon, deren Knol­len ein Gewicht von bis zu zwei Kilo­gramm erreichen können. Es handelt sich um stattliche Pflanzen mit gel­ben sonnen­blu­menartigen Blüten und gro­ßen Blättern, die sehr proteinreich sind und ebenfalls verzehrt werden kön­nen. Die Knollen haben durch ihren ho­­­hen Gehalt an Oligofructose einen sü­­ßen Ge­schmack und senken den Blut­zuckerwert. Übrigens sind auch die Knollen von Dahlien essbar, und es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von auf Geschmack selek­tierten Sor­ten mit (angeblich) Aromen von Peter­silie oder Fenchel. Die ideale Verbin­dung von Zier- und Nutz­pflanze: über­irdisch schöne Blüten, unter­ir­disch schmack­hafte Knollen.


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