Gartentipps für Juni 2025

Pflanzen des Monats sind diesmal die Schwertlilien. Der wissen­schaft­li­che Gattungsname leitet sich von der grie­chischen Göttin des Regenbogens – Iris – ab und bezieht sich auf die brei­te Palette der Blütenfarben (alles au­ßer Knallrot). Es handelt sich um eine aus­­schließlich auf der Nordhalbkugel ver­­breitete Staudengattung mit un­ge­fähr dreihundert verschiedenen Arten. Schwertlilien bilden auf der Boden­ober­­fläche aufliegende (also nur halb unterirdische) Rhizome als Überwinte­rungs­organe. Die dreigeteilten Blüten haben insgesamt sechs Blütenblätter, von den drei nach unten („Hänge­blät­ter“) und drei nach oben zeigen („Dom­blät­ter“). Bei vielen Arten sind die Hängeblätter noch mit einem kon­trast­farbigen Bart oder Kamm verse­hen, der als eine Art Landebahn für be­­­stäu­bende Insekten fungiert. Die ge­trockneten Rhizome vor allem der Deut­­schen und der Bleichen Schwert­lilie riechen nach Veilchen (daher der Name „Veilchenwurzel“) und werden als Duftstoff in Kosmetika genutzt. Der auffälligen Blüten wegen ist die Schwertlilie eine sehr beliebte Garten­pflan­ze, von der es wirklich unzählige Sorten in den gewagtesten Farbkom­bi­­nationen gibt. Allerdings sind auch die Wildformen schon spektakulär ge­nug, so dass auch sie einen Platz im Garten verdient haben. Hier bieten sich für einen feuchteren Standort die Wiesen-Iris an, während die Sumpf­schwertlilie gerne richtig nass, nämlich am Teichrand steht. Die Gartenformen der Bartiris wünschen einen nähr­stoff­reichen eher trockeneren Boden, wäh­rend die schon erwähnten Wildformen auch mit einem eher kargen und steinigen Boden gut klarkommen.

Langtagspflanzen wie Spinat, Fen­chel, Radicchio, Endivie, Pak Choi, Feldsalat und Chinakohl können erst gegen Ende des Monats nach der Som­­­mersonnenwende oh­ne Schoss­ge­­fahr ausge­sät wer­den. Als Nach­kul­tur oder zum Auf­fül­len von Lücken eig­nen sich auch Kopf- und Pflück­sa­late, Kohl­ra­bi, Herbst- und Winter­ret­tiche sowie Teltower Rüb­­chen. Auf bereits ab­geräumte Bee­te kann man jetzt vor­ge­zogenen Por­ree, Blu­­­men­­kohl, Brok­koli oder Grün­­­­kohl pflan­­zen. Hier gibt es sehr deko­ra­ti­ve Sorten, wie die neue Hybri­de Red­­­bor F1, deren weinrote Far­be schon im Herbst auffällt, sich bei sin­kenden Tempe­ra­tu­ren aber noch ver­stärkt. Auch der Toskanische Palm­­­­kohl ver­schönert mit seinen schwarz­grün be­reiften Blät­tern das Beet bis weit in den Winter hinein.

Richtiges Gießen ist vor allem im Som­­mer wichtig. Dabei muss man wis­­sen, dass ein Liter Wasser pro Qua­dratmeter eine Bodenschicht von etwa ei­nem Zentimeter Stärke durch­feuch­tet. Da sich die Haupt­wur­zelzone der meisten Kultur­pflanzen in einer Tiefe von zehn bis dreißig Zen­timetern befindet, sollte eine Was­sergabe zwi­schen zehn und zwanzig Litern be­tragen. Nach einer solchen Gabe kann dann ei­ne an die jeweiligen Boden­ver­hält­nisse ange­passte Gieß­pause einge­halten werden. Auch ein san­diger Bo­den ist in der Lage, 20 l Was­­ser pro Qua­dratmeter und zwan­zig Zen­ti­me­ter Schichthöhe zu spei­chern. Davon ausgehend muss auch bei som­mer­licher Wärme nur alle vier bis sie­ben Tage gegossen werden. Bei zu ge­ringer Gießmenge, bezie­hungs­­wei­se häufigem, aber nur ober­fläch­li­chem Wäs­sern mit dem Gar­ten­­schlauch ver­dunstet das mei­s­te Was­ser an der Bo­den­ober­flä­che. Da der Boden nicht aus­reichend tief durch­feuch­tet wird, können auch die Wur­zeln nicht in die Tiefe wachsen, mit der Folge, dass die Pflanzen schon kurze Trocken­pe­rio­den nicht mehr ohne Schä­di­gun­gen über­stehen können.

Die Frühsommerblüher unter den Stau­den, wie Lupinen, Erigeron, Rit­ter­­­­­sporn und Step­­­pensalbei, pro­fi­tie­ren von einem Rückschnitt nach der Blü­te in circa zehn Zen­ti­me­ter Höhe über dem Boden. Sie werden da­­durch zum Neuaustrieb und zu ei­ner zweiten Blüte im Spät­sommer ange­regt. Nach dem Rück­­schnitt sollten die Pflan­­zen ge­düngt und bei Bedarf auch ge­­wäs­sert werden. Aber auch spät­blü­hende Stau­den wie Phlox oder Astern ge­win­nen durch einen Rückschnitt im Juni – wobei es sich hier natürlich um einen Schnitt vor der Blüte handelt. Dieser als Pinzieren bezeichnete Vor­gang, bei dem die Pflanzen um etwa ein Drit­tel einge­kürzt werden, führt zu einer bes­­seren Verzweigung und in der Fol­ge zu erhöhter Standfestigkeit. Durch ei­nen selektiven Schnitt lässt sich zu­dem die Blütezeit verlängern.

Mais, Gurken und Zucchini kön­nen mit einer guten Aussicht auf eine erfolgreiche Ernte noch bis circa 10. Juni direkt ins Frei­land gesät werden. Pro Pflanz­stel­­le werden drei Samen ungefähr zwei Zentimeter tief aus­gesät und nach dem Aufgehen der kräftigste Keim­ling stehen­ge­las­sen. Mais bie­­tet übri­gens einen gu­ten Wind­schutz für die wär­me­bedürftigen und wind­emp­find­lichen Kürbisge­wäch­­se. An seinen starken Stielen kön­nen Boh­nen emporranken, die wie­­derum den Stickstoffbedarf des Maises sichern.


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